23.56 Uhr: Das Ergebnis des Referendums ist nach den Worten von Euroguppen-Chef Jeroen Dijsselbloem "für die Zukunft Griechenlands sehr bedauerlich". Schwierige Maßnahmen und Reformen seien nun einmal unvermeidlich für eine Erholung der griechischen Wirtschaft. Nun warte er auf Initiativen der griechischen Seite.

23.00 Uhr: EU-Ratspräsident Donald Tusk hat ein Eurozonen-Gipfeltreffen für Dienstagabend einberufen. Am Montagmorgen wollen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EZB-Chef Mario Draghi und Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem telefonisch über das Ergebnis des Hellas-Referendums beraten. Das teilte die EU-Kommission am Sonntagabend mit.

22.50 Uhr: Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat sich für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone ausgesprochen. "Die Griechen müssen noch eine Chance bekommen, im Europa zu bleiben. Alles andere wäre eine Katastrophe für Griechenland und Europa", sagte Asselborn am Sonntagabend im ZDF. Luxemburg hat am 1. Juli die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft übernommen.

22.15 Uhr: Die Finanzminister der Eurozone wollen sich in dieser Woche treffen, um den Ausgang des Referendums in Griechenland zu beraten. Das teilte ein Vertreter der Eurozone mit.

22.10 Uhr: Die Europäische Zentralbank wird voraussichtlich die ELA-Nothilfen für Griechenland auf dem gegenwärtigen Stand belassen, wenn der EZB-Rat am Montag darüber berät. Das sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Abend.

22:05 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Abend mit Präsident dem französischen Präsidenten Francois Hollande telefoniert. Beide seien sich darin einig, dass das Votum der Griechen zu respektieren sei, sagte ein Regierungssprecher. Die Kanzlerin und der Präsident sprechen sich dafür aus, am Dienstag ein Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone einzuberufen. 21.30 Uhr: Die Regierung in Luxemburg teilt mit, jetzt müsse die griechische Regierung erklären, wie sie sich den weiteren Weg vorstelle. Luxemburg sei zuversichtlich, dass es zu einer Lösung kommen werde.

21.23 Uhr: Die US-Bank JP Morgan teilt mit, für sie sei nun wahrscheinlicher, dass Griechenland den Euro verlasse als dass das Land die Gemeinschaftswährung behalte. Für den weiteren Verlauf sei wichtig, welche unmittelbaren Reaktionen es innerhalb und außerhalb Griechenland jetzt gebe. JP Morgan erwarte, dass der Ton auf beiden Seiten etwas versöhnlicher werde als zuletzt.

21.16 Uhr - Mit dem "Nein" habe sich das griechische Volk gegen die Grundlagen und Regeln eines einheitlichen Währungsraumes ausgesprochen, erklärt Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Er fügt hinzu, konsequenterweise sollte Griechenland jetzt aus der Euro-Währungsgemeinschaft ausscheiden.

21.11 Uhr - Der deutsche Außenhandelspräsident Anton Börner rechnet nach dem absehbaren Nein in dem griechischen Referendum zu den Reformvorschlägen der Euro-Parnter mit einem Ende Griechenlands als Mitglied der Euro-Zone. "Nein, den wird man nicht vermeiden können", antwortete Börner auf die Frage der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntagabend, ob ein "Grexit" nun noch abgewendet werden könnte. "Für Griechenland wird es ganz heftig", sagte er.

20.18 Uhr: DIHK-Chef Eric Schweitzer zufolge sorgen sich die 1200 deutschen Unternehmen in Griechenland, dass ihre Rechnungen nicht mehr bezahlt werden könnten. "Es gibt kein Vertrauen mehr in diese Regierung", sagte er im ZDF.

20.18 Uhr: Der Unionsfinanzpolitiker Hans Michelbach (CSU) hat nach dem sich abzeichnenden Sieg der griechischen Regierung beim Referendum für ein Ausscheiden des Landes aus dem Euro plädiert. "Man muss jetzt die Frage stellen, ob Griechenland außerhalb der Eurozone nicht besser aufgehoben ist", sagte der Obmann der Union im Finanzausschuss des Bundestages am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. Wenn das Land sich dann außerhalb des Währungsraumes stabilisiere, könne man über eine Rückkehrmöglichkeit sprechen.

19.51 Uhr: Die Euro-Finanzminister planen nach Angaben eines Vertreters der Euro-Zone für Montag kein Notfall-Treffen zum Thema Griechenland. Die Minister wüssten nicht, was es nach dem griechischen "Nein" zu besprechen gebe.

19.32 Uhr - Bei dem Referendum in Griechenland zeichnet sich eine klare Mehrheit der Gegner des bisherigen Spar- und Reformkurses ab. Nach Auszählung von zehn Prozent der Stimmen aus der Volksbefragung am Sonntag lagen die Reformgegner mit 59,8 Prozent vorn, wie das griechische Innenministerium mitteilte. Die Befürworter kamen auf 40,1 Prozent. Damit stärkten die Bürger der Regierung von Ministerpräsidenten Alexis Tsipras den Rücken, die sich seit Monaten gegen den Kurs der Euro-Zone und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Griechenland stemmt.

19.22 Uhr - Eine Mehrheit der Griechen hat in dem mit Spannung verfolgten Referendum ersten Auszählungen zufolge gegen die Fortsetzung der bisherigen Spar- und Reformpolitik gestimmt. Damit stärkten sie der Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras im Streit mit der Euro-Zone und dem Internationalen Währungsfonds den Rücken.

19.00 Uhr - SPD-Finanzexperte Carsten Schneider erwartet komplizierte Verhandlungen mit Athen: "Ich halte das Ergebnis, wenn es so käme, für wirklich schwierig, mit ... den gegenwärtigen Leuten noch zu verhandeln", sagte er in der ARD. Sowohl Regierungschef Alexis Tsipras als auch Finanzminister Yanis Varoufakis hätten die Stimmung aufgestachelt. "Ich weiß nicht, wie man noch gemeinsam Boden dann finden kann", sagte Schneider.

18.59 Uhr - Die griechische Regierung hat unmittelbar nach dem Referendum über die umstrittenen Sparvorgaben neue Verhandlungen mit den Geldgebern angekündigt. Noch am Sonntagabend wolle man substanzielle Gespräche mit den internationalen Partnern beginnen, erklärte der griechische Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis im Fernsehen vor der Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses.

18.41 Uhr - In den bisher unveröffentlichten letzten Wahlumfragen vor dem Referendum in Griechenland hat sich ein knapper Vorsprung der Gegner des bisherigen Spar- und Reformkurses abgezeichnet. Alle drei Befragungen, die erst nach Schließung der Wahllokale am Sonntag veröffentlich wurden, sahen das "Nein"-Lager vorn. Die Befragungen waren vor dem Referendum geführt worden, durften am Tag vor der Volksbefragung aber nicht veröffentlicht werden.

Das Institut "Marc" hatte für die Reformgegner 49,5 bis 54,5 Prozent errechnet, für die Befürworter 45,5 bis 50,5 Prozent. Auch die Institute "GPO" und "Metron Analysis" sagten einen kleinen Vorsprung der Gegner voraus. Mit ersten Ergebnissen des Referendums wurde im Laufe des Abends gerechnet.

18.40 Uhr - Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Axel Schäfer fordert ein Treffen der EU-Regierungschefs am Montag. "Die Lage ist zu ernst, um sie den Finanzministern zu überlassen", sagte er zu Reuters.

18.20 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Montagnachmittag (6. Juli) nach Paris reisen, um mit Frankreichs Präsident Francois Hollande über die Situation nach dem griechischen Referendum zu sprechen. Das teilte ein Regierungsprecher am Sonntagabend mit.

18.10 Uhr - In den letzten Wahlumfragen vor dem Referendum hat sich eine knappe Mehrheit der Griechen gegen die Fortsetzung der bisherigen Spar- und Reformpolitik ausgesprochen. Das ergaben Umfragen mehrerer Institute, die erst nach der Schließung der Wahllokale am Sonntag veröffentlicht wurden.

18.00 Uhr - Die Wahllokale in Griechenland schließen. Mit ersten Zahlen wird gegen 20.00 Uhr gerechnet.

16.40 Uhr - Die griechische Regierung will einem Zeitungsbericht zufolge Steuerhinterziehern eine Amnestie anbieten. Die "Neue Zürcher Zeitung" berichtete am Sonntag, Steuerflüchtlinge in die Schweiz sollten straffrei bleiben, wenn sie ihr Vermögen offenlegten und darauf 21 Prozent Steuern bezahlten. "Wir begrüßen es, dass Griechenland einen Lösungsvorschlag vorgebracht hat", zitierte die Zeitung einen Vertreter des Schweizer Staatssekretariats für internationale Finanzfragen. Wie viel Geld reiche Griechen in der Schweiz gebunkert haben, ist unklar. Schätzungen reichen von zwei bis 200 Milliarden Euro. Ein Sprecher des Schweizer Finanzministeriums sagte, es gebe Gespräche, aber bisher noch keine Entscheidungen.

14.48 Uhr - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen weist die Kritik des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis an den internationalen Geldgebern scharf zurück. "Die Äußerung von Varoufakis ist eine Verhöhnung aller, die unter Terrorismus leiden", sagt sie der "Passauer Neuen Presse". Varoufakis hatte das Vorgehen der Gläubiger im Schuldenstreit als Terrorismus bezeichnet.

13.24 Uhr - Ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone dürfte laut "Handelsblatt" in den kommenden Jahren Milliardenlöcher in die Haushaltsplanung von Finanzminister Wolfgang Schäuble reißen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann habe in der Kabinettsitzung am Mittwoch vor den Folgen eines Grexits für den Bundesbank-Gewinn und damit auch den Haushalt gewarnt, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise.

12.32 Uhr - Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis bekräftigt, dass er bei einem "Ja" im Referendum zurücktreten wird. "Absolut", sagt er der "Bild" auf eine entsprechende Frage. Eine Mehrheit für ein "Ja" werde es aber nicht geben.

12.22 Uhr - Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron pocht auf weitere Verhandlungen Griechenlands mit den Gläubigern. Es müsse ein Kompromiss gefunden werden, und man dürfe sich nicht nur hinter den Notfallmaßnahmen der Europäischen Zentralbank verstecken.