Goldman Sachs erhöhte die Gewinnprognosen für Europas größten Zuckerproduzenten deutlich. Ein erstes Indiz für die Trendwende waren die Anfang des Monats vorgelegten Quartalszahlen. Im zweiten Quartal steigerte der MDAX-Konzern sein operatives Ergebnis trotz eines leichten Umsatzrückgangs um die Hälfte auf 77 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr stellt Südzucker ein operatives Ergebnis in einer Spanne von 180 bis 230 Millionen Euro in Aussicht, nach 181 Millionen Euro im Vorjahr. Zu der positiven Entwicklung haben neben einer Verbesserung im Segment Zucker die positive Entwicklung in den Segmenten Cropenergies und Spezialitäten beigetragen.

Besonders die Tochter Cropenergies sorgt für Fantasie. Der Hersteller von Biosprit aus Zuckerrüben und Getreide hat im ersten Halbjahr beim Ergebnis deutlich zugelegt und die Ende September erhöhte Prognose jüngst bekräftigt. Die Mannheimer profitieren derzeit vom verbesserten Preisniveau auf dem europäischen Bioethanolmarkt. Außerdem dürften die EU-Beschlüsse zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Transportsektor das Geschäft ankurbeln. Investierte Anleger sollten Gewinne laufen lassen und mit einem Stopp absichern. Mit einem KGV von knapp 27 für das kommende Geschäftsjahr ist die Aktie zwar kein Schnäppchen mehr, dennoch sehen wir noch Kurspotenzial. Den nächsten fundamentalen Impulsgeber dürfte es allerdings erst am 13. Januar 2016 - dann präsentiert Südzucker die Zahlen fürs dritte Quartal - geben.

FW