Deutschlands zweitgrößter Softwarehersteller Software AG warnt seine Aktionäre vor Gegenwind im ersten Quartal. Die traditionell wichtigen letzten Quartalswochen würden dieses Mal von den weltpolitischen Unsicherheiten und einem weiter steigendem Euro überschattet, teilten die Darmstädter am Dienstag mit. Die Angst vor einem kalten Krieg lasse Kunden bei der Auftragsvergabe zögern. Zudem lasse die weltpolitische Krise den Euro an Wert gewinnen. Auch dies laste auf dem Umsatz. In den vergangenen Jahren hatte die Software AG die Erwartungen am Markt mehrfach enttäuscht. An der Frankfurter Börse brach der Aktienkurs um 3,33 Prozent auf 26,89 Euro ein. Damit war die Software AG der schwächste Titel im Technologieindex TecDax. Am Mittwoch setzte das Papier seine Talfahrt fort und lag gegen Mittag ein Prozent im Minus. dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion

Die Software AG warnt vor einem schwachen Quartal. Zur Begründung verweisen die Darmstädter auf den Gegenwind von der Währungsseite und die politische Großwetterlage. Die Krim-Krise sorge für Verunsicherung bei potenziellen Kunden. Das mag so sein. Aber Währungsrisiken lassen sich absichern. Und die politische Großwetterlage hat bislang niemand als Grund für ein spürbar erlahmendes Geschäft angeführt - außer der Software AG.

Dazu kommt: Die jüngste Umsatz- und Gewinnwarnung ist kein Einzelfall. In der Vergangenheit hat der Vorstand immer wieder mit negativen Überraschungen für Unruhe unter Investoren gesorgt. Nun keimen erneut Zweifel an der Zuverlässigkeit der Prognosen aus Darmstadt. Die allermeisten anderen Unternehmen haben ihre Zahlen besser im Griff. Wir stufen die Aktie von Kaufen auf Verkaufen runter.

Thomas Schmidtutz