Der Ergebnisanstieg ist allerdings zu großen Teilen darauf zurückzuführen, dass die Münchner im Vorjahreszeitraum für ihr Sparprogramm noch mehr als 400 Millionen Euro ausgaben. Im eben abgelaufenen dritten Quartal per Ende Juni verbuchte der Konzern außerdem vergleichsweise geringe Lasten für missratene Projekte. Die Effekte aus verspäteten Anschlüssen von Windparks in der Nordsee sowie ein verpatztes Hochspannungsprojekt in Großbritannien summierten sich auf 155 Millionen Euro. Während die Gewinne der Medizin- und der Energietechnik leicht zurückgingen, legten die Segmente Infrastruktur und Städte (I&C) sowie Industrie kräftig zu. Der I&C-Bereich profitierte vorwiegend von erfolgreichen Zuglieferungen, der Industriesektor bekommt die anziehende Konjunktur zu spüren. Vor allem die kurzzyklischen Geschäfte hätten zugelegt, hieß es.

Vorstandschef Joe Kaeser bekräftigte die Prognose, wonach Siemens im Geschäftsjahr 2013/14 auf vergleichbarer Basis einen stagnierenden Umsatz verbuchen werde. Das Ergebnis je Aktie werde dagegen um mindestens 15 Prozent zulegen. Kaeser wies jedoch darauf hin, dass das Energietechnikgeschäft in den kommenden Quartalen vor Herausforderungen stehe.

Es ist das vorletzte Mal, dass Siemens seine Zahlen in der bestehenden Struktur vorlegt. Ab dem neuen Geschäftsjahr 2014/15 im Oktober stellt der Konzern die Berichterstattung gemäß den Umbauplänen von Kaeser um. Er will sein Haus profitabler machen und schafft die aktuell vier Sektoren sowie regionale Ebenen ab. Davon sind mehr als 11.000 Beschäftigte betroffen. Am Donnerstag blieb zunächst weiter offen, wie viele Stellen davon letztendlich gestrichen werden.

rtr