Auch mit europäischen Aktien war in diesem Jahr bisher unter dem Strich ganz gut Geld zu verdienen. Doch wenn es nach dem Strategie-Team der Société Générale für Europa geht dann ist speziell bei ausgewählten Einzelwerten noch mehr drin.

Die jüngst aktualisierte Ausgabe der SG Premium List beinhaltet jedenfalls 13 europäische Titel, denen die Analysten basierend auf Kursaussichten und zu erwartenden Ausschüttungen eine ansehnliche Performance auf Sicht von zwölf Monaten erwarten.

Allgemein heißt es dabei erläuternd zu der Auswahlliste, aufgrund politischer Überlegungen (Separatismus in Katalonien, Wahlen in Italien und Brexit) bevorzuge man Aktien aus der Kern-Eurozone gegenüber den Peripherie-Börsen und Großbritannien. Auch als Folge dieser Überlegungen stammen nur zwei Mitfavoriten aus der Peripherie und einer aus Großbritannien. Dafür kommen gleich sechs Werte aus Frankreich und zwei aus Deutschland.

Chancen wittern die Experten zudem vor allem im Konsumbereich. Sinkende Arbeitslosenzahlen und wachsende Zuversicht sollte das Vertrauen der Konsumenten in der Eurozone stärken, so das Urteil. Als Konsequenz daraus sind fünf Mitfavoriten dem Bereich zyklische Konsumgüter zuzurechnen.

Zudem geht man wegen einer anziehenden Weltwirtschaft und erwarteter steigender Inflationsraten von höheren Anleiherenditen aus. Das spreche für die drei in der Premium List enthaltenen Finanzwerte. Aus Branchen, die bei steigenden Anleiherenditen oft schlecht abschneiden, wie Basiskonsumgüter, Versorger, Telekom und Immobilien, sind dagegen deswegen keine Titel berücksichtigt worden. Aus Bewertungsgründen setzt man aber auf drei Vertreter aus rohstoffnahen Segmenten.

BÖRSE ONLINE hat fünf Favoriten aus der SG Premium List herausgepickt und stellt diese auf den nachfolgenden Seiten etwas näher vor. Es handelt sich dabei um zwei deutsche Aktien, sowie jeweils einer aus Frankreich, Niederlande und Irland. In der Spitze ist mit diesen Werten laut Société Générale eine Gesamtrendite aus Kursgewinnen und Dividenden von bis zu 29 Prozent drin.

Auf Seite 2: Total





Total (WKN: 850727)



Im europäischen Anlageuniversum zählt die Société Générale unter anderem Total zu den Mitfavoriten. Diese Stellung ergibt sich aus einem Kursziel von 50,00 Euro, das um 8,5 Prozent über den aktuellen Notierungen liegt. Hinzu kommt eine für das Geschäftsjahr 2017 auf fünf Prozent taxierte Dividendenrendite. Zusammengerechnet ergibt sich daraus im Idealfall auf Zwölfmonatssicht ein Gewinnpotenzial von 13,5 Prozent.

Das aktuelle Kursziel hatte die zuständige Analystin Irene Himona vor einer Strategieveranstaltung des französischen Öl- und Gas-Konzerns um zwei Euro von zuvor 48,00 Euro angehoben. Zur Begründung sagte sie unter anderem, sie rechne bis über das Jahr 2021 hinaus mit einem starken Volumenwachstum. Das Unternehmen selbst hat sich bisher bis 2022 ein jährliches Produktionswachstum von fünf Prozent p.a. zum Ziel gesetzt.

Zuletzt war es der Gesellschaft trotz eines volatilen Preisumfeldes gelungen, relativ stabile Ergebnisse vorzulegen. Die Zahlen für das dritte Quartal sind für den 27. Oktober angekündigt. Der Analystenkonsens rechnet hier beim Gewinn je Aktie mit einer Verbesserung von 0,774 Euro auf 0,813 Euro. Die Societe Generale hofft beim angepassten Gewinn je Aktie sogar auf 0,84 Euro.

Der Umsatz dürfte den durchschnittlichen Analystenschätzungen zufolge von 34,232 Milliarden auf 29,849 Milliarden Euro gesunken sein. Das geschätzte KGV für 2017 gibt die französische Großbank für Total mit 15,1 an und für 2018 mit 13,8. Das ergibt sich aus den für diese beiden Jahre erwarteten Ergebnissen je Aktie.

Himona lobt die Widerstandsfähigkeit, welche das Geschäftsmodell während der Baisse des Ölpreises bewiesen hat. Zudem habe das Unternehmen die Investitionspläne eingehalten und auch bei den Sparplänen geliefert. Gegenüber der Konkurrenz hält sie den Titel für unterbewertet. Zumal dafür auch eine der besten Kapitalrenditen spreche, eine vergleichsweise hohe organische Rendite auf den Cash Flow sowie ein Bewertungsabschlag gemessen am Unternehmenswert zu dem um Schulden bereinigten Cash Flow.

Charttechnik





Wie so viele andere Energie-Aktien tat sich auch Total in der Vergangenheit schwer damit, einen nachhaltigen Aufwärtstrend herauszubilden. Vielmehr bewegen sich die Notierungen aktuell auf einem bereits im Jahr 2000 erreichten Niveau. Dem langfristigen Seitwärtstrends steht aber ein seit Ende August aufgebauter kurzfristiger Aufwärtstrend gegenüber. Der weitere Weg nach oben ist aber gespickt mit vielen Widerständen, so dass hier ohne einen anziehenden Ölpreis charttechnisch betrachtet normalerweise keine Wunderdinge zu erwarten sind.

Profil



Total S.A. ist ein global operierendes Unternehmen, welches Öl- und Gasförderung, Weiterverarbeitung und Vermarktung betreibt. Auch Kohle und Uran werden zur Energiegewinnung genutzt. Die Petrochemie-Produkte finden in Weiterverarbeitungsprozessen zahlreicher anderer Industriezweige Anwendung. Über ein Netz von Tankstellen, die unter den Namen Total oder Elf laufen, vertreibt das Unternehmen Treibstoffe an Endverbraucher, während eigene Service-Stationen auf den Flughäfen Lyon und Toulouse unterhalten werden.

Das Unternehmen produziert außerdem Petro¬-Chemikalien wie Plastik, Polymere und Spezial-Chemikalien und handelt mit Rohöl und weiterverarbeiteten Produkten, darunter Benzin und Flüssiggas, Heizöl, Asphalt und Schmiermitteln. Total gab außerdem im August bekannt, die Öl- und Gassparte der dänischen Reederei A.P. Moeller-Maersk für 7,45 Milliarden Dollar zu übernehmen.

Auf Seite 3: ABN Amro





ABN Amro (WKN: A143G0)



Auch für ABN Amro ist die Societe Generale zuversichtlich gestimmt. Die Kaufempfehlung für das niederländische Finanzinstitut ist auf 29,00 Euro festgezurrt. Das lässt der Notiz theoretisch noch 10,1 Prozent Luft nach oben.

Bei der Dividende rechnet man für 2017 mit einer Zahlung von 1,48 Euro je Anteilsschein. Daraus ergibt sich eine Rendite von 5,6 Prozent. Zusammengerechnet verspricht das Investment somit ein positives Ergebnis in Höhe von 15,7 Prozent.

Der zuständigen Analystin Phelbe Pace gefällt, dass das Unternehmen stark auf den niederländischen Heimatmarkt fokussiert ist. Dort erziele man im Branchenvergleich ein relativ gutes Nettozinseinkommen. Zudem sei man relativ widerstandsfähig und profitiere von der Erholung der lokalen Wirtschaft.

Sie hofft zudem auf eher sanft ausfallende Regulierungsmaßnahmen im Rahmen von Basel IV und zudem lobt sie die sich weiter verbessernde Kapitalposition des Instituts. Alles das zusammen trage dazu bei, aus ihrer Sicht die Aktie als Top-Pick für die Benelux-Märkte einzustufen. Zugleich handele es sich um eine Aktie von einem Unternehmen, das auf dem europäischen Binnenmarkt einen hohen Umsatzanteil generiere und so als Portfolio-Schutz gegen den festen Euro tauge.

Die Societe Generale rechnet hier ansonsten von 2016 bis 2019 mit folgender Gewinnreihe je Aktie: 2,21, 2,75, 2,49 und 2,64 Euro. Daraus errechnet sich für das kommende Jahr ein geschätztes KGV von 10,6. Das Verhältnis von Kurs zum tangiblen Buchwert beziffert Pace für 2018 auf das 1,2-fache. Das sei attraktiv, insbesondere wenn man eine Eigenkapitalrendite von 14,2 Prozent berücksichtige.

Bei der am 8. November anstehenden Bekanntgabe der Drittquartalsergebnisse rechnet der Analystenkonsens beim Gewinn je Aktie mit einem Rückgang von 0,634 Euro auf 0,584 Euro.

Charttechnik





Die Aktie von ABN Amro wird erst seit November 2015 wieder an der Börse gehandelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten geht es seit Juli 2016 aber aufwärts mit der Notiz. Dank der seitdem fast verbuchten Kursverdoppelung hat sich ein Aufwärtstrend herausgebildet. Das Chartbild sieht dadurch momentan recht viel versprechend aus.

Profil



ABN AMRO ist eine niederländische Bankengruppe, die in den Bereichen Retail, Private Banking und Corporate Banking tätig ist. Das Unternehmen entstand aus der Fusion von ABN und Amro im Jahr 1991; die Wurzeln des Traditionshauses reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die heutige Struktur besteht seit dem Zusammenschluss der ABN AMRO mit der Fortis Bank 2010. Seit 2015 ist die verstaatlichte Bank nach mehrjähriger Unterbrechung wieder an der Börse notiert.

Auf Seite 4: CRH





CRH (WKN: 864684)



Bei CRH kalkuliert die Societe Generale noch mit einem Aufwärtspotenzial von 19,2 Prozent. Denn das Kaufvotum kommt mit einem Kursziel von 34,00 Pfund daher. Außerdem geht man von einer Dividendenzahlung für 2017 von 0,66 Euro aus. Daraus ergibt sich eine Rendite von gut zwei Prozent. Insgesamt errechnet sich damit eine potenzieller Gesamtertrag von rund 21,3 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten.

Der Abstand zum Kursziel hat sich in den vergangenen Tagen bereits etwas verkürzt. Denn die Notiz reagierte positiv auf die Nachricht, wonach der US-Konzern Ash Grove Cement einer Übernahme durch den irischen Hersteller von Baumaterialien für 3,5 Milliarden Dollar zugestimmt hat. Damit hat sich die zuvor belastende Sorge um einen Bieterstreit verflüchtigt, nachdem ein anderer Interessent zwischenzeitlich ein vorläufiges eigenes Angebot in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar vorgelegt hatte.

Für den zuständigen Analysten Manish Beria ist CRH interessant, weil das Unternehmen im zweiten Halbjahr eine starke Wachstumsbeschleunigung aufzuweisen habe. Zudem gebe es Fortschritte bei den Gewinnspannen. Das sind Trends, die sich aus seiner Sicht fortsetzen könnte, weil die Gesellschaft von der Konjunkturerholung in Europa profitieren dürfte.

Zudem beweise das Management immer wieder gute Fähigkeiten dabei, das Portfolio zu managen. So gelinge es den Konzern durch Unternehmen mit höheren Margen zu ergänzen und die außerdem über Wertsteigerungspotenzial verfügten. Durch die Einbindung in den Konzernverbund würden dann durch Synergien regelmäßig Mehrwerte geschaffen. Ein starker freier Cash Flow sowie eine solide Bilanz würden zudem die finanzielle Basis für weitere Zukäufe liefern.

Den Gewinn je Aktie sieht Beria in diesem Jahr von 1,52 Euro auf 1,80 Euro steigen. Seinen Berechnungen zufolge sollen daraus dann in den beiden kommenden Jahren sogar 2,00 und 2,27 werden. Daraus errechnet sich für 2018 ein geschätztes KGV von rund 16.

Charttechnik





Der Aktienkurs von CRG befindet sich seit September 2009 im Aufwind. Ausgehend von einem Niveau von 10,50 Euro hat sich die Notiz auf dem aktuellen Niveau fast verdreifacht. Allerdings sind die derzeitigen Kurse etwas abgerückt von dem im Mai bei 34,54 Euro markierten Jahreshoch. Dadurch hat sich insgesamt in diesem Jahr ein Seitwärtstrend breit gemacht. Die Bewegung ist momentan aber noch als trendbestätigend im Zuge mehrjährigen Aufwärtstrends zu sehen.

Profil



Cement Roadstone Holding plc (CRH plc) ist ein weltweit operierender irischer Baustoffhersteller. Zum Kerngeschäft von CRH plc gehören die Bereiche Rohstoffproduktion, Herstellung von Produkten für die Bauindustrie sowie die Vermarktung spezieller Baustoffe. Das Unternehmen ist in allen Sektoren der Bauindustrie vertreten, von Infrastruktur über Neu-, Wohn- und Geschäftsgebäuden bis hin zur Wartung, Reparatur und Renovierung der Objekte. Zum Produktangebot gehören neben Kies, Zement, Asphalt und Fertigbeton auch vorgegossene Formen und Betonprodukte wie Ziegel, Blöcke und Pflastersteine, außerdem Ton und Glas sowie Zaun-, Markisen- und Rollladensysteme.

Auf Seite 5: BMW





BMW (WKN: 519000)



Einer von zwei deutschen Vertretern in der SG Premium List ist BMW. Bei der Aktie des Münchener Autobauers hält die Societe Generale einen Anstieg bis auf 98,00 Euro für möglich. Auf dieses Niveau war diese Vorgabe im April von 92,00 Euro angehoben worden.

Um das Kursziel zu erreichen, müsste der Titel um fast 14 Prozent zulegen. Zudem kalkuliert die französische Großbank mit einer Dividendenzahlung für 2017 von 3,80 Euro je Aktie. Daraus errechnet sich eine Rendite von 4,4 Prozent und zusammengenommen verspricht das auf Sicht von zwölf Monaten einen Wertzuwachs von 18,4 Prozent.

Der zuständige Analyst Stephen Reitman setzt 2017 auf eine Ergebnisverbesserung von 10,45 Euro auf 11,16 Euro je Anteilsschein. Für 2018 und 2019 hat er dann 11,55 Euro und 12,12 Euro je Aktie in seinen Berechnungsunterlagen stehen. Für das kommende Jahr ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 7,45.

Bei der Einstufung des Titels stellte Reitman auf der Bewertungsseite aber primär auf das Verhältnis von Unternehmenswert zum Gewinn vor Steuern und Zinsen ab. Dieses taxiert er für dieses Jahr auf das 3,2-fache. Das vergleiche sich mit einem langfristigen Durchschnittswert von 7,2 und sei damit sehr niedrig.

Ermutigendes weiß er zudem über die Modellpolitik zu berichten. Speziell im Bereich der Volumenmodelle seien neue Serien oder neue Markteinführungen zu erwarten. Das sollte sich ab dem zweiten Halbjahr 2017 positiv bemerkbar machen und in den beiden kommenden Jahren seien über diese Schiene dann sogar nennenswerte Impulse zu erwarten.

Unternehmerisch war zu BMW ansonsten zuletzt von Verhandlungen mit dem chinesischen Autohersteller Great Wall zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zu hören. Bei der Präsentation des Quartalsberichts zum 30. September am 07. November geht der Analystenkonsens beim Gewinn je Aktie von einem Anstieg von 2,75 Euro auf 2,97 Euro aus.

Charttechnik





Die BMW-Aktie hat die Hausse am deutschen Aktienmarkt in den vergangenen Jahren nicht mehr mitgemacht. Vielmehr treten die Notierungen letztlich schon seit Ende 2013 nur noch auf der Stelle. Um die charttechnische Ausgangslage etwas zu verbessern, wäre ein erster Schritt dann getan, wenn es gelingt, die letzten Zwischenhochs zu überwinden, die bei knapp 91,00 Euro zu finden sind.

Profil



Die BMW AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Automobilen und Motorrädern. Die Besonderheit des Unternehmens besteht darin, dass es eine reine Premium-Markenstrategie verfolgt: BMW entwickelt, produziert und vermarktet seine Produkte unter den bekannten Marken BMW, Rolls-Royce Motor Cars und MINI. Darüber hinaus bietet die Gruppe im Zusammenhang mit ihren Produkten Premium-Dienstleistungen für individuelle Mobilität. Dazu gehören Finanzleistungen wie Finanzierung, Leasing, Vermögensmanagement oder das Flottengeschäft für Privat- und Geschäftskunden.

Im Software-Standort Ulm entwickelt die BMW-Tochterfirma BMW Car IT GmbH Software für Fahrzeuge und individuelle Mobilität; besonderer Fokus liegt dabei auf der Fahrzeugvernetzung. Mit dem Hersteller Toyota kooperiert das Unternehmen bei der Elektrifizierung von Antrieben und der Entwicklung von Brennstoffzellen. Die Standorte in 150 Ländern auf allen sechs Kontinenten werden von der Unternehmenszentrale in München aus verwaltet.

Auf Seite 6: ThyssenKrupp





ThyssenKrupp (WKN: 750000)



Der zweite deutsche Wert, auf den die in der SG Premium List setzt, heißt ThyssenKrupp. Auch dieser Titel kommt wie BMW aus dem DAX. Die Kaufempfehlung ist in diesem Fall mit einem Kursziel von 30,00 garniert. Das verspricht bei Zielerreichung einen Anstieg von 27,7 Prozent.

Bewegung sieht der zuständige Analyst Christian Georges auch bei der Dividende. Die Ausschüttung soll nach seinem Willen für das Geschäftsjahr 2017 von 0,15 Euro auf 0,30 Euro steigen. Das würde eine Dividendenrendite von knapp 1,3 Prozent bedeuten. Zusammen mit dem skizzierten Kurspotenzial verspricht das eine Gesamtperformance von rund 29 Prozent.

Laut Georges ist anschließend dann für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 sogar mit Zahlungen von 0,35 Euro und 0,43 Euro zu rechnen. Beim Gewinn je Aktie kalkuliert er für 2017 mit 1,15 Euro nach 1,01 Euro im Vorjahr. Die Schätzungen für das kommende und das übernächste Jahr sehen Ergebnisse je Aktie von 1,76 Euro und 2,14 Euro vor. Für 2019 ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von rund elf.

Laut Georges ist es für den Industriekonzern sowohl im Stahlgeschäft als auch in den sonstigen Aktivitäten im ersten Halbjahr gut gelaufen. Zusätzliche positive Impulse verspricht er sich zudem vom geplanten Zusammenschluss des Stahlgeschäfts von ThyssenKrupp mit der indischen Tata Steel, Denn losgelöst von den anderen bisherigen Geschäftsbereichen könnten hier Mehrwerte geschaffen werden.

Bei den Rohmaterialien geben es wegen steigender Preise zwar Gegenwind zu verkraften. Insgesamt gestalte sich das geschäftliche Umfeld aber nach wie vor vorteilhaft. Hinzu komme eine sich verbessernde Bilanz. Rückenwind könnte außerdem davon ausgehen, wenn es wie geplant gelinge, Schwung in den Transformationsplan für den Nicht-Stahl-Bereich zu bringen. Jüngst wurde in diesem Zusammenhang beispielsweise bereits das Komponentengeschäft neu ausgerichtet.

Charttechnik





Die Aktie von ThyssenKrupp ist einer jener Titel, die den Bullenmarkt seit März 2009 nur bedingt mitgemacht haben. Aktuell notiert der Wert jedenfalls nur auf einem bereits im August 2009 gültigen Niveau. Bei phasenweise starken Schwankungen hat sich somit insgesamt ein breit gefächerter Seitwärtstrend etabliert. Auch in diesem Jahr stehen kaum Kursgewinne zu Buche, nachdem zwischenzeitliche Gewinne zuletzt wieder aufgezehrt wurden. Das Chartbild gestaltet sich somit insgesamt nicht gerade prickelnd.

Profil



Die ThyssenKrupp AG ist ein weltweit tätiger Industriekonzern mit den Schwerpunkten Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen. Die Gesellschaft besetzt in ihren Kernbereichen Steel, Stainless, Elevator, Technologies und Services überwiegend Top-3-Positionen in den relevanten Märkten. Das Produkt- und Leistungsspektrum reicht dabei von Flachstahl über den Handel mit Werk- und Rohstoffen bis hin zu Personenbeförderungsanlagen.

Ergänzt wird das Angebot durch die Herstellung von hochwertigen Komponenten, die in den verschiedensten Fahrzeugen und Maschinen zum Einsatz kommen. Die ThyssenKrupp AG ist in über 80 Ländern mit eigenen Gesellschaften, Niederlassungen und Büros vertreten. Im September 2017 gab ThyssenKrupp die geplante Fusion seiner Stahlsparta mit dem indischen Konkurrenten Tata bekannt.