Am Mittwoch nach der Schlussglocke an der Wall Street hatte T-Mobile US dank vieler Neukunden eine überraschend deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerung berichtet. Zudem hob Vorstandschef John Legere die Jahresziele für die Gewinnung neuer Kunden und für das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) an. Im außerbörslichen US-Handel gewannen die Aktien am späten Donnerstagvormittag über 3 Prozent.

Für die Aktien der Telekom, die rund zwei Drittel an T-Mobile US hält, ging es an der Frankfurter Börse um 1,28 Prozent auf 15,845 Euro hoch. Damit gehörten sie zu den besten Werten im freundlichen Dax . Mit Blick auf die Jahresperformance hatten die Anleger zuletzt wenig Grund zur Freude: Nach einem zwischenzeitlichen Kursanstieg von bis zu 10 Prozent war die Aktie Ende Juni wieder in negatives Terrain gerutscht - aktuell gehört sie mit minus 3 Prozent zu den wenigen Verlierern im deutschen Leitindex, der im selben Zeitraum um 9 Prozent zugelegt hat.

"Die starken Resultate könnten den Telekom-Aktien helfen, sich von den zuletzt harten Zeiten zu erholen", sagte ein Händler. Allerdings bleibe die Branchenkonsolidierung das dominierende Thema auf dem US-Mobilfunkmarkt.

Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump und der Neubesetzung an der Spitze der Telekom-Aufsicht FCC rechnen Experten hier mit einer Übernahme- und Fusionswelle. Gespräche dazu laufen nach Angaben der Firmen bereits. Der neue FCC-Chef Ajit Pai will den Netzbetreibern mehr Freiraum lassen, was seiner Ansicht nach die Investitionsbereitschaft in die Netze erhöht. Unter der demokratischen Präsidentschaft von Barack Obama waren verschiedene Anläufe zur Konsolidierung gescheitert, weil die FCC den Wettbewerb mit mehr Anbietern aufrecht erhalten wollte. Ob T-Mobile US Teil der Branchenumwälzung wird oder erst einmal zuschaut, ist allerdings noch unklar.

dpa-AFX