Sie verschafften Morphosys finanzielle Spielräume für die Entwicklung weiterer Wirkstoffe. "In diesem Jahr erwarten wir eine Umsatz-Beteiligung für fünf Monate." Diese Zahlung sei anders als die Meilensteinzahlung in der Jahresprognose noch nicht enthalten.

"Wie hoch die Tantiemen letztendlich ausfallen werden, hoffen wir in naher Zukunft sagen zu können", erklärte Moroney. Der Vorstand erwarte aber einen Anteil am Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich. Analysten rechneten mit einem Umsatzpotenzial des Medikamentes in der Spitze weltweit zwischen ein und zwei Milliarden Euro pro Jahr, wobei 40 bis 50 Prozent auf die USA entfielen.

Morphosys hatte in der Nacht zu Freitag mitgeteilt, dass der Lizenz-Partner Janssen - eine Tochter des US-Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson - die Zulassung für den Wirkstoff Guselkumab erhalten habe. Es ist der erste von einem Partner entwickelte Antikörper aus den Laboren von Morphosys, der auf den Markt kommt.

Hohe Forschungskosten hatten Morphosys zum Jahresauftakt tiefer in die Verlustzone gedrückt. Für 2017 rechnet die Biotechfirma früheren Angaben zufolge mit Forschungs- und Entwicklungskosten von bis zu 95 Millionen Euro. Der operative Verlust dürfte sich deshalb auf 75 bis 85 Millionen Euro erhöhen, der Umsatz sollte bei 46 bis 51 Millionen liegen. Neben Guselkumab will Morphosys auch seine eigenen Produkte vorantreiben. So soll etwa in diesem Jahr die dritte und damit letzte Phase der klinischen Entwicklung mit dem Blutkrebsmittel MOR208 gestartet werden.