Vor allem das Hardwaregeschäft lahmt. Der Umsatz mit Großrechnern und Speichersystemen sank um elf Prozent.

Aber auch im Geschäft mit Software lief es nach Ansicht von Analysten nicht rund. Der Bereich erlöste zwar ein Prozent mehr. Das reichte den Experten aber nicht. "Das ist einfach keine Wachstumsgeschichte mehr, schon seit längerem nicht", sagte Analyst Scott Kessler von S&P Capital. Ein Plus von einem Prozent in einem Geschäftsfeld, das viele als den Wachstumstreiber des Konzerns ausgemacht hätten, sei beunruhigend. Im nachbörslichen Handel fielen die IBM-Aktien denn auch um zwei Prozent.

Die Branche insgesamt wandelt sich derzeit stark. Das traditionelle PC-Geschäft bricht weg, dafür wird die Technologiewelt zunehmend vom Internet dominiert. Auch IBM pumpte deshalb viel Geld in das Cloud-Computing, bei dem Kunden Speicher- und Softwaredienstleistungen von Rechenzentren ins Internet verlagern. Im Kampf um den Markt verschärfte SAP jüngst den Ton und griff auch IBM bei der Vorlage der Zahlen am Donnerstag offen an. Die Amerikaner steigerten zwar beim Cloud-Computing den Umsatz um 50 Prozent. Das reicht aber noch nicht, um Defizite in anderen Bereichen wettzumachen. Selbst in Schwellenländern wie China, Russland, Brasilien und Indien schrumpften die Einnahmen weiter.

Um wieder Tritt zu fassen, legte IBM unter anderem Sanierungsprogramme auf und verkaufte Anfang des Jahres die Sparte für Kleinserver an die chinesische Lenovo. Dank der Einsparungen legte der Nettogewinn um 28 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar zu. Zudem vereinbarte IBM mit Apple Anfang der Woche eine Kooperation. Der Technologiekonzern soll Apps für Firmenkunden auf dem iPhone entwickeln. Dadurch droht vor allem dem angeschlagenen Smartphone-Pionier BlackBerry verschärfte Konkurrenz.

Auch ein Stellenabbau soll helfen. Damit steht IBM in der Branche nicht alleine da. Erst am Donnerstag setzte Microsoft zum Kahlschlag an und strich jede siebte Stelle. Hewlett-Packard, Intel oder Cisco sparen ebenfalls massiv beim Personal.

Reuters