Der Versorger wolle für das laufende Geschäftsjahr weiterhin 40 bis 50 Prozent des nachhaltigen Nettoergebnisses ausschütten. Dies ist allerdings in den ersten neun Monaten um 60 Prozent gefallen und soll auch im Gesamtjahr nur bei 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro nach 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr liegen. Rein rechnerisch könnte die Dividende demnach zwischen 78 Cent und 1,13 Euro betragen. "Dazwischen ist alles möglich", erklärte RWE. 2013 hatte der Versorger die Ausschüttung auf einen Euro halbiert.

Die "Rheinische Post" hatte unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtet, dass in der mittelfristigen Finanzplanung des Energiekonzerns von einer möglichen Senkung auf 80 Cent je Aktie die Rede sei. RWE wollte sich dazu nicht äußern. Der Aktienkurs gab am Freitag zeitweise um über drei Prozent auf 25,99 Euro nach.

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NRW-KOMMUNEN HOFFEN AUF HOHE RWE-DIVIDENDE

Finanzchef Bernhard Günther hatte bei der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag mehrfach gesagt, es gebe zur Dividende nichts Neues zu sagen. Die Analysten der Deutschen Bank erklärten, Sorgen über die Höhe der Ausschüttung könnten übertrieben sein, schließlich sei rein rechnerisch eine Beibehaltung von einem Euro möglich. Da aber auch nur 80 Cent drin wären, wäre es nicht überraschend, sollte das Management dies in Erwägung ziehen, hieß es in einem Marktkommentar der Citi.

Neuigkeiten zur RWE-Dividende werden insbesondere von vielen klammen nordrhein-westfälischen Kommunen genau verfolgt. Sie halten knapp ein Viertel der Anteile an dem zweitgrößten deutschen Versorger und sind auf hohe Ausschüttungen angewiesen. Bereits die Kürzung der Gewinnbeteiligung 2013 hatte die Haushalte vieler Kommunen zusätzlich unter Druck gesetzt.

Reuters