Die anziehende Konjunktur habe geholfen, die TV-Werbeerlöse zu steigern, sagte ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling am Donnerstag. "Wir sind gut ins neue Geschäftsjahr gestartet." Ebeling bekräftigte die mittel- und langfristigen Ziele des Konzerns. Auch RTL-Co-Chefin Anke Schäferkordt sprach von einem guten Auftakt. Allerdings schwächelten die Werbeeinnahmen etwa in den Niederlanden, Belgien und Ungarn und belasteten das Geschäft des europaweit tätigen Konzerns. Dennoch ist RTL laut Schäferkordt auf Kurs, seine Prognosen bei Umsatz und Gewinn zu erfüllen.

Hier peilt das vom Medienkonzern Bertelsmann kontrollierte Unternehmen 2015 jeweils ein stabiles Geschäft an. Im ersten Quartal stagnierte der Umsatz bei 1,3 Milliarden Euro, Der Betriebsgewinn (reported Ebita) stieg um fast zwei Prozent auf 194 Millionen Euro und lag damit knapp unter den Erwartungen von Analysten. Wegen sinkender Zins- und Steuerlasten kletterte der Überschuss um 17 Prozent auf 106 Millionen Euro. Die RTL-Spitze stellte wegen der "sehr gesunden Finanzlage" weitere Zukäufe in Aussicht. Die Aktie verlor derweil zwei Prozent. Die operative Entwicklung zeige insgesamt nur wenig Dynamik, sagte Harald Heider von der DZ Bank. Er bekräftigte seine Empfehlung an Anleger, sich von den Papieren zu trennen.

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BERTELSMANN MIT OPERATIVEM REKORD-GEWINN

Die RTL-Sender in Deutschland haben auch die Konzernmutter Bertelsmann angeschoben. Das Betriebsergebnis (operating Ebitda) bei Europas größtem Medienunternehmen kletterte im ersten Quartal um sieben Prozent auf 463 Millionen Euro. "Wir haben ein operatives Rekordergebnis erzielt", sagte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. Für positive Impulse hätten auch die weltgrößte Buchverlagsgruppe Penguin Random House und der Aufbau der Sparte mit Bildungsgeschäften gesorgt. Wegen geringerer Zins- und Steuerbelastungen legte der Überschuss um 35 Prozent auf 143 Millionen Euro zu. Der Umsatz von Bertelsmann stagnierte infolge der Trennung von einigen Druckereien und anderen Firmenteilen bei 3,9 Milliarden Euro.

Bei ProSiebenSat.1 hingegen stiegen die Erlöse zwischen Januar und März überraschend stark um 13 Prozent auf 655 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (recurring Ebitda) legte trotz Investitionen in neue Sender und in den Ausbau des Online-Videoportals Maxdome um neun Prozent auf 153 Millionen Euro zu und erfüllte damit die Erwartungen der Branchenexperten.

Reuters