"Es wird ein ganz knappes Rennen, die Chancen stehen 50:50", sagt Indexexperte Daniel Kukalj von Close Brothers Seydler. Er rechnet mit enttäuschenden K + S-Zahlen, die die Aktie so belasten, dass der Weg für den TV-Konzern frei sein könnte. Er rechnet mit enttäuschenden K + S-Zahlen, die die Aktie so belasten, dass der Weg für den TV-Konzern frei sein könnte. Entscheidend für Auf- oder Abstieg sind Börsenumsatz und Marktkapitalisierung: Bezogen auf den Börsenwert der in Streubesitz befindlichen Aktien steht der TV-Konzern immerhin bereits an 29. Stelle unter den größten deutschen börsennotierten Unternehmen.

Für einen Platz in dem 30 Werte umfassenden DAX würde es also reichen. Nach Handelsumsatz liegt ProSieben allerdings nur auf Platz 32. Auch wenn seit dem Ausstieg der Großaktionäre KKR und Permira spekuliert wird, ob der DAX-Aufstieg gelingt, sind andere Experten skeptischer: "Wir sehen keine Veränderung im DAX", heißt es bei Commerzbank und LBBW. "K + S hält sich ganz gut", sagt Indexexpertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank.

In den MDAX drängen derweil zwei neue Unternehmen: Noch vor Gabelstaplerhersteller Kion gilt die Deutsche Annington als "ganz heißer Favorit", sagt von Kerssenbrock. Mit Blick auf den Börsenwert werde die Immobiliengesellschaft gleich unter die Top Ten im MDAX aufrücken. Sie hatte ihren Streubesitz jüngst auf über 50 Prozent erhöht.

Absteigen dürften hingegen SGL Group und der Großküchenausstatter Rational. Auch auf den hinteren Rängen wird es Bewegung geben. LBBW-Experte Uwe Streich ist überzeugt, dass im SDAX die beiden Börsenneulige Braas Monier und Stabilus den Weinhändler Hawesko und Balda verdrängen und die Titel von RIB Software und SLM Solutions für PSI und Stratec Biomedical in den TecDAX einziehen. Umgesetzt werden die Beschlüsse der Deutschen Börse zum 22. September. In der Regel profitieren Aktien der Unternehmen, die in einen wichtigeren Index aufsteigen, da die Werte für mehr Investoren relevant werden.