Kern sei die Frage, ob Winterkorn von der Abgas-Manipulation gewusst habe. Ein Bericht der "Bild am Sonntag", nach dem VW-interne Dokumente den Ex-VW-Chef angeblich belasten sollen, werde geprüft, sagte er weiter. Sollten die Unterlagen dem Untersuchungsausschuss nicht vorliegen, werde der Autobauer aufgefordert, sie nachzuliefern.

Behrens sagte, die Fülle der dem Ausschuss vorliegenden Akten sei immens. "Da muss man mit sehr präzisen Fragen an diese Sichtung der Akten herangehen, sonst würde man sich verlieren." Aus Sicht des Ausschussvorsitzenden sind Winterkorn in jedem Fall Vorwürfe zu machen. Entweder habe er die Öffentlichkeit mit seiner Aussage, nichts von der Abgas-Manipulation gewusst zu haben, belogen. Oder aber er habe tatsächlich nichts gewusst: "Dann hat er auf jeden Fall bewiesen, dass er als Vorstandschef nicht in der Lage war, sein Unternehmen in einer so gravierenden Frage wirklich im Griff zu haben."

Behrens sagte weiter, Winterkorn könne wegen laufender Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen. Er rechne damit, dass Winterkorn mit juristischem Beistand vor dem Ausschuss erscheinen werde. Für die Befragung werde mit bis zu zwei Stunden gerechnet. Sollten sich danach neue Fragen ergeben, könnte der Spitzenmanager noch einmal vor das Gremium geladen werden. Der Untersuchungsausschuss war im April 2016 eingesetzt worden. Er soll klären, ob Regierung und Behörden in die Manipulationen des Autokonzerns involviert waren oder nicht rechtzeitig genug für eine Aufdeckung sorgten. VW hat in den USA seine Schuld eingeräumt.

rtr