Stahls Investmentgruppe Horizon Kinetics hat sich unter Experten einen hervorragenden Ruf erarbeitet, weil sie sich mit großem Erfolg abseits ausgetretener Pfade bewegt. Offensichtlich graben die Experten von Horizon Kinetics besonders tief und bringen dabei immer wieder überraschende Gewinner zum Vorschein, wie die Aktie des vom US-Kabelriesen Comcast übernommenen Filmstudios Dreamworks.

Ebenfalls zum Gewinner könnte die Aktie von A. P. Møller-Mærsk werden. Die Anteilscheine der Dänen, die Weltmarktführer in der Containerschifffahrt sind, hat Horizon Kinetics in den vergangenen Monaten eingesammelt. "Es herrscht in der Branche eine große Unsicherheit, die Investoren haben in Scharen Reißaus genommen. Deshalb sind nun die Gewinnchancen umso höher", sagt Stahl. In der Tat ist die Aktie richtig ausgebombt. Der Kurs hat sich seit März vergangenen Jahres mehr als halbiert und befindet sich in der Nähe einer langfristigen Unterstützungsmarke.

Warten auf höhere Frachtraten



Neben dem Containergeschäft ist der dänische Konzern in kleinerem Umfang in der Ölförderung vertreten, betreibt Containerterminals und hat einen vergleichsweise neuen Bereich für Dienstleistungen rund um die Schifffahrtsbranche aufgebaut. Der Kurseinbruch der Aktie ist nicht unbegründet. Die Frachtraten sind unter Druck. Und das Ertragstal wird wahrscheinlich erst im laufenden Jahr erreicht sein. Da will keiner zu früh investieren.

Wie alle klassischen Value-Investoren hat Stahl es nicht eilig. Aber das Verhältnis von Börsenwert und Substanz ist nach dem Kurseinbruch zu verlockend, um nicht die erste Duftmarke zu setzen. "Alle Firmen der Branche schreiben rote Zahlen", sagt Stahl: "Obwohl die Frachtraten um 75 Prozent gesunken sind, ist es dem Unternehmen gelungen, einen freien Cashflow von weit mehr als einer Milliarde Euro zu erwirtschaften. Dreht der Zyklus , steigen die Preise, wird das Unternehmen - wie in der Vergangenheit - noch besser dastehen als zuvor", ist sich Stahl sicher.

Und die Erholung könnte schneller kommen, als viele Investoren erwarten. Zum einen dürfte das neue Management die Geschäftsaktivitäten konzentrieren. Das Energiegeschäft steht zur Disposition. Der Verkauf wird Finanzmittel freischaufeln, die auch in Aktienrückkäufe fließen sollten. Zudem wurde am 26. Juni der erweiterte Panamakanal eröffnet. Weil dort nun auch große Pötte mit 14 000 Containern durchpassen, arbeiten kleinere Schiffe nicht mehr profitabel. Viele dürften verschrottet werden. Angenehmer Nebeneffekt: Die Kapazitäten werden wieder knapper, die Preise steigen. Schon vorher sollte man die Aktie im Depot haben.