Im vergangenen Jahr besaßen über 1300 Milliardäre rund 5,4 Billionen Dollar, wie der am Dienstag veröffentlichten Studie zu entnehmen war. Treiber des Wachstums waren Internet-Unternehmer und Hedgefonds-Manager in den USA sowie Industrielle und Immobilien-Investoren in Asien. 1995 kam dieses oberste Segment in den berücksichtigten 14 Ländern erst auf 0,7 Billionen Dollar.

"Wir erleben das zweite 'Goldene Zeitalter'", erklärte Josef Stadler, der bei der UBS das Geschäft mit den sogenannten Ultra High Net Individuals verantwortet. Die vergangenen 35 Jahre könnten nur mit der Zeit um 1900 verglichen werden, als Männer wie John Rockefeller oder Andrew Carnegie mit Öl und Stahl reich wurden.

Wie die damalige Ära dürften das von Deregulierung, dem Wachstum in Schwellenländern und dem technologischen Fortschritt befeuerte Umfeld für Milliardäre aber nicht ewig anhalten. Im Gegensatz zu anderen Experten rechnen UBS und PwC damit, dass sich das starke aktuelle Wachstum in den nächsten zehn bis 20 Jahren deutlich verlangsamen dürfte. Kriege, Vorstöße von Regulatoren gegen Monopole und Steuererhöhungen zur Bekämpfung der zunehmenden Ungleichheit könnten der "Unternehmerischen Epoche" ein Ende setzen, prognostizierten die Autoren. Einer in der Vorwoche veröffentlichten Studie der OECD zufolge ist das Gefälle zwischen Reich und Arm in den meisten Ländern heute so groß wie seit 30 Jahren nicht mehr.

Eine Gefahr für die Vermögen kommt aber auch aus den eigenen Reihen: Die Familie kann das Geld oft nicht zusammen halten. Die meisten Milliardäre sind Unternehmer, die den Reichtum selbst erarbeitet haben. Einige setzen Geld danach für wohltätige Zwecke ein. Andere vererben ein Unternehmen, das später verkümmert. Zudem hat eine Familie von Generation zu Generation of mehr Mitglieder, die sich das Vermögen teilen müssen.

Das Geschäft der UBS dürfte trotzdem weiter brummen. Stadler rechnet damit, dass der weltgrößte Vermögensverwalter auch in Zukunft Jahr für Jahr sieben bis zehn Prozent mehr Vermögen von Superreichen verwalten wird.

Reuters