20.36 Uhr - Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich ziehen die größten deutschen Fluggesellschaften Konsequenzen und wollen die Zwei-Personen-Regel im Cockpit einführen. Künftig soll sich kein Pilot mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen, wie Matthias von Randow, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend sagte.

19.24 Uhr - Auch Air Berlin verschärft die Cockpitregeln. Von Freitag an müssten sich immer zwei Crewmitglieder dort aufhalten, erklärt ein Sprecher des Unternehmens.

19.02 Uhr - Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit warnt, vorschnell Maßnahmen als Folge aus dem Absturz zu ergreifen. Warum der Sinkflug eingeleitet worden sei, bleibe ebenso unbeantwortet wie die Frage, warum der Copilot später nicht mehr reagiert habe. "Ebenso geben die Ausführungen der Behörden noch keine abschließende Erklärung, warum der Kapitän später keinen Zutritt mehr in das Cockpit erlangen konnte."

18.42 Uhr - Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo setzt wegen des Absturzes alle Tarifverhandlungen mit der Lufthansa vorerst aus. "Wir sind entsetzt und fassungslos - aber vor allem fühlen wir mit den Angehörigen der ums Leben gekommenen Passagiere und unserer Kollegen", sagt Ufo-Chef Nicoley Baublies.

18.34 Uhr - Auch Air Canada und easyJet erlassen neue Regeln für die Besetzung des Cockpits. Zu jeder Zeit eines Fluges müssten zwei Personen anwesend sein, teilen die Gesellschaften unabhängig voneinander mit. Auch Norwegian Air Shuttle hatte diese Maßnahme bereits erlassen.

18.24 Uhr - Der Autopilot der Germanwings-Maschine wurde nach Erkenntnissen der Tracking-Webseite Flightradar24 vor dem Absturz umprogrammiert. Die Flughöhe sei von 38.000 Fuß (11.600 Meter) auf das mögliche Minimum von 100 Fuß (30 Meter) geändert worden. Neun Sekunden später habe der Sinkflug begonnen. Die Absturzstelle befindet sich in den französischen Alpen auf etwa 1800 Metern Höhe.

17.26 Uhr - Die Zahl der deutschen Opfer des Germanwings-Absturzes hat sich erneut erhöht. Das Auswärtige Amt geht nun von 75 toten Deutschen aus. Bisher hatte Germanwings von 72 deutschen Opfern gesprochen.

17.22 Uhr - Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf finden Durchsuchungsmaßnahmen in der Landeshauptstadt und anderen Orten statt. Dabei gehe es um die Sicherung von Unterlagen und anderen Beweismitteln, sagt ein Sprecher. Die Maßnahmen dauerten an. Die Auswertung werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Weitere Details nannte der Sprecher nicht.

16.39 Uhr - Der Billigflieger Norwegian Air Shuttle ändert seine Regeln für die Besetzung des Cockpits. Ab sofort müssten sich immer zwei Personen dort aufhalten, teilt das Unternehmen mit.

16.32 Uhr - Kanzlerin Angela Merkel äußert sich über den offenbar absichtlich herbeigeführten Absturz der Germanwings-Maschine bestürzt. Dies gehe über jedes Vorstellungsvermögen hinaus, sagt sie im Kanzleramt.

16.23 Uhr - Der für Verkehr zuständige Unionsfraktionsvize Arnold Vaatz appelliert an alle deutschen Airlines, freiwillig und unverzüglich eine Zwei-Personen-Regel in Cockpits umzusetzen. Er sei dafür, dass künftig immer eine Person aus der Kabinencrew im Cockpit sein müsse, während entweder der Pilot oder der Copilot das Cockpit verlasse, sagt Vaatz der "Rheinischen Post".

15.33 Uhr - Lufthansa-Chef Carsten Spohr vertraut trotz des vermutlich vorsätzlich herbeigeführten Absturzes einer Germanwings-Maschine weiter den Piloten des Konzerns. "Ich habe volles Vertrauen in die Piloten, trotz dieser einzelnen Tragödie", sagte er am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Köln. Lufthansa müsse nach den Erkenntnissen der französischen Behörden davon ausgehen, "dass das Flugzeug willentlich in den Boden geflogen wurde", sagte Spohr. "Wir stehen vor einem riesigen Rätsel."

15.00 Uhr - Die Germanwings-Mutter Lufthansa wird nach Worten von Konzernchef Carsten Spohr prüfen, wie man die Auswahl und Ausbildung von Piloten verbessern kann. Er sehe aber keinen Bedarf, das Verfahren für die Cockpit-Besetzung zu ändern, sagt Spohr auf einer Pressekonferenz.

14.44 Uhr - Der Co-Pilot unterbrach seine Ausbildung nach Angaben von Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr für mehrere Monate. Das sei aber nicht unüblich, sagt Spohr auf einer Pressekonferenz. Zu den Gründen für die Unterbrechung dürfe er keine Auskunft geben.

14.19 Uhr - Deutsche Experten können nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Ermittlungsstand aus Frankreich bestätigen. Demnach wurde der Pilot aus dem Cockpit ausgeschlossen. Außerdem sei ihm die Rückkehr verwehrt worden. Die neuen Erkenntnisse seien "mehr als erschütternd", sagt Dobrindt.

13.45 Uhr - Bundesinnenminister Thomas de Maiziere erklärt, beim Co-Piloten der Germanwings-Maschine gebe es nach derzeitigen Erkenntnissen keinen terroristischen Hintergrund.

13.36 Uhr - Der Copilot der verunglückten Germanwings-Maschine hat nach Erkenntnissen der Ermittler den Sinkflug selbst ausgelöst und so den Airbus absichtlich zum Absturz gebracht. Er sei zu diesem Zeitpunkt allein im Cockpit gewesen, der Pilot sei aus der Kabine ausgesperrt gewesen, sagte der Marseiller Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag vor Journalisten. "Es sieht so aus, als ob der Copilot das Flugzeug vorsätzlich zum Absturz gebracht und so zerstört hat." Hinweise auf einen terroristischen Anschlag gebe es nicht. Die Motive des 28-Jährigen sind unklar.

13.20 Uhr - Französischer Staatsanwalt: Alle Parameter des Fluges wie Temperatur, Druck etc. waren normal.

13.04 Uhr - Der Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen ist nach Überzeugung der französischen Ermittler vom Co-Piloten mit Absicht verursacht worden. Dies schließen die Ermittler aus den Aufzeichnungen des Stimmenrekorders im Cockpit, wie die Behörden am Donnerstag in Marseille mitteilten. Es handele sich um ein "bewusstes Handeln des Co-Piloten", der deutscher Nationalität gewesen sei, erklärte die französische Staatsanwaltschaft. Zum Zeitpunkt des Absturzes sei der Co-Pilot allein im Cockpit gewesen. Der Pilot habe vergeblich versucht, durch die verschlossene Tür zurück ins Cockpit zu gelangen. Die Behörden ermittelten nun nicht mehr wegen Totschlages, sondern gingen von willentlicher Tötung aus. Die Maschine war am Dienstag auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt. 150 Menschen kamen ums Leben.

12.14 Uhr - Zum Zeitpunkt des Unglücks befand sich nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft nur ein Pilot im Cockpit. "Einer war im Cockpit und der andere eben nicht", sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa. Um welchen der beiden Piloten es sich handelte, sei unklar.

11.21 Uhr - Der spanischen Krisenstab korrigiert die Zahl der getöteten Spanier auf 50. Am Mittwoch ging die Regierung in Madrid noch von 51 aus.

Reuters