Er baute die Position zuletzt noch einmal aus. Die Fonds halten rund 36 Prozent aller Aktien. Berkowitz selbst ist Chairman der Gesellschaft, was bei uns dem Mandat eines Aufsichtsratschefs entspricht.

Die Geschichte von St. Joe beginnt in den 30er-Jahren. In der Gesellschaft bündelte Alfred Du Pont Vermögensgegenstände, die er während der Depression gekauft hatte. Darunter auch Landreserven im Nordwesten Floridas. Das Gesicht der Gesellschaft änderte sich erst 1997, als Ex-Disney-Manager Peter Rummell das Immobiliengeschäft ausbaute. Die Glückssträhne hielt aber nur bis zur Immobilienkrise. Weil das Unternehmen noch rechtzeitig rund eine halbe Milliarde frisches Kapital aufgenommen hatte, konnte es die Krise überleben.

Berkowitz räumt auf



Im Jahr 2011 übernahm Berkowitz die Kontrolle und tauschte Teile des Managements aus. Gleichzeitig wurden die Ansätze der Bilanz angepasst. Das verursachte Abschreibungen von rund 375 Millionen Dollar. Um die Bilanz auf Topqualität zu bringen, verkaufte St. Joe 2014 den größten Teil des Waldbesitzes. In einem kleineren Deal, dem Verkauf von Bauland in Rivertown, erlöste die Firma

70 Millionen Dollar. Und genau dieser Deal sollte die Basis für die Bewertung von St. Joe sein. Der Preis pro Acre (ein Acre entspricht 4046 Quadratmeter) betrug rund 10 000 Dollar. Zurzeit besitzt St. Joe 180 000 Acre Landreserven, auf denen eine Bebauung möglich ist. Seit Berkowitz das Sagen hat, versucht das Unternehmen, die Entwicklung kapitalschonend durchzuführen. Das heißt: Partner übernehmen größtenteils die Kosten. Der Wandel von Brachland zu hochwertigen Flächen ist mit einer Aufwertung verbunden.

St. Joe wird mit 1,3 Milliarden Dollar bewertet. Abzüglich der Cashposition beträgt der Wert pro Acre weniger als 5000  US-Dollar. Schon vor drei Jahren konnte das Unternehmen in einer schlechteren Situation Flächen für das Doppelte verkaufen. Inzwischen gehören aber auch Hotels und Ressorts zum Portfolio. Das heißt, der Wert dürfte noch höher sein.

Die Aktie wird in Deutschland spärlich gehandelt. Aufträge müssen limitiert werden. Der Wert eignet sich eher für spekulative Naturen. Auch wenn Berkowitz eine hohe Sicherheitsmarge ausmacht, bringen die Flächen zum größten Teil noch keine Einnahmen. Der Wandel braucht Geduld, die Anleger insbesondere bei einem verschlechterten Immobilienumfeld nicht mitbringen könnten.