Die Piloten wollten eigentlich am Dienstag ab 9.00 Uhr für acht Stunden die Arbeit niederlegen. Der Streik sollte die Langstreckenverbindung ab Frankfurt treffen. Allerdings hätten sich die Einschränkungen für Passagiere in Grenzen gehalten, da die Lufthansa mit Piloten aus dem Management einen Ersatzbetrieb organisierte, dank dem alle 40 vorgesehenen Langstreckenflüge vom Drehkreuz Frankfurt abheben sollten. Mittlerweile sei aber geplant, dass die designierten Piloten wieder die Flugzeuge steuerten, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Der Flugbetrieb am größten deutschen Flughafen dürfte weitgehend normal laufen. Lediglich sieben Verbindungen, die auf den frühen Morgen vorgezogen worden seien, sollten auch zu den neuen Zeiten starten.

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ENDE DES ARBEITSKAMPFS NOCH NICHT IN SICHT

Auslöser für die Absage des Piloten-Streiks ist ein Vorstoß der Lufthansa. Der Konzern legte explizit keine neue Tarifofferte vor, sondern erläuterte die Details eines seit August bekannten Verhandlungsangebots. Damit soll jeder Pilot genau wissen, was die Änderungen für ihn bedeuteten. Für die Piloten ist das offenbar ausreichend, um vorerst an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Unsere Tarifkommission hat das Angebot genau geprüft, und deshalb suchen wir jetzt wieder das Gespräch mit der Lufthansa", sagte ein Cockpit-Sprecher. Langfristig gebannt ist die Streikgefahr damit jedoch nicht. Ob es gelinge, die Arbeitskampfmaßnahmen dauerhaft abzuwenden, sei derzeit noch nicht absehbar, erklärte Cockpit. Die Verhandlungen sind am Donnerstag und Freitag angesetzt. Ein Lufthansa-Sprecher sagte, die Fluggesellschaft begrüße "die Verhandlungsbemühungen von Cockpit".

Bislang konnten die Piloten frühestens mit 55 Jahren das Steuer aus der Hand legen - durchschnittlich gehen sie mit 58 Jahren in die Rente und damit früher als die Kollegen bei vielen anderen Gesellschaften. Der Konzern will den Schnitt auf 61 Jahre erhöhen. Cockpit fordert, die betriebsinterne Altersversorgung für die 5400 Lufthansa-Flugzeugführer vor dem Sparkurs der Konzernspitze zu retten. Deshalb wurde in den vorigen drei Wochen bereits vier Mal gestreikt.

Reuters