von Herausgeber Frank-B. Werner

Ausgebrannte Autos, geplünderte Geschäfte, zertrampelte Vorgärten, beschmutzte Fassaden und eingeworfene Scheiben. Die Schäden im Zuge der schweren Ausschreitungen, die den G 20-Gipfel in Hamburg begleiteten, sind für den Einzelnen zum Teil recht happig. Die meisten Versicherungen, so sie sich nicht kulant zeigen wollen, können sich wohl auf die Ausschlussklausel "innere Unruhen" berufen. Weil weder der Hamburger Senat noch die Bundesregierung dieses Thema durch den Instanzenweg der Gerichte publizistisch begleitet sehen wollen, haben sie erklärt, aus der Staatskasse Entschädigungen leisten zu wollen. Mal sehen, ob das klappt; denn es wäre ein Signal auch für andere Gewaltexzesse. Wäre es dann auch Sache des Staates, die Halter zu entschädigen, wenn zum nächsten 1. Mai wieder zahlreiche Autos in Berlin und Hamburg in Flammen aufgehen?

Bis vor Kurzem galt Tesla als Überflieger an der Börse. Nach enttäuschenden Produktionszahlen und einem missglückten Crashtest hat die Aktie Federn lassen müssen. Seit dem Rekordhoch im Juni ist sie um fast 20 Prozent gefallen. Das hat dazu geführt, dass der Konzern General Motors, der ein Vielfaches der Tesla-Produktion absetzt, wieder einen Tick wertvoller als das Vorzeigeunternehmen in Sachen Elektromobilität ist. Ein Unternehmen, das beides verbindet - Elektrofantasie und Profitabilität - ist Geely. Der chinesische Hersteller, zu dem auch Volvo gehört, eine Marke, von der ab 2019 nur noch Modelle mit Elektroantrieb verkauft werden sollen, erzielte im vergangenen Jahr einen Betriebsgewinn von 1,4 Milliarden Dollar. Zu Recht stieg der Kurs an der Börse Hongkong in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 280 Prozent - das deutlich bessere Investment als Tesla.

Die Zentralbanken schicken sich an, die Marktteilnehmer auf eine Entwöhnung ihrer ultralockeren Geldpolitik einzustimmen. Niemand profitiert stärker von einem Zinsanstieg als die Banken. Ist das eine Anlageidee?