Der Arbeitskreis Aktienindizes wird etwaige Änderungen an diesem Freitag, 3. Juni, besprechen und die Deutsche Börse wird dann noch am selben Abend ihre Entscheidungen bekannt geben. Die Umsetzung erfolgt zum Montag, 20. Juni.

Wegen der fortschreitenden Übernahme von Wincor Nixdorf durch den US-Geldautomatenhersteller Diebold erfüllt das Paderborner Unternehmen nicht mehr alle erforderlichen Kriterien für einen Verbleib im Index der mittelgroßen Werte. Der Börsenwert, gemessen am Anteil frei handelbarer Aktien, sei inzwischen zu stark gesunken, sind sich die Experten einig. Wincor müsse daher voraussichtlich in den SDAX absteigen, weshalb Schaeffler als bestplatziertes Unternehmen im Index der kleineren Werte aufsteigen dürfte.

Für die Index-Überprüfung im Juni werden im MDax die so genannten "Fast-Exit" und "Fast-Entry"-Kriterien herangezogen. Sie sind für Index-Mitglieder weniger streng und für potenzielle Aufsteiger zugleich strenger als im August/September zur ordentlichen Überprüfung.

Änderungen im Leitindex DAX und dem Technologie-Index TecDAX werden im Juni noch nicht erwartet. Im September dann aber könnte es eng werden für den Versorger RWE. Auch im SDax für die kleineren Standardwerte sollte - abgesehen vom Tausch Wincor Nixdorf gegen Schaeffler - alles beim Alten bleiben. Theoretisch sei es möglich, dass die Aktie des Finanzdienstleisters Ferratum durch die erst im März entnommene Sixt-Leasing-Aktie ausgetauscht werde, sagte Uwe Streich. Er glaubt allerdings nicht daran, da im Grund dann nur ein schwacher Wert durch einen anderen schwachen ersetzt würde.

Ebenfalls ohne Änderungen werden die europäischen Indizes EuroSTOXX 50 und Stoxx Europe 50 erwartet.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die den Index exakt nachbilden (ETF), da sie bei den Fondstiteln dann entsprechend umschichten und umgewichten müssen. Dies hat in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse.