Ohne Photonik werden sich viele Trends in Zukunft nicht realisieren lassen. Aufgrund der zahlreichen Anwendungsgebiete wird dieser Bereich ebenfalls zur Schlüsseltechnologie werden. Auch ein Trend wie das Smart Home wird ohne sie nicht umsetzbar sein.

Durch Photonik lassen sich Energieaufwand und Intensität von Licht schon jetzt stufenlos regeln - etwa wenn sich mehrere Personen im Raum aufhalten, zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten, zu verschiedenen Gelegenheiten. Die intelligente Vernetzung von LED-Licht steht momentan noch am Anfang und Potenzial nach oben ist reichlich vorhanden.

Ein herausragendes Beispiel für Photonik ist nach wie vor die Lasertechnologie. Sie ist mittlerweile das wichtigste Werkzeug für die Bearbeitung von Oberflächen und Schichten beispielsweise in der Automobilindustrie oder im Handwerk. Denn die Lasertechnik vereint Präzision mit Zuverlässigkeit, Effizienz und Produktivität. Photonik wird über vernetzte Sensoren in den kommenden Jahren zweifellos auch eine tragende Rolle bei der Automatisierung unserer Industrie einnehmen: Sichere Mensch-Roboter-Interaktion durch Arbeitsraumüberwachung mittels 3-D-Sensorik ist ab sofort eines der Kernthemen.

Der Weltmarkt der Photonik ist laut Photonics21 und VDMA von 228 Milliarden Euro (2005) über 350 Milliarden Euro (2011) auf 447 Milliarden Euro im Jahr 2015 gewachsen. In Europa ist der Umsatz von 44,2 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 69,7 Milliarden Euro 2015 geklettert. Die europäische Photonikindustrie hat somit im Schnitt um 4,6 Prozent pro Jahr zugelegt. In Deutschland haben die Unternehmen im Jahr 2016 insgesamt 31 Milliarden Euro erwirtschaftet. Was der Zukunftstechnologie in den vergangenen Monaten einen weiteren Schub verliehen hat: Die Photonik wird nicht mehr nur als B2B-Geschäft rentabel. Vom Smartphone bis in die virtuelle Realität, vom Smart Home bis zur Heimrobotik - bei nahezu allen zentralen Trendthemen der Konsumelektronik spielen photonische Technologien eine wegweisende Rolle. Aktuell treten vor allem neue Displaytechnologien in den Vordergrund - nicht nur für Fernseher, Mobiltelefone und Computer, sondern auch für Autos oder Waschmaschinen.



Zu den aktuellen Forschungsschwerpunkten im Bereich der Photonik gehört die Herstellung von mikro- und nanostrukturierten Komponenten. Das sind einerseits Lichtquellen wie LED, OLED und Laser, auf der anderen Seite Wellenleiterstrukturen wie photonische Kristalle (Telekommunikation) und mikrooptische Bauelemente und Systeme (Medizin, Forschung) bis hin zu photonischen Speichern (sogenannte AOFFs).

Die wichtigsten Argumente für Photonik



• Photonik ist ab sofort nicht mehr nur eine wichtige Hintergrundtechnologie.
• Sensorik und 3-D-Druck sind im Internet der Dinge ohne Photonik nicht umsetzbar.
• Der Weltmarkt für Photonik in Medizintechnik und Lifescience wird sich von 45 auf rund 86 Milliarden Euro erweitern.
• Car2Human-Kommunikation - ohne Photonik keine selbstfahrenden Autos
• Gestensteuerung wird integrativer Bestandteil der neuen Mobilitätskultur.
• Handwerk - Lasermessung
• Photonik zur Effizienzsteigerung in der Photovoltaik-Industrie

Auf Seite 2: Zwei Experten im Zukunftsmarkt Photonik





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Ein führender Anbieter von Infrastrukturlösungen für den Bereich Telekommunikation ist Adva Optical Networking. Das Kerngebiet des Unternehmens ist die Bereitstellung von Netzwerken und Hochgeschwindigkeitsdiensten. Im Schwerpunkt stellt das Unternehmen integrierte Hard- und Softwarelösungen zur Verfügung, die den nahtlosen Aufbau von optischen Netzen ermöglichen. Die Produktpalette von Adva wird insbesondere von Telekommunikationsanbietern und anderen Unternehmen genutzt, um eine leistungsfähige Anbindung und Bereitstellung von Hochgeschwindigkeitsdaten zu gewährleisten. Gerade Telekommunikationsanbieter verwenden Adva-Produkte, um die Dienstleistungen über ihre Glasfasernetze zu verwalten und auszubauen, die Übertragungskapazitäten ihrer bestehenden optischen Netze zu erhöhen und Unternehmen eine Reihe von umsatzgenerierenden Anwendungen wie Video und Speicherung anzubieten.

Generalist in der Optoelektronik



Ebenfalls führend in der Branche ist Jenoptik. Zu den Kunden des integrierten Optoelektronikkonzerns gehören vor allem Firmen der Halbleiter- und Halbleiterausrüstungsindustrie, der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, der Medizintechnik, der Sicherheits- und Wehrtechnik sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie. Das Unternehmen ist in den Sparten optische Systeme, Laser und Materialbearbeitung, industrielle Messtechnik, Verkehrssicherheit sowie Verteidigung und zivile Systeme tätig. Zu den Produkten aus den Gebieten der Laser- und optischen Technologie kommen Komponenten und Systeme für die Verkehrssicherheitstechnik hinzu wie Geschwindigkeits-, Ampel- und Mautüberwachungsanlagen sowie für die Fahrzeug- und Flugzeugausrüstung.

Laseranlagen werden von Jenoptik seit 1996 produziert und zum Schneiden, Schweißen sowie Perforieren eingesetzt. Hauptabnehmer der Produkte sind Unternehmen der Automobilindustrie, der Verpackungsindustrie sowie der Glas, Keramik und Halbleiter verarbeitenden Industrie in Europa, Amerika und Asien. Seit den 90er-Jahren befasst sich das Unternehmen auch mit Dioden- und Festkörperlasern.