Weniger stark betroffen ist vorerst Rivale Air Berlin. Die Fluggesellschaft habe bislang 43 Verbindungen gestrichen, sagte ein Sprecher. Die Zahl dürfte aber noch steigen, da Auslandsflüge noch nicht mitgerechnet seien. Verdi ruft wegen der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst an vielen deutschen Flughäfen, darunter den beiden großen Drehkreuzen München und Frankfurt, ab Mittwochmorgen zu Arbeitsniederlegung auf.

Am größten deutschen Airport in Frankfurt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. "Wir rechnen mit erheblichen Verzögerungen und Flugausfällen", sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport. Die 150.000 Reisenden, die täglich in "FRA" in ein Flugzeug steigen oder ankommen, seien aufgerufen, vor der Anreise zu prüfen, ob ihr Flug stattfindet. Auch nach dem geplanten Ende des Streiks in Frankfurt am Mittwoch um 15.00 Uhr dürfte es noch Probleme geben. Es dürfte ein bis zwei Tagen dauern, bis der Flugverkehr wieder reibungslos funktioniere. Am Rhein-Main-Flughafen ruft Verdi die Mitarbeiter in der Gepäckabfertigung, den Sicherheitskontrollen und der Feuerwehr zu Arbeitsniederlegungen auf. Daneben sollen noch die Airports Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover bestreikt werden. Die Lufthansa nennt die Warnstreiks unzumutbar, zumal der Konzern an den Tarifverhandlungen nicht beteiligt ist.

Verdi fordert für die 2,1 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Mitte April hatte die Gewerkschaft ein Angebot der Arbeitgeber über ein Lohnplus von drei Prozent verteilt auf zwei Jahre abgelehnt und neue Warnstreiks angekündigt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 28./29. April vorgesehen.

Reuters