Keine Überraschungen - weder in positiver noch in negativer Hinsicht - gab es bei den Quartalszahlen des Münchner Biotech-Unternehmens Morphosys. Der operative Verlust erhöhte sich auf 6,7 Millionen Euro von minus 1,0 Millionen Euro vor Jahresfrist. Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas höheren Verlust von rund neun Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz verringerte sich binnen Jahresfrist um 17 Prozent auf 12,2 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr rechnet Morphosys unverändert mit einem Umsatz von 101 bis 106 Millionen Euro und einem operativen Gewinn von etwa neun bis 16 Millionen Euro. Anleger hatten offensichtlich mehr von den Münchnern erwartet, die Aktie verlor nach Vorlage der Zahlen knapp sieben Prozent. Diese Reaktion erscheint übertrieben, das Unternehmen ist mit inzwischen über 100 therapeutischen Antikörpern in der Pipeline und 325 Millionen Euro auf der Bank kerngesund. Außerdem rückt die Zulassung erster Medikamente auf Basis von Morphosys’ Technologie näher.

Mit der Übernahme des ehemaligen Kooperationspartners Lanthio Pharma hat Morphosys auch eine gute Ausgangsposition für die Kreation eines zweiten Standbeins neben den Antikörpern geschaffen. Die niederländische Lanthio entwickelt Wirkstoffe auf Peptidbasis, das sind deutlich weniger komplexe Moleküle als Antikörper, mit denen sich auch andere Zielstrukturen in Zellen erreichen lassen.

Die Aktie bleibt weiterhin aussichtsreich. Wir bleiben bei unserer Kaufempfehlung, das Kursziel liegt bei 80 Euro, der Stoppkurs bei 50 Euro.