Von Computern gesteuerte Handelsprogramme gewinnen an den Märkten immer mehr an Einfluss. Die so genannten Algotrades reagieren mit atemberaubender Geschwindigkeit auf Schlagzeilen und Daten und bringen mit ihren Orders die Kurse von Unternehmen, Branchen und Märkten ins Rollen.

Basierend auf einer oft sehr komplexen Anlagestrategie entscheiden die Programme quasi per Autopilot über den Verkauf und Kauf von Aktien. Sie suchen auch den Markt danach ab, wo man von Preisunterschieden zwischen einzelnen Handelsplätzen profitieren kann. Dabei können sich selbst minimale Kursveränderungen zu erklecklichen Gewinnen summieren.

Der Marktanteil der Algotrades wird in den USA auf über 70 und im Dax auf etwa 40 Prozent geschätzt. Die Algo-Stragien werden kontrovers diskutiert.

Im folgenden ein Überblick über die Pro- und Kontra-Argumente:

VORTEILE



- schnelle Informationsverarbeitung und Umsetzung von Aufträgen
- Reduzierung der Handelskosten über viele kleine Aufträge
- höhere Liquidität
- geringes Risiko menschlicher Fehler

NACHTEILE



- negative Effekte auf die Preisfindung, denn Algotrading kann trendverstärkend und -verzerrend wirken
- fördert Volatilität und Spekulation
- Marktteilnehmer ohne Zugang zu algorithmischem Trading sind im Nachteil und können mit der Schnelligkeit nicht mithalten
- für Unternehmen wird es schwieriger, Investoren zu identifizieren und Veränderungen der Aktionärsstruktur zeitnah zu erkennen
- Beziehung zwischen Investoren und Händlern wird unpersönlicher und distanzierter

rtr