Wir stellen nachfolgend daraus jene fünf Aktie mit dem größten Kurspotenzial vor. Die Differenz von aktuellen Kursen zu den von Morgan Stanley genannten Kurszielen bewegt sich dabei zwischen 16 und 33 Prozent. Nach Ansicht der Analysten haben die Favoriten auch jeweils Kurskatalysatoren zu bieten, die dabei helfen dürften, die Kurse zu beflügeln. Eine mit diesen Vorgaben im Vorjahr erstellte vergleichbare Liste brachte auf Sicht von zwölf Monaten übrigens im Schnitt ein Kursplus von 24,9 Prozent. Damit wurde die gleichzeitig vom S&P 500 Index erzielte Performance um 364 Basispunkte geschlagen. Keiner der damals ausgewählten Favoriten brachte Verluste, während vier Aktien sogar Zuwächse von mehr als 30 Prozent verbuchten.

Auffällig bei der Zusammensetzung der diesjährigen Favoriten ist, dass 75 Prozent davon als Aktie mit hoher Qualität einzuordnen sind. Gegenüber dem Index sind zudem Wachstumstitel mit einem Anteil von 45 Prozent übergewichtet, während Value-Aktien mit 23 Prozent untergewichtet sind. Zudem ist der Börsenwert dieser Titel mit 91,3 Milliarden Dollar mehr als doppelt so hoch, wie das bei den S&P 500 Index-Vertretern der Fall ist. Auch die Bewertung liegt leicht über dem Markt-Durchschnitt.

Auf Seite 2: Mastercard

Morgan Stanley-Favorit Nummer eins: MasterCard Inc. (WKN: A0F 602, 75,68 Dollar, 56,647 Euro)

Das fünftgrößte Kurspotenzial verglichen mit den aktuellen Kursen hat MasterCard Inc. zu bieten. Das Kursziel von Morgan Stanley liegt hier bei 88 Dollar, woraus sich theoretisch bei Erreichen der Zielvorgabe ein Potenzial von 16,3 Prozent errechnet. Geschäftlich läuft es für das Unternehmen gut, wie die jüngst vorgelegten Geschäftszahlen unterstrichen haben. Im zweiten Quartal stiegen der Gewinn um zehn Prozent auf 931 Millionen Dollar und der Umsatz um 13 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Wie die Konkurrenten Visa und American Express profitiert man davon, dass über Kreditkarten-Firmen immer mehr Zahlungen abgewickelt werden und das wiederum zu steigenden Gebühreneinnahmen führt.

Bei Morgan Stanley sieht man die Gesellschaften auch in den kommenden Jahren auf einem strammen Wachstumskurs. Der Gewinn je Aktie soll demnach auf Sicht um 20 Prozent p.a. gesteigert werden können. Außerdem sei die Fähigkeit Cash zu generieren groß, was anhaltende Aktienrückkäufe erlaube. Als mögliches Risiko wird dagegen die möglicherweise wachsende Konkurrenz durch alternative elektronische Zahlungssysteme genannt.

Laut BÖRSE-ONLINE-Datenbank wird MasterCard in diesem und im kommenden Jahr 3,02 und 3,60 Dollar verdienen. Auf Basis der Schätzungen für 2015 ergibt sich daraus ein KGV von 21. Das ist relativ anspruchsvoll, wobei natürlich auch die guten Wachstumsaussichten berücksichtigt werden müssen. Aber vermutlich ist das erreichte Bewertungsniveau mit ein Grund dafür, warum der Aktienkurs nun schon seit November 2013 in einem Umfeld eines weiter steigenden US-Aktienmarktes per Saldo nur noch auf der Stelle tritt.

Auf Seite 3: XL Group plc.

Morgan Stanley-Favorit Nummer zwei: XL Group plc. (WKN: A1C 06F, 32,37 Dollar, 23,545 Euro)

Ebenfalls auf die Liste der Top-Favoriten geschafft hat es die XL Group. Bei einem Kursziel von 39,00 Dollar beträgt das Kurspotenzial hier derzeit 20,5 Prozent. Das Unternehmen firmiert zwar in Irland, ist aber an der New York Stock Exchange gelistet. Hinter der Gruppe steckt ein 1986 gegründeter Erst- und Rückversicherer, der auf die Deckung komplexer Sach- und Haftpflichtrisiken für weltweit tätige Unternehmen spezialisiert ist.

Ähnlich wie die Aktie von Mastercard steckt auch dieser Titel schon seit einiger Zeit in einem Seitwärtstrend. Charttechnisch gesehen könnten die Ausgangslage hier folglich etwas besser sein. Dafür kann die XL Group mit einer moderaten Bewertung punkten. Gemäß der Börse Online-Datenbank soll der für dieses Jahr auf 1,98 Dollar geschätzte Gewinn im kommenden Jahr auf 3,23 Euro steigen. Daraus ergibt sich ein niedriges KGV von zehn. Die günstige Bewertung lässt sich aber auch am Kurs-Buchwert-Verhältnis festmachen. Dieses bewegt sich derzeit laut Morgan Stanley bei 0,9. Nach Ansicht der Analysten wird das aber der Chance auf eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite in den Bereich von zehn Prozent nicht gerecht.

Ein Faustpfand stelle zudem die gute Kapitalausstattung dar, die nicht nur das Risikoprofil verbessere sondern auch Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen ermögliche. Es gibt zwar auch Risiken, wie die Gefahr bei Naturkatastrophen Schadenzahlungen leisten zu müssen. Aber ein Kurs-Buch-Wert-Verhältnis von 1,0 sei allemal zu rechtfertigen. Zumal selbst dieses Niveau dann noch immer unter dem historischen Durchschnittswert von 1,2 liegen würde.

Auf Seite 4: Prudential Financial Inc.

Morgan Stanley-Favorit Nummer drei: Prudential Financial Inc. (WKN: 764 959, 86,09 Dollar, 63,688 Euro)

Mit Prudential Financial ist ein weiteres Unternehmen aus dem Versicherungsbereich unter den fünf Aktien mit dem höchsten Kurspotenzial zu finden. Die bereits 1875 gegründete Gesellschaft, die gerne mal mit der britischen Prudential plc. verwechselt wird, ist ein Mitglied im S&P 500 Index und gilt als systemrelevantes Finanzinstitut.

Die Aktie des Versicherungen verschiedener Art anbietenden Unternehmens bekommt von Morgan Stanley ein Kursziel von 106 Dollar zugestanden. Daraus ergibt sich ein Kurspotenzial von 23,1 Prozent. Zuletzt zeigte sich die Notiz allerdings wenig dynamisch. In diesem Jahr steht bei der Performance vielmehr sogar ein Minus zu Buche. Das ändert aber nichts an der Überzeugung von Morgan Stanley, wonach es sich bei Prudential Financial um den attraktivsten großen Lebensversicherer handelt. Begründet wird diese Haltung nicht zuletzt mit der als attraktiv eingestuften Bewertung. Analysten rechnen hier im Schnitt für 2014 und 2015 mit Gewinnen je Aktie von 9,53 Dollar und von 10,13 Dollar. Für 2015 beläuft sich somit das KGV auf 8,5.

Das ist in der Tat ein vergleichsweise niedriger Wert und Risiken, wie etwa eine die Geschäftsaussichten belastende Yen-Schwäche stecken somit zumindest teilweise schon in den Kursen drin. Um dem Aktienkurs endlich wieder etwas mehr Rückenwind zu verleihen, kommt es auf überzeugende Quartalszahlen bei deren Vorlage am 06. August an. Analysten erwarten im Schnitt ein von 2,30 Dollar auf 2,35 Dollar verbessertes Ergebnis je Aktie.

Auf Seite 5: Monsanto Co.

Morgan Stanley-Favorit Nummer vier: Monsanto Co. (WKN: 578 919, 114,91 Dollar, 84,91 Euro)

Wegen der Aktivitäten im Agrarchemie-Geschäf, bei denen es auch um gentechnisch veränderte Produkte geht, ist Monsanto kein Unternehmen nach jedermanns Geschmack. Seit Mitte 2015 bewegt sich der Aktienkurs des Agrarkonzerns aber wieder in einem sanften charttechnischen Aufwärtstrend. Allerdings wird das Geschäftsumfeld momentan auch vom Vorstand selbst als herausfordernd eingestuft. Die Richtigkeit dieser Einschätzung bestätigten auch die für das dritte Quartal im Geschäftsjahr 2014/15 vorgelegten Ergebnisse. Denn da stagnierte der Umsatz bei knapp 4,3 Milliarden Dollar und der Gewinn sank sogar um sechs Prozent auf 858 Millionen Dollar.

Aber immerhin wurden damit die Erwartungen der Marktteilnehmer geschlagen und Morgan Stanley hofft, dass Bilanzoptimierungen dabei helfen werden, mögliche Belastungen über eventuell zunächst weiter unter Druck steigende Agrarrohstoffpreise zu kompensieren. Dem Anbieter von Saatgut wird jedenfalls ein Kursziel zu 150 Dollar zugetraut, was einem Potenzial von 30,5 Prozent entspricht. Bei dieser Vorgabe schwingt auch die Annahme mit, an der Börse könnten künftig wieder mehr die sehr viel versprechenden langfristigen Aussichten stärker gewürdigt werden als nur darauf zu schielen, was die nächsten zwölf Monate an Ergebnissen bringen werden.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Monsanto jüngst nicht nur ein Aktienrückkaufprogramm von 10 Milliarden Dollar angekündigt hat sondern auch das Ziel, mit Hilfe von neuen Entwicklungen bei Sojabohnen-Saaten sowie Investitionen im Bereich Anbau-Service den Gewinn je Aktie in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln. Laut Börse Online-Datenbank kann in diesem und im kommenden Jahr mit einem Gewinn je Aktie von 5,21 und 6,16 Dollar gerechnet werden. Für 2015 wäre das gleichbedeutend mit einem KGV von 18,65.

Auf Seite 6: Eaton Corp. plc.

Morgan Stanley-Favorit Nummer fünf: Eaton Corp. plc. (WKN: A1J 88N, 67,68 Dollar, 50,00 Euro)

Das größte Kurspotenzial unter den Favoriten von Morgan Stanley hat derzeit die Eaton Corp. zu bieten. Bei einem Kursziel von 90 Dollar errechnet sich in diesem Fall ein Potenzial von 33 Prozent. Allerdings ist Platz eins auch der Tatsache eines in den vergangenen Tagen erlittenen deutlichen Kursverfalls geschuldet. Diese Abwärtsbewegung ist auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen zurückzuführen. Für das abgelaufene Quartal bewegten sich die Angaben zwar im grünen Bereich, mit Enttäuschung wurde aber der Ausblick aufgenommen. Der Vorstand hat die Prognose für den Pro-Forma-Gewinn für 2014 auf eine Spanne von 4,50 bis ,470 Dollar von bisher 4,50 bis 4,90 Dollar gekürzt.

Das führte zu negativen Analystenreaktionen und zu Abgabedruck. Für 2014 bewegen sich die Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie jetzt bei 4,61 Dollar und für 2015 bei 5,35 Dollar. Auf dieser Basis wäre das KGV für das kommende Jahr auf 12,65 zu veranschlagen. Gemessen daran, dass Analysten dem Unternehmen in den kommenden fünf Jahren ein Plus beim Ergebnis je Aktie von gut elf Prozent zutrauen, ist das als moderat zu bezeichnen. Auch im Vergleich zum Gesamtmarkt fällt das Bewertungsniveau damit unterdurchschnittlich hoch aus.

Interessant an Eaton Corp ist ansonsten auch noch, dass sie wie die XL Group ihren Sitz in Irland hat, die Aktie aber in New York gehandelt wird. Außerdem ist das Industrieunternehmen, das Komponenten und Systeme für Mobil- und Industrie-Hydraulik, elektrische Systeme und Energieverteilung, Fahrzeug- und Flugzeug-Komponenten produziert, im S&P 500 Index enthalten.