Wie auch im letzten Jahr ermittelt BÖRSE ONLINE die 10 teuersten Aktien der Welt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einige Rotationen im Ranking. Während 2013 noch schweizerische und japanische Aktien jeweils dreimal vertreten waren kommt es dieses Jahr zu einer Schweizer Dominanz und einer Verdrängung der Japaner.

Keines der japanischen Wertpapiere schaffte es wieder in die Liste zu gelangen. Dafür wurden diese durch Schweizer Aktien ersetzt. Zwei deutsche, eine amerikanische und eine dänische Aktie schafften es zudem zu den sechs eidgenössischen Wertpapieren. Schweizer Zurückhaltung sieht anders aus. So viel sei schon verraten: bei den vorderen Plätzen gab es relativ wenig Veränderung.

Klicken sie sich unten durch die 10 teuersten Aktien der Welt.

(Durchsucht wurden über 40 Indizes. Alle Kurse vom 18.03.2013, 11 Uhr. Alle Angaben ohne Gewähr.)

Platz 10: Schweizer Wurstkönig


Bell AG

Aktienkurs: 1950 €

ISIN: CH0004410418

Marktkapitalisierung: 776 Millionen €

Die Bell AG ist dieses Jahr der erste Neueinsteiger in der Liste. Sie verdrängt den japanischen Mobilfunkanbieter NTT Docomo vom zehnten Platz.

Das Unternehmen ist der mit Abstand größter Fleisch- und Wurstproduzent der Schweiz. Es beschäftigt 6500 Mitarbeiter und setzte 2012 etwa 2 Milliarden € um. Die Zahlen für 2013 sind noch nicht veröffentlicht. Der Hauptsitz liegt in Basel, wo der Konzern 1869 auch gegründet wurde Mehrheitsaktionär ist die Coop-Gruppe Genossenschaft mit 66 % der Anteile. Weitere 5 % der Anteile hält die Sarasin Investmentfonds AG. Der Rest der Aktien ist im Streubesitz.

Trotz leichter Schwankungen stieg der Kurs des Wertpapiers seit Mitte 2011 an. Im Februar 2014 stieg die Aktie erstmals auf über 2000 € - das erste Mal in der Unternehmensgeschichte. Ob sich das Unternehmen im Ranking halten kann, werden die Zahlen für 2013 und weitere Prognosen zeigen. Es wird auf jeden Fall schwierig sich im Ranking gegen die große Anzahl anderer Firmen zu behaupten. Die Konkurrenz ist groß.

Platz 9: Das Multitalent


Metall Zug AG -B-

Aktienkurs: 2030 €

ISIN: CH0039821084

Marktkapitalisierung: 513 Millionen €

Die Namensaktie der Metall Zug AG setzt sich auch dieses Jahr wieder auf dem neunten Platz der Skala fest. Das Unternehmen, welches 1887 ursprünglich als Metallwarenfabrik gegründet wurde, gliedert sich heute in vier unterschiedliche Bereiche: Haushaltsapparate, Infection Control (Reinigungsgeräte für die Medizin- und Pharmabranche), Wire Processing (Maschinen für Kabelverarbeitung) und Immobilien. Der Konzern ist zwar international tätig, rund zwei Drittel des Umsatzes werden jedoch in der Schweiz erzielt.

Im Verlauf des letzten Jahres stieg die Aktie nach einem anfänglichen Rückschlag konstant an. Ende Februar 2014 überstieg die Aktie erstmals wieder seit über zwei Jahren den Wert von 2000 €. Am 3. April veröffentlicht das Unternehmen die Daten für 2013. Dann wird klar werden, wie stark die Aktie weiterhin zu den Aufsteigern zählen wird und ob die Aktie auch nächstes Jahr wieder im Ranking vertreten ist.

Platz 8: Der Aufsteiger


Sika AG

Aktienkurs: 2830 €

ISIN: CH0000587979

Marktkapitalisierung: 6,13 Milliarden €

Der Top-Aufsteiger diese Jahr ist Sika. Das Spezialchemieunternehmen ist zum ersten Mal in der Liste der teuersten Aktien vertreten. Dies ist aufgrund der Zahlen kaum verwunderlich. Der Konzern, welcher vor allem in der Baubranche und Fertigungsindustrie tätig ist, verkündete 2013 Rekordresultate in allen Bereichen. Der Umsatz steigerte sich um etwa 10% und der Gewinn um rund 24 %. Der Vorstand sprach unterdessen von einem "neuen Leistungsniveau".

Beim Ausblick auf 2014 erwartet das Unternehmen weiterhin beständiges Wachstum - in Zahlen ausgedrückt, ein Umsatzwachstum von 6-8 %. Die Aktie selbst stieg im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozentpunkte. Im März 2013 war die Aktie noch bei 1917 € , mittlerweile ist der Kurs bei 2830 €. Angesichts der positiven Zahlen hat Sika die Chance im nächsten Ranking sogar noch weiter aufzusteigen.

Platz 7: Regional und bodenständig


Hypothekarbank Lenzburg

Aktienkurs: 3333 €

ISIN: CH0001341608

Marktkapitalisierung: 241,2 Millionen €

Die Hypothekarbank Lenzburg hat ihren Sitz im beschaulichen Lenzburg, das etwa auf halber Höhe zwischen Zürich und Basel liegt. Gegründet wurde die Bank am 19.Oktober 1868 unter dem Namen Hypothekar- und Leihkasse Lenzburg, bis sie 1912 umbenannt wurde.

Als führende Regionalbank der Region bietet die Bank Finanzdienstleistungen aller Art an. Diese beinhalten Vermögens- und Anlageberatung, Bau-und Wohnfinanzierung. Auch deshalb gibt es über die Bank nicht viel zu sagen. Eben ein regionales Unternehmen von überschaubarer Größe.

Fast schon spannend hingegen ist der Kurs der Aktie. Er befand sich im letzten Jahr im dauerhaften Auf und Ab. Mit dem Jahreshöchststand im Mai begann der Absturz, bis schließlich im Dezember der tiefste Kurswert des Jahres gemessen wurde. Seitdem liegt die Aktie im Aufwärtstrend und ist fast bei ihrem letztjährigen Wert angekommen.

Platz 6: Aktie mit Familienspaß


Zoologischer Garten Berlin

Aktienkurs: 3400 €

ISIN: DE0005031868

Marktkapitalisierung: 40,2 Millionen €

Auch der Zoologische Garten Berlin ist wieder im Ranking vertreten. Genau wie im Vorjahr erkämpft sich der Exot den sechsten Platz der Liste. Der artenreichste Zoo des Planeten zählt zu einem Lieblingsziel der Berlintouristen und lebt damit vom Boom der Stadt.

Die Bilanzen waren nie mehr so glänzend wie im Jahr 2007. Allerdings ist dies nicht allzu verwunderlich: 2007 steigerte die Geburt des Eisbären Knut die Besucherzahlen um 27 %, wodurch der Zoo 6,8 Millionen Euro Gewinn verbuchen konnte. Seither geht es dem Tiergarten wirtschaftlich gut.

Die Aktie selbst ist relativ beständig, wenn nicht sogar einschläfernd: Von Mitte November bis Anfang Januar 2013 änderte sich der Kurs der Aktie beispielsweise gar nicht. Selbiges gilt für den Zeitraum von Mitte Januar bis Mitte Februar 2014. Ab und an stieg der Kurs und sank daraufhin wieder relativ auf Ausgangsniveau.

Einen interessanten Anreiz für Aktionäre bzw. deren Familien gibt es auch noch. Mit Erwerb der Aktie ist es möglich sich ein Dauereintrittsrecht für den Zoo zu sichern. Der Zoologische Garten befriedigt also auch in Sachen Investor Relations seine Teilhaber.

Platz 5: Grüße aus der Steueroase


Zuger Kantonalbank

Aktienkurs: 3806€

ISIN: CH0001308904

Marktkapitalisierung: 1,1 Milliarden €

Das erste Mal im Ranking ist die Zuger Kantonalbank. Die Bank des schweizerischen Kantons Zug - ein kleines und beschauliches Stück Land im nördlichen Zentrum der Schweiz - gibt es schon seit 1892. Zug ist das reichste Kanton der Schweiz und gilt als erfolgreicher Wirtschaftsraum. Rund 30 000 Unternehmen haben ihren Sitz im beschaulichen Kanton. Dies liegt vor allem daran, dass hier die Abgaben für Holding - und Domizilgesellschaften so extrem niedrig sind wie fast nirgends auf der Welt. Der Guardian bezeichnete das Kanton sogar als "Haupthimmelsrichtung der globalen Wirtschaft".

Die Bank beschäftigt derzeit 400 Mitarbeiter. Die Hälfte ihrer Wertpapiere hält das Kanton selbst, die andere Hälfte ist auf nichtstaatliche Aktionäre verteilt. Im vorigen Jahr erwirtschaftete das Institut einen Reingewinn von etwa 50 Millionen € und weist darüber hinaus stabile Zahlen auf. So konnte das Geldhaus 2013 die Summe der Kundengelder um etwa 7,7 % erhöhen. Für 2014 erhofft sich die Bank einen tieferen Bruttogewinn als im Vorjahr.

Platz 4: Milch macht müde Kurse munter


Sachsenmilch AG

Aktienkurs: 4729 €

ISIN: DE000A0DRXC4

Marktkapitalisierung: 47,29 Millionen €

Das viertteuerste Wertpapier ist auch in diesem Jahr die Aktie der Sachsenmilch AG. Der Kurs stieg am 16.07.2013 schlagartig um fast 1000€ an, nachdem die Theo Müller Group mitgeteilt hatte, dass ihr Stimmrechtsanteil die 5 %-Schwelle überstiegen hatte.

Die Aktiengesellschaft wurde 1990 unter der Führung der Südmilch AG gegründet und vier Jahre später von der Müller-Gruppe übernommen. Mit der Molkerei Leppersdorf bei Dresden betreibt Sachsenmilch nach eigenen Angaben einen der modernsten Milchverarbeitungsbetriebe in Europa. Umsatz erzielt das Unternehmen nicht mehr, weil es am 1. Januar 2011 seine Beteiligungen an den Tochtergesellschaften Basisprodukte, Molkenveredlung und Käserei an die Sachsenmilch Leppersdorf GmbH verkaufte. Seitdem ist die Sachsenmilch AG nur noch als rein vermögensverwaltende Gesellschaft tätig. Das Wertpapier jedoch wird immer noch an der Börse gehandelt.

Platz 3: Der Herr der Weltmeere


A.P. Moeller Maersk -A-

Aktienkurs: 7833 €

ISIN: DK0010244425

Marktkapitalisierung: 35,17 Milliarden €

Die größte Containerschiffsreederei der Welt belegt auch dieses Jahr den dritten Platz im Ranking. Das Unternehmen ist nicht nur im Transport- und Logistikbereich tätig, sondern auch in der Gas- und Ölförderung.

Gegründet wurde der Konzern 1904 von Kapitän Peter Mærsk und seinem Sohn. Alles begann mit einem einzigen Schiff, das die beiden aus zweiter Hand erwarben. Heute, 114 Jahre später, gehören zur Flotte des Kopenhagener Unternehmens mehr als 500 Schiffe, darunter auch mehrere Modelle des größten Schiffs der Welt. Diese Giganten umfassen eine länge von 400 Meter, eine Höhe von 73 Meter und eine Breite von 58 Meter.

Nicht nur die Schiffe der Unternehmenssparte Maersk Line neigen zur Superlative, auch die Gewinnsteigerung des Unternehmen beeindrucken. Im Jahr 2013 konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 36 % auf etwa 3 Milliarden € steigern. Auch dadurch verzeichnete die Aktie eine erhebliche Wertsteigerung im Vergleich zum Vorjahr von 6100 € auf 7833 €.

Es ist zu erwarten, dass auch nächstes Jahr das Wertpapier in dieser Liste auf den vorderen Plätzen vertreten ist.

Platz 2: Keine Probleme trotz Problembär


Lindt & Sprüngli AG

Aktienkurs: 41 206 €

ISIN: CH0010570759

Marktkapitalisierung: 8,86 Milliarden €

Die Aktie des Schweizer Schokoladenunternehmens belegt auch im diesjährigen Ranking Platz 2 und kann diesen sogar festigen. Der Kurswert des Wertpapiers stieg im vergangenen Jahr um 27 Prozentpunkte, was hauptsächlich an der beständigen Umsatzsteigerung des Unternehmens lag. Die Erlöse der AG legten im vergangenem Jahr um rund 8 % zu. Auf dem amerikanischen Markt war sogar ein zweistelliger Gewinn möglich. Laut Konzernchef Tanner ist auch dieses Jahr wieder eine zweistellige Wachstumsrate in den USA und Kanada zu erwarten.

Besonders freuen dürfen sich Anleger über die verkündeten Gewinnsteigerungen um etwa 25% und eine daraus folgende Erhöhung der Dividenden um 13 %. Medienpräsent war der Konzern zuletzt vor allem durch den Rechtsstreit mit dem Süßwarenhersteller Haribo. Dieser verklagte Lindt wegen der Markenrechtsverletzung an den "Goldbären" durch den Lindt Teddy, einen in Goldfolie gewickelten Schokoladenbären. In erster Instanz wurde Haribo recht gegeben, jedoch beriefen sich beide Unternehmen darauf, den Rechtsstreit durch den Instanzenzug zu treiben, um Rechtssicherheit zu erlangen. Ein jähes Ende ist also nicht in Sicht.

Platz 1: Der alte Mann und das Geld


Berkshire Hathaway -A-

Aktienkurs: 131 669 €

Marktkapitalisierung: 218 Milliarden €

ISIN: US0846701086

Wie in den Jahren zuvor verteidigt Berkshire Hathaway die Position als teuerstes Wertpapier der Welt. Geleitet vom Finanzmogul Warren Buffet - mittlerweile stolze 83 Jahre alt - gilt das Unternehmen immer noch als Garant für ständiges Wachstum. Seit dem Jahr 1965 ist der Buchwert der Gesellschaft jährlich um rund 20 Prozent gestiegen. Im letzten Jahr verzeichnete die Firma sogar einen Rekordgewinn von 19,5 Milliarden Dollar.

Zu Buffets Imperium gehören Anteile von Unternehmen, wie Coca-Cola (8,9 %), Wal-Mart (1,6 %) und IBM (6 %). Zudem wurden 2013 Heinz Ketchup und NV Energy komplett übernommen. Einziger Wermutstropfen dürfte jedoch die Übernahme des texanischen Energieversorgers "Energy Future Holdings" gewesen sein, die der Beteiligungsfirma 873 Millionen Dollar Verlust bescherte. Rückblickend wetterte Buffet: "Die meisten von Ihnen haben noch nie von Energy Future Holdings gehört. Da können Sie sich glücklich schätzen. Ich wünschte, ich hätte auch noch nie davon gehört".

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass auch in den folgenden Jahren die Namensaktie-A von Berkshire Hathaway dieses Ranking anführen wird, da sie die Liste mit uneinholbarem Vorsprung anführt.