Bislang hatte TUI mit einem Zuwachs von mindestens zehn Prozent kalkuliert. Der Thomas-Cook-Rivale profitierte von einem starken Geschäft in Großbritannien, auch Kreuzfahrten und die Hotelkette RIU entwickelten sich gut. "Auch in der für Luftfahrt- und Touristikkonzerne anspruchsvollen Sommersaison 2016 hat sich unsere Strategie als richtig erwiesen", sagte Vorstandschef Fritz Joussen. TUI habe seine Angebote und Marken in den vergangenen Monaten mit Investitionen in neue Hotels und der Erweiterung seiner Kreuzfahrtflotte weiter stärken können.

Noch im August hatten die Anschlagsserie und der Militärputsch im wichtigen Urlaubsland Türkei bei TUI auf die Stimmung gedrückt. Der Reisekonzern hatte deshalb seine Umsatzprognose für das Ende September ablaufende Geschäftsjahr gesenkt und nur noch ein Plus von bis zu drei Prozent statt mehr als fünf Prozent vorhergesagt. In der Türkei lagen die Buchungen im Sommergeschäft unter Vorjahresniveau - wie stark wollte ein TUI-Sprecher jedoch nicht sagen. Ohne die Türkei legten die Buchungen in den wichtigsten Märkten um sieben Prozent zu. TUI konnte vor allem das Geschäft in Großbritannien im Sommer deutlich ausbauen mit einem Anstieg der Buchungen um fünf Prozent. Damit verpufften Sorgen, dass die Abwertung des Pfunds im Zuge des Brexit-Votums die Reiselust der Briten abschwächen könnte. Sie zog es vor allem nach Spanien und in Fernreiseziele.

Letztere sind auch Treiber für die anstehende Wintersaison, für die TUI bislang einen Umsatzanstieg von elf Prozent und ein Buchungsplus von fünf Prozent verzeichnet. Allein in Großbritannien legten die Buchungseingänge auf der Langstrecke um mehr als ein Viertel zu, dort sind vor allem Mexiko und die Dominikanische Republik als Reiseziele gefragt. Die Deutschen reisen dagegen besonders gerne nach Thailand, in die USA und nach Mexiko. Um zehn Prozent liegen die Buchungseingänge auf der Langstrecke im deutschen Markt bislang über Vorjahresniveau. Insgesamt gingen die Buchungen in Deutschland für das Winterprogramm aber wegen der gesunkenen Nachfrage nach Reisen in die Türkei und nach Ägypten um vier Prozent zurück.

rtr