Im Vorfeld einer Aufsichtsratssitzung an diesem Freitag wollen nun VW (Volkswagen vz)-Konzernchef Matthias Müller, Betriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Eckpunkte dieser Vereinbarung erläutern.

Der VW-Betriebsrat hatte in den Gesprächen für den Zukunftspakt einige Punkte als nicht verhandelbar erklärt. Betriebsbedingte Kündigungen dürfe es nicht geben und an bestehenden Verträgen wie dem VW-Haustarif - mit Regeln etwa für Einkommen und Arbeitszeit - sei nicht zu rütteln.

Eine Forderung, mit der sich Betriebsratschef Osterloh wohl durchsetzen konnte. In einer gemeinsamen Erklärung von VW und Betriebsrat hieß es im Oktober, betriebsbedingte Kündigungen seien vom Tisch. "Wir müssen die Mannschaft verkleinern, aber es wird keine Kündigungen geben", hatte VW-Markenchef Herbert Diess betont. Personalvorstand Karlheinz Blessing sagte: "Wo Aufgaben entfallen, werden wir Stellen nicht wieder besetzen."

Generell wollte Volkswagen mit dem Zukunftspakt bis Ende 2020 bei der Pkw-Kernmarke rund 3,7 Milliarden Euro Sparvolumen freischaufeln. Teile dieser Zielsumme resultierten bereits aus Ansätzen aus dem 2014 gestarteten Effizienzprogramm. Damals ging es unter anderem um einen verbesserten Einkauf und weniger Doppelarbeit in der Entwicklung.

Bei der Aufsichtsratsitzung am Freitag wollen die Kontrolleure dann die Weichen für die Investitionen in den nächsten fünf Jahren stellen. Dabei geht es um die Verwendung von über 100 Milliarden Euro. Mit Spannung wird eine Antwort auf die Frage erwartet, wo der Autoriese unter dem Druck der Abgas-Krise künftig Akzente setzen will. Neben Ausgaben für neue Fabriken, Produkte und Forschung steht die Runde diesmal auch unter dem Eindruck des Zukunftspaktes./hgo/loh/DP/zb