Die Darmstädter Software AG steckt mitten im Umbruch. Weil das klassische Geschäft um Datenbanken für Großrechner (ETS) etwa zur Kreditkartenabrechnung schrumpft, sucht das Unternehmen sein Heil in Integrationslösungen (BPE) rund um so genannte Middleware. Vereinfacht ausgedrückt sind das elektronische Weichen, die dafür sorgen, dass Daten zwischen den Programmen unterschiedlicher Anbieter problemlos ausgetauscht werden können.

Tatsächlich ist die Software AG mit BPE gut unterwegs. Im ersten Quartal reichte es hier zu einem wächstumgsbereinigten Wachstum von elf Prozent. Andere Anbieter wie Oracle oder IBM schaffen mit ihren Middleware-Angeboten derzeit gerade halb so große Zuwächse. Doch IBM und Oracle sind Riesen, die Software AG auf internationaler Bühne dagegen nur ein Zwerg.

Was die Sache noch ernster macht: Das klassische ETS-Geschäft der Südhessen schrumpft rapide. Im ersten Quartal stand ein Minus von 15 Prozent zu Buche. Unterm Strich hat das Unternehmen bei ETS gegenüber dem Vorjahresquartal ein Umsatzminus von 14,3 Millionen Euro zu verkraften. Der Hoffnungsträger BPE hat dagegen lediglich ein Umsatzplus von fünf Millionen Euro gebracht.

Konzernweit bleibt damit ein Umsatzrückgang um drei Prozent auf rund 209 Milionen. Analysten hatten 221 Millionen erwartet. Beim bereinigten operativen Ergebnis von 43 Millionen (minus 12 Prozent) blieb das Unternehmen ebenso unterhalb der Erwartung (Prognose: 43,6 Mio.) wie beim Netto-Ergebnis. Dort hatten Analysten 19,3 Millionen Euro vorhergesagt. Am Ende reichte es nur zu 18,6 Millionen Euro. Zudem gingen die freien Mittelzuflüsse (Free Cashflow) um rund ein Viertel auf 47,8 Millionen Euro zurück.

Wir hatten die Aktie unlängst auf Verkaufen heruntergestuft. Angesichts der jüngsten Zahlen und der anhaltend schwierigen Ausgangslage mit einem sinkenden Kerngeschäft und einem Wachstumsbereich mit Fragezeichen bleiben wir bei unserer Einstufung: Verkaufen.