Was haben der Zahnimplantatehersteller Straumann und der Baukonzern Implenia gemein? Auf den ersten Blick nichts, bei näherem Hinsehen ergibt sich doch ein Berührungspunkt: An beiden Firmen ist der strategische Investor Rudolf Maag beteiligt. Und das mit Buchgewinnen von deutlich mehr als 200 Prozent überaus erfolgreich. Nun hat der Milliardär, einer der reichsten Männer der Schweiz, mit VAT ein neues Ziel auserkoren. Der Hersteller von Vakuumventilen ist mit einer Kursverdreifachung seit dem IPO bereits heute ein Börsenstar in der Alpenrepublik. Dass der 71-jährige Investor auf diesem Niveau noch kauft, deutet auf weiteres Potenzial hin.

Der Erfolg an der Börse kommt nicht von ungefähr. Das 1965 gegründete Unternehmen mit Sitz im St. Galler Rheintal ist auf dem Gebiet der Vakuumventile, unabdingbar bei der Herstellung von Mikro-chips, Flachbildschirmen oder Solarpanels, unangefochtener Marktführer. Und es befindet sich auf einem nachhaltigen Wachstumskurs. In den vergangenen drei Jahren legte der Umsatz im Schnitt um 15 Prozent zu, die Ebitda-Marge verbesserte sich von 23,4 auf satte 31,1 Prozent. Dass sich dieses Jahr reibungslos in den langfristigen Wachstumstrend einfügt, zeigen die Zahlen zum ersten Halbjahr. Die Erlöse verbesserten sich um 39 Prozent, der bereinigte Betriebsgewinn um ein Drittel. Unter dem Strich verdiente VAT sogar mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.

Das Auftragsbuch ist prall gefüllt. In den ersten sechs Monaten flatterten 45 Prozent mehr Orders ins Haus. So bekräftigte der Vorstand jüngst seine 2017er-Wachstumsprognose hinsichtlich der Erlöse zu konstanten Wechselkursen von "etwa 30 Prozent". Getragen wird die Expansion von Megatrends wie E-Mobility, Cloud, Internet der Dinge oder OLED. Bei Displays findet gerade ein Übergang von Flüssigkristall (LCD) zu OLED statt. VAT geht daher davon aus, dass die Nachfrage nach den neuen, bis zu vier Meter breiten Transferventilen durch die Investitionen der Hersteller in neue Anlagen steigen wird. Ein wichtiger Punkt, steuert das Ventil-Geschäft doch mehr als 80 Prozent zum Umsatz und Gewinn bei.

Um die hohe Nachfrage auch bedienen zu können, erweitert VAT fortlaufend seine Kapazitäten. Produktion wie auch Belegschaft werden stetig ausgebaut. Dies alles soll dem Schweizer Mittelständler in Zukunft nicht nur steigende Umsätze, sondern auch eine höhere Profitabilität bescheren. Aufgrund der hohen Investitionen erwartet VAT dieses Jahr zwar lediglich eine Ebitda-Marge auf dem Niveau von 2016 (31,1 Prozent). Doch könnte es danach wieder aufwärtsgehen. Die Analysten von UBS rechnen beispielsweise damit, dass die operative Rendite in den kommenden zwei bis vier Jahren auf 33 Prozent klettern wird.

Knapp ein Viertel hat die VAT-Aktie seit unserer Erstempfehlung in der Ausgabe 13/2017 von BÖRSE ONLINE zugelegt. Wir trauen dem Titel noch deutlich mehr zu - zumal nun auch noch Rudolf Maag an Bord ist.