"Insofern haben wir im Grunde genau das, was eben ... gezwitschert wird", sagte der Siemens-Chef in Anspielung auf Trumps Tweets. Dieser hatte Ford und Toyota über den Kurznachrichtendienst Twitter aufgefordert, Fabriken nicht in Mexiko, sondern den USA zu bauen.

Siemens habe mehr als 60.000 Mitarbeiter in den USA und betreibe 40 Werke, sagte Kaeser. Mit Übernahme des US-Softwarespezialisten Mentor Graphics erhöhe sich die Zahl auf rund 70.000 Mitarbeiter.

Das Unternehmen fährt als Mischkonzern eine andere Geschäftsstrategie als etwa Automobilkonzerne. Unter anderem wegen der Aktivitäten in der Infrastruktur ist der Wertschöpfungsanteil in den jeweiligen Märkten selbst sehr viel höher als bei Autokonzernen, die in sehr großen Werken oft auch für den Export produzieren. Der künftige US-Präsident Trump hat angekündigt, dass er eine größere Industrieproduktion in den USA auch dadurch forcieren will, dass er Druck auf Konzerne macht, in den USA und nicht etwa in Mexiko zu produzieren.

Er sei gespannt, wie sich der von Trump gewünschte Arbeitsplatzerhalt in den USA mit den Zielen an der Wall Street vereinbaren lasse, sagte Kaeser. Denn in den USA seien die Lohnkosten höher als in Mexiko, Finanzinvestoren schauten aber vor allem auf kurzfristige Profite und Gewinnmaximierung. Deshalb erwarte er eine spannende Debatte darüber, wie sich diese Grundsätze vereinbaren ließen. "Insofern wird das Jahr 2017 sehr spannend."

rtr