Das für Nestle wichtige währungsbereinigte organische Umsatzwachstum ging für Januar bis September auf 4,5 Prozent von 4,7 Prozent im ersten Halbjahr zurück, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der starke Franken bremste den Weltmarktführer zusätzlich und es floss weniger Geld in die Kasse. Der Umsatz sank um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 66,22 Milliarden Franken (54,8 Milliarden Euro). Analysten hatten das organische Wachstum mit 4,7 Prozent veranschlagt und beim Umsatz mit 66,78 Milliarden Franken gerechnet. Die Nestle-Aktie sank um gut ein Prozent auf 66,25 Franken.

Konzernchef Paul Bulcke hält trotz der Verlangsamung im dritten Quartal an den Zielen für das ganze Jahr fest. "Trotz des schwierigen Umfelds visieren wir für 2014 ein organisches Wachstum um fünf Prozent an", erklärte er. Auch die Gewinnmargen sollen sich verbessern.

In Europa, wo das Verbrauchervertrauen nach Nestle-Einschätzung weiterhin gering ist, schwächte sich das Geschäft vor allem in Großbritannien, Deutschland und Italien ab. In Spanien, Portugal und Frankreich konnte der Konzern dagegen zulegen. Insgesamt bremste der kühle Sommer den Verkauf von Speiseeis, auch der Getränke-Absatz ging zurück. In Asien schwächelte vor allem das China-Geschäft. Das organische Wachstum in der Region Asien, Ozeanien, Afrika sank auf 3,5 Prozent von 4,7 Prozent im ersten Halbjahr. Insgesamt verlangsamte sich das Wachstum in Schwellenländern, die für 44 Prozent des Konzernumsatzes stehen, um 0,2 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent. In den Industrieländern wuchs Nestle um 0,5 Prozent nach 0,6 Prozent im ersten Halbjahr.

Das Wachstumsziel von fünf Prozent hatte Nestle im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2009 verpasst. Konzernchef Bulcke reagierte mit Verkäufen kleinerer Sparten. so trennte sich Nestle vom größten Teil der Diätsparte Jenny Craig. Verkauft wurden auch die Sportnahrungsmarke Power Bar und die Juicy Juice-Fruchtsäfte. Im Gegenzug baut Bulcke das Geschäft mit Gesundheitsprodukten vor allem im Bereich Hautpflege aus. Zuletzt verkaufte Nestle in Deutschland die Kindernahrungsmarken Alete und Milasan.

Reuters