Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 und im vierten Quartal hatte der Konzern, zu dem auch die Metro-Großmärkte, die Warenhauskette Kaufhof und die Real-Supermärkte gehören, den flächenbereinigten Umsatz steigern können. Die Gewinnprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr dürfte Metro erreicht haben. An der Börse griffen die Anleger zu. Die Aktien notierten gegen Mittag mehr als 1,5 Prozent im Plus bei 24,35 Euro.

Insgesamt schrumpfte der Umsatz zwar im Geschäftsjahr 2013/14 leicht auf 63 (Vorjahr: 65,7) Milliarden Euro und im Schlussquartal auf 15,1 (15,5) Milliarden Euro. Allerdings hatte sich der Handelsriese von Beteiligungen wie etwa dem Geschäft der Supermarktkette Real in Osteuropa getrennt. Bereinigt um Verkäufe und Wechselkurseffekte stiegen die Erlöse um 1,3 Prozent, im vierten Quartal waren es sogar 1,8 Prozent. Metro-Chef Olaf Koch konnte damit die Markterwartungen erfüllen: Experten hatten für das vierte Quartal Erlöse von 15,157 Milliarden Euro und für das Gesamtjahr von rund 63 Milliarden Euro prognostiziert. Bernstein-Analysten hoben positiv hervor, dass erstmals seit vielen Quartalen alle Geschäftsbereiche flächenbereinigt ein Umsatzwachstum ausweisen konnten.

Koch arbeitet am Umbau des Düsseldorfer Handelsriesen. Er will den Umsatz ankurbeln und Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn wieder auf Kurs bringen. Diese kämpft mit der Konkurrenz durch Online-Händler wie Amazon und wird durch einen Streit mit Minderheitseigner Erich Kellerhals belastet. Doch nun sieht Koch Zeichen der Hoffnung: Media-Saturn habe im vierten Quartal eine "deutliche Trendverbesserung" erzielt - flächenbereinigt legte der Umsatz um 1,8 Prozent zu. Und dies gelte sowohl für den umkämpften deutschen Heimatmarkt als auch das Auslandsgeschäft. Auch der Verkauf über das Internet entwickele sich positiv.

Doch neben Media-Saturn hat Koch noch weitere Großbaustellen vor der Brust. Pläne für einen Börsengang des Großmarktgeschäfts in Russland hatte er angesichts des Ukraine-Konflikts auf Eis gelegt. Zumindest die Umsätze der Märkte in Russland hätten sich trotz der Krise im Quartal positiv entwickelt, teilte Metro nun mit. Ob Metro auch in Zukunft an Kaufhof festhält, hatte Koch zuletzt infrage gestellt. Die Spekulationen um die Warenhauskette hatten wegen des Eignerwechsels beim mit Umsatzrückgängen und Verlusten kämpfenden Wettbewerber Karstadt neue Nahrung erhalten. Dort hat nun der Immobilieninvestor Rene Benko das Sagen, der bereits in der Vergangenheit auch Kaufhof ins Visier genommen hatte. Die Geschäfte der Warenhaustochter bereiten Koch indes keine Probleme - Kaufhof konnte den Umsatz ebenfalls flächenbereinigt steigern. Seine Gewinnprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr bekräftigte der Metro-Chef. Über die genauen Gewinnzahlen für das Jahr will er nun am 16. Dezember berichten.

Reuters