Der in Zeal Network umbenannte Internet-Lottoanbieter Tipp24 nimmt für seine internationale Expansion Gewinneinbußen in Kauf. Bei einem Umsatzanstieg von 8,3 Prozent auf 140,7 Millionen Euro brach das Konzernergebnis 2014 im Vergleich zum Vorjahr um fast 60 Prozent auf 4,2 Millionen Euro ein, wie das inzwischen in London ansässige Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das Betriebsergebnis (Ebit) lag mit 19,2 Millionen Euro leicht unter dem Wert von 2013 (19,5 Millionen). Der Konzern begründete dies mit Zusatzkosten unter anderem für den Aufbau neuer Geschäfte und verstärkte Werbung.

Für das laufende Jahr strebt das Unternehmen, dessen Aktie im Kleinwerteindex SDax notiert ist, einen Umsatz von 135 bis 145 Millionen Euro an. Das Betriebsergebnis soll auf 35 bis 45 Millionen Euro steigen. Im vergangenen Jahr lagen Umsatz und Ebit im Rahmen der eigenen Prognosen, die der Konzern allerdings im August gesenkt hatte. Eine erneute Kappung des Gewinnziels hatte das Unternehmen Anfang September nach nur 36 Stunden wieder zurückgenommen, was die Finanzaufsicht auf den Plan rief. Seit 2012 operiert die Firma nur noch von Großbritannien und Spanien aus. Ihr ursprüngliches Lotto-Online-Vermittlungsgeschäft ist in Deutschland durch den Glücksspiel-Staatsvertrag verboten.

Am Donnerstag kündigte das Management eine neue Dividendenpolitik an: "Angesichts der vielversprechenden Geschäftsaussichten für Zeal planen wir ab 2015 die regelmäßige Ausschüttung jährlicher Dividenden von insgesamt mindestens 2,80 Euro, sofern die Finanzposition und die Geschäftsentwicklung des Unternehmens dies zulassen", erklärte Finanzvorstand Jonas Mattsson. Die Aktien legten an der Börse Frankfurt knapp zwölf Prozent zu.

Reuters