An den europäischen Börsen hat sich seit Anfang 2014 vereinfachend betrachtet unter dem Strich nicht viel getan. So bewegt sich beispielsweise auch der STOXX Europe 600 Index Kursindex trotz nennenswerter Kursschwankungen in der Zwischenzeit aktuell lediglich auf einem bereits Ende 2013 erreichten Niveau.

Das heißt aber nicht, dass es auf den Kurszetteln der europäischen Aktienmärkte keine interessanten Aktien gibt. Insbesondere dann nicht, wenn man Nebenwerte mit einbezieht und das richtige Timing beim Kaufen und Verkaufen erwischt. Die Chancen, bei diesem Unterfangen auf das richtige Pferd zu setzen, sind im Nebenwerte-Bereich sogar etwas größer als bei den großen Standardwerten, weil sich mit den kleineren Werten deutlich weniger Anleger beschäftigen und dadurch eher Abweichungen vom vermeintlich fairen Wert eines Unternehmens auftreten können.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf gegen bestimmt auch viele Aktienanalysten täglich ihrer Arbeit nach, wenn sie versuchen, für die Kunden ihres Unternehmens die Aktien mit den besten Kurschancen ausfindig zu machen. Vor dieser Aufgabe stehen auch Tag für Tag die Analysten der Société Générale (SocGen). Die Ergebnisse dieser Arbeit die französische Großbank in einen regelmäßig aktualisierten Nebenwerte-Stock Guide einfließen.

In der derzeit gültigen Fassung finden sich auch drei Aktien aus Deutschland und zwei aus Österreich, die mit nennenswerten Kurspotenzialen von 13 Prozent bis zu 47 Prozent ausgestattet sind. Auf den nachfolgenden Seiten verrät Börse Online mehr über diese Titel.



Sog-Gen-Nebenwerte-Favorit aus Österreich und Deutschland, Nummer eins: Andritz AG (WKN: 632305, 48,685 Euro)



Abgesehen von einer etwas längeren Unterbrechung hat sich die Aktie von Andritz von 2003 bis Anfang 2013 sehr gut geschlagen. Der Kurs stieg damals von 2,60 auf rund 55,00 Euro. Wenn ein Anstieg auf ein Rekordhoch von 57,49 Euro einmal ausgeklammert wird, dann herrscht seitdem aber Funkstille bei diesem im österreichischen Leitindex ATX enthaltenen Titel. Seit August 2012 bewegt sich die Notiz in einer relativ überschaubaren Spannbreite und charttechnisch neue Handlungssignale ergeben sich erst bei einem Ausbruch daraus nach unten oder nach oben.

Erklären lässt sich die Lethargie natürlich mit Geschäftszahlen, die nicht immer vollauf überzeugten. Für die ersten neun Monate des laufenden Jahres steht beispielsweise ein Umsatzrückgang von 4,59 Milliarden auf 4,24 Milliarden Euro zu Buche. Immerhin ist es dem Technologiekonzern gleichzeitig aber gelungen, das Konzernergebnis von 181,3 Millionen auf 194,2 Millionen Euro zu verbessern.

Ebenfalls ermutigend: Dank einer gestiegenen Nachfrage der Kunden in der Wasserkraft- und Papierindustrie stieg der Auftragseingang in den ersten drei Quartalen von 3,77 Milliarden auf 4,04 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand aber weiterhin mit einem Umsatzrückgang bei solider Entwicklung der Rentabilität. Für das dritte Quartal wurden beim Umsatz die Prognosen verfehlt, beim Ergebnis dagegen übertroffen und letzteres ist auch mit Blick auf den Auftragseingang der Fall.

Bei der Vorlage der Zahlen am vergangenen Freitag zeigten sich die Anleger damit zufrieden, wie ein an der Wiener Börse eingefahrenes Tagesplus von 2,19 Prozent dokumentiert. Der Kurs hat dadurch jetzt wieder Tuchfühlung zu dem im April aufgestellten Jahreshoch von 49,70 Euro. Geht es nach SocGen-Analyst Sebastian Ubert, denn ist mittelfristig ein Anstieg über dieses Niveau drin. Sein Kursziel beträgt 58,00 Euro, was somit ein Potenzial von 12,5 Prozent verspricht.

Passend zu der bestehenden Kaufempfehlung für die Aktie ist Ubert auch relativ zuversichtlich für die geschäftlichen Aussichten des Unternehmens. Beim Umsatz, den er ihn diesem Jahr bei 6,088 Milliarden Euro sieht. Kalkuliert er für 2018 mit einem Anstieg auf 6,601 Milliarden Euro. Beim Gewinn je Aktie soll es nach einer Delle von 2016 ebenfalls von 2,89 Euro auf 3,57 Euro nach oben gehen.

Auf der Bewertungsebene ergibt sich im Branchenvergleich eigentlich nur beim Verhältnis von Börsenwert zum Umsatz mit dem 0,7-fachen ein Abschlag. Das KGV fällt mit 16,6 für 2016 verglichen mit der europäischen Konkurrenz sogar eher etwas hoch aus. Durchaus ansprechend ist für sich betrachtet aber wiederum die Dividende. Ubert geht für 2016 von einer Zahlung von 1,50 Euro nach zuletzt 1,35 Euro je Aktie aus. Für 2017 sollen es dann sogar 1,59 Euro werden und für 2018 kalkuliert er sogar mit 1,86 Euro. Daraus ergeben sich im derzeitigen Niedrigzinsumfeld Renditen, die attraktiv sind.

Portrait: Hinter Andritz steckt ein internationaler Technologiekonzern mit Sitz in Graz, Österreich, der weltweit rund 25.700 Mitarbeiter beschäftigt. Der Konzern ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Anlagen, Ausrüstungen und Serviceleistungen für Wasserkraftwerke, die Zellstoff- und Papierindustrie, die Metall verarbeitende Industrie und Stahlindustrie sowie die kommunale und industrielle Fest-Flüssig-Trennung. Darüber hinaus bietet Andritz weitere Technologien an, unter anderem für Automatisierung, die Produktion von Tierfutter- und Biomassepellets, Pumpen, Anlagen für Vliesstoffe, Dampfkesselanlagen, Biomassekessel und Gasifizierungsanlagen für die Energieerzeugung, Rauchgasreinigungsanlagen, Anlagen zur Produktion von Faserplatten (MDF) sowie thermische Schlammverwertungsanlagen.





Sog-Gen-Nebenwerte-Favorit aus Österreich und Deutschland, Nummer zwei: EVN AG (WKN: 878279, 10,75 Euro)



Eine längere Leidenszeit haben alle jene Aktionäre hinter sich, die beim nächsten Mitfavoriten EVN schon vor Jahren eingestiegen sind. In der zweiten Jahreshälfte 2008 kam es zu einem herben Einbruch und von der damals erlittenen lockeren Halbierung hat sich dieser ATX-Vertreter bis heute noch nicht erholt. Seit dem zweiten Quartal 2014 hat sich eine sehr enge Handelsspanne herausgebildet. Aktuell gibt es aber einen charttechnischen Hoffnungsschimmer, knabbert die Notiz doch an den höchsten Kursen seit März 2014. Eventuell zeichnet sich hier ein Ende der Bodenbildung ab.

Bei der Vorlage der Drittquartalszahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 berichtete der Energieversorger über ein Umsatzminus von 2,9 Prozent auf 1,617 Milliarden Euro. Für das Konzernergebnis wurde dagegen ein Plus von 6,3 Prozent auf 198,8 Millionen Euro gemeldet. Bei der Nettoverschuldung wurde zudem ein Rückgang von 1,231 Milliarden auf 1,099 Milliarden Euro ausgewiesen.

Beim Blick nach vorne stellte der Vorstand unter der Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2015/16 ein weitgehend stabiles Konzernergebnis in Aussicht. Die regulatorischen Rahmenbedingungen, die Entwicklung in den eingeleiteten Verfahren im Zusammenhang mit den Forderungen aus den Tarifentscheidungen in Bulgarien und im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Duisburg-Walsum sowie der Fortgang der Aktivitäten in Moskau könnten das Konzernergebnis jedoch wesentlich beeinflussen, hieß es einschränkend.

Auch bis auf weiteres rechnet SocGen-Analyst Lüder Schumacher vor allem mit Stabilität bei den Geschäftsausweisen und nur mit moderaten Steigerungsraten. Seine positive Haltung gegenüber der Aktie beruht aber auf eine niedrige Bewertung. Zieht man Kennziffern wie Börsenwert zum Umsatz, Unternehmenswert zum EBITDA, KGV oder Marktkapitalisierung zum Cash Flow heran, dann zeigt sich durch die Bank beim Branchenvergleich ein Bewertungsabschlag.

Viel Konstanz ist laut Schumacher auch bei den Ausschüttungen zu erwarten. Einschließlich der Zahlung für 2018 sagt er wie zuletzt eine jährliche Ausschüttung von 0,42 Euro je Aktie voraus. Daraus ergibt sich aber immerhin eine Dividendenrendite von 3,9 Prozent. Die Kaufempfehlung für diesen Wert ist mit einem Kursziel von 14,00 Euro garniert. Das verspricht im Erfolgsfall einen Anstieg von gut 30 Prozent.

Portrait: Die EVN ist ein Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Niederösterreich. Auf dem Heimmarkt werden Strom, Gas, Wärme, Trinkwasserver- sowie Abwasserentsorgung und thermische Abfallverwertung angeboten. Zudem gehören der Betrieb von Netzen für Kabel-TV und Telekommunikation sowie das Angebot verschiedener Energiedienstleistungen für Privat- und Businesskunden sowie für Gemeinden zur Produktpalette.

Das Energiegeschäft im Ausland umfasst den Strom- und Gasverkauf an Endkunden in Deutschland, den Stromverkauf an Endkunden in Bulgarien, die Stromproduktion und den -verkauf an Endkunden in Mazedonien sowie den Gasverkauf an Endkunden in Kroatien. Weitere Aktivitäten sind Wärmeproduktion und -verkauf an Endkunden in Bulgarien, die Beschaffung von Strom, Gas und anderen Primärenergieträgern, der Handel mit Strom und Gas auf Großhandelsmärkten. Mit der Übernahme einer deutschen Umweltdienstleistungsgruppe im Jahr 2003 wurde das Umweltgeschäft als zweites strategisches Standbein aufgebaut.





Sog-Gen-Nebenwerte-Favorit aus Österreich und Deutschland, Nummer drei: Deutsche EuroShop AG (WKN: 748020, 38,105 Euro)



Eine Neubewertung dieses Titels nahm von November 2008 bis April 2015 die Börse bei der Deutsche EuroShop AG vor. Damals stieg der Kurs jedenfalls deutlich von 18,50 Euro auf 48,00 Euro. Seitdem ist aber etwas der Wurm drin und aktuell handelt der Wert um gut 20 Prozent unter den Rekordnotierungen. Zuletzt hat sich dabei wieder so etwas wie ein Schwächeanfall breit gemacht und neue Mehrmonatstiefs sprechen zumindest aktuell eher für einen Angriff auf das Jahrestief von 35,86 Euro als für ein baldiges Heranrücken an das Jahreshoch von 42,52 Euro.

Keine positiven Impulse für die Aktie ergaben sich somit aus der im Oktober eingefädelten Erweiterung des Portfolios um eine 50-prozentige Beteiligung am Saarpark-Center in Neunkirchen. Es war die erste Übernahme des Shoppingcenter-Betreibers seit dem Jahr 2012 und das dafür vorgesehene Investitionsvolumen beläuft sich inklusive der übernommenen Schulden auf 113 Millionen Euro. Analysten bezeichneten den Neuerwerb als gut passend zum bereits existierenden Portfolio.

Auf der Ergebnisseite hatten die Hamburger zum Halbjahr mit 101,8 Millionen Euro etwas mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Auch der Gewinn vor Steuern und Zinsen präsentierte sich mit einem kleinen Plus von 0,7 Prozent auf 88,8 Millionen Euro weitgehend konstant. Eine Basis, auf die der Vorstand die Prognose bekräftigte, im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz zwischen 200 und 204 Millionen Euro zu erzielen sowie ein EBIT zwischen 175 und 179 Millionen Euro. Die Gesellschaft stellte zudem für 2016 eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie in Aussicht.

1,40 Euro je Aktie ist auch der Ausschüttungssatz, mit dem Michel Varaldo für das laufende Jahr kalkuliert. Für 2017 und 2017 rechnet der SocGen-Analyst mit etwas weiter steigenden Zahlungen von 1,45 Euro und 1,50 Euro. Annahmen, die gleichbedeutend wären mit Dividendenrenditen von 3,67, 3,8 und 3,94 Prozent.

Den Nettoinventarwert im Falle einer Liquidation setzt Varaldo für 2016 mit 41,60 Euro je Aktie nach 39,10 Euro im Vorjahr an. Im kommenden Jahr sieht er diesen Wert weiter steigen auf 44,00 Euro und für das übernächste Jahr auf 46,50 Euro. Obwohl er kaum Wachstum unterstellt, hält Varaldo bei dieser Kaufempfehlung Kurse von 47,00 Euro für angemessen. Um diese Vorgabe zu erreichen, müsste der Kurs um gut 23 Prozent zulegen.

Portrait: Die Deutsche EuroShop AG, die sich auch als Die Shoppingcenter-AG bezeichnet, ist Deutschlands einzige Aktiengesellschaft, die ausschließlich in Shoppingcenter an erstklassigen Standorten investiert. Das MDAX-Unternehmen ist zurzeit an 20 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn beteiligt. Der Marktwert der überwiegend in Innenstädten liegenden Center beziffert das Unternehmen auf 4,5 Milliarden Euro.





Sog-Gen-Nebenwerte-Favorit aus Österreich und Deutschland, Nummer vier: Dürr AG (WKN: 556520, 68,50 Euro)



Wer im März 2009 die Tiefstkurse nutzte und im Idealfall zu Notierungen von 3,63 Euro bei der Dürr AG einstieg, der darf sich getrost auf die Schultern klopfen. Denn anschließend marschierte der Titel bis April 2015 fast schnurstracks bis auf ein Rekordhoch von 109,25 Euro nach oben. Nach diesem fulminanten Gipfelsturm haben sich anschließend aber unübersehbare Ermüdungserscheinungen breit gemacht. Im Zwischentief ging es hinunter bis auf knapp 52,00 Euro und auch beim aktuellen Kurs beträgt der Abschlag zum Hoch noch immer gut 37 Prozent. Charttechnisch vor allem entscheidend ist aber ein verletzter langfristiger Aufwärtstrend und ein bestehender mittelfristiger Seitwärtstrend.

Ob es bei dem deutschen Lackieranlagenspezialisten aus dieser Seitwärtsspanne bei einem Ausbruch nach unten oder nach oben geht, hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen davon, wie ängstlich oder zuversichtlich die Anleger künftig die weiteren Geschäftsaussichten in China beurteilen. Bedenken in dieser Hinsicht hielten zuletzt die Notierungen zurück, weil Dürr in diesem Zukunftsmarkt bereits 2015 einen Umsatzanteil von 28 Prozent erzielte und auch für die Zukunft dort große Pläne hat.

Zum anderen kommt es auch darauf an, was der Vorstand zum aktuellen Geschäftsverlauf zu berichten hat. Das warten in dieser Hinsicht hat schon jetzt ein Ende, denn die Gesellschaft hat an diesem Donnerstag, allerdings nach dem Redaktionsschluss für diesen Beitrag, ihre Neunmonatszahlen bekanntgegeben. SocGen-Analyst Sebastian Ubert rechnet im Vorfeld für das dritte Quartal mit einem um drei Prozent höheren Auftragseingang von 922 Millionen Euro. Der Umsatz des Herstellers von Lackieranlagen dürfte gleichzeitig aber um rund neun Prozent auf 895 Millionen Euro gefallen sein. Das operative Ergebnis sah er um 27 Prozent tiefer bei 51,9 Millionen Euro und den Überschuss bei 40,5 Millionen Euro, was im Jahresvergleich einem Minus von 27 Prozent entsprechen würde. Zum Vergleich: Der Analystenkonsens sagte für das operative Ergebnis 69,1 Millionen Euro voraus.

Trotz seiner mit Blick auf die Drittquartalszahlen vorsichtigen Haltung bestätigte Ubert im Vorfeld die Kaufempfehlungen für diesen MDAX-Vertreter. Zudem beließ der den Wert auch auf der SocGen-Premium-Liste für europäische Nebenwerte. Der Titel ist darin nicht zuletzt deshalb enthalten, weil sich gemessen am ebenfalls bestätigten Kursziel von 95,00 Euro theoretisch ein Kurspotenzial von fast 39 Prozent ergibt.

Zuversichtlich ist Ubert für die Aktie deshalb gestimmt, weil er nach einem nur leichten Anstieg beim Gewinn je Aktie von 5,34 auf 5,41 Euro für 2017 und 2018 wieder mit etwas mehr Dynamik rechnet und für diese beiden Jahre mit 5,94 Euro und 6,61 Euro kalkuliert. Auf Basis der Vorhersage für das übernächste Jahr würde sich damit das KGV zum aktuellen Kurs bei nur gut zehn bewegen. Bei der Dividende von zuletzt 1,85 Euro rechnet er außerdem für die genannten Jahre mit kontinuierlichen Erhöhungen auf 1,94 Euro, 2,09 Euro und 2,31 Euro.

Portrait: Dürr ist ein weltweit führender Maschinen- und Anlagenbauer mit Automatisierungskompetenz. Produkte, Systeme und Services des Konzerns ermöglichen Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Neben der Automobilindustrie beliefert Dürr auch Branchen wie den Maschinenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie und - seit der Übernahme der HOMAG Group AG im Oktober 2014 - die holzbearbeitende Industrie. Dürr verfügt über 92 Standorte in 28 Ländern.

Im Jahr 2015 erzielte der Konzern mit knapp 15.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,77 Mrd. €. Der Konzern agiert mit fünf Divisionen am Markt. Dabei handelt es sich um Lackierereien und Endmontagewerke für die Automobilindustrie, um Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen, um Auswucht- und Reinigungsanlagen sowie Prüf- und Befüll-Technik, um Abluftreinigungsanlagen und Energieeffizienztechnik sowie um Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie.





Sog-Gen-Nebenwerte-Favorit aus Österreich und Deutschland, Nummer fünf: LEG Immobilien AG (WKN: LEG111, 71,89 Euro)



Auf dem Rückzug befindet sich seit dem 12. August der Aktienkurs der LEG Immobilien AG. Gemessen am damals noch aufgestellten Rekordhoch von 91,71 Euro fällt das Minus mit fast 22 Prozent sogar so hoch aus, das hier jetzt laut Definition von einem Bärenmarkt gesprochen werden kann. Gegenüber dem Juli-Tief aus dem Jahr 2013 stand bis vor kurzem zwar noch immer eine Kursverdoppelung zu Buche, der langfristige Abwärtstrend ist durch die jüngste Abwärtsbewegung aber verletzt worden und folglich hat sich die charttechnische Ausgangslage nennenswert eingetrübt.

Die jüngsten Einbußen waren nicht zuletzt auch einer allgemein eingetrübten Stimmung unter den Anlegern mit Blick auf die Vertreter aus dem Wohnimmobiliensektor zurückzuführen. Dies hatte wiederum wurde von Marktexperten mit den steigenden Anleiherenditen erklärt, weil bei einem anhalten dieses Trends auch die Hypothekenkredite teurer werden könnten. Mit den Geschäftszahlen konnte die Kursschwäche dagegen nicht in Verbindung gebracht werden. Schließlich wurde zum Halbjahr die Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben.

Damals wurde die zuvor gültige Vorgabe für die Funds from Operations von 257 bis 262 Millionen Euro auf 261 bis 265 Millionen Euro erhöht. Ein Niveau, das bei der Präsentation der Neunmonatszahlen an diesem Mittwoch bestätigt wurde. Außerdem berichtete der Vorstand für die ersten neun Monate des laufenden Jahres von einem operativen Gewinnplus von knapp einem Drittel auf 210,60 Millionen Euro. Für 2017 wird bei FFO I mit 284-289 Millionen Euro gerechnet und für 2018 mit 307-313 Millionen Euro. Der Aktienkurs reagierte zur Wochenmitte auf die Ergebnisvorlage dennoch mit einer neuerlichen Kursschwäche.

Für den zuständigen SocGen-Analysten Marc Mozzi ist die jüngste Kursschwäche nur schwer nachzuvollziehen. Sein mit einer Kaufempfehlung verbundenes Kursziel beträgt 106,00 Euro und bewegt sich somit um gut 47 Prozent über den aktuellen Notierungen. Sein Optimismus fußt nicht zuletzt auf dem attraktiven Wachstumsprofil, das er dem Unternehmen zubilligt. So sieht er die Mieteinnahmen von 2015 bis 2018 von 644,6 Millionen auf 798,9 Millionen Euro steigen.

Deutliche Verbesserungen hält er außerdem beim Nettoinventarwert für möglich. Hier sehen seine Berechnungen für 2016 einen Anstieg von 56,9 Euro je Aktie auf 66,3 Euro vor. Das deckt sich übrigens mit den Angaben des Unternehmens vom Mittwoch. Denn der Vorstand stellte da beim Nettoinventarwart bis Jahresende eine Verbesserung von 58,79 Euro zum Quartalsende auf 66-67 Euro voraus. 2017 sollen daraus dann laut Mozzi 75,1 Euro werden und 2018 sogar 81,4 Euro. Bei den Dividendenzahlungen stellt sich Mozz für 2016 auf eine Ausschüttung von 2,82 Euro je Aktie ein nach 2,26 Euro für das Vorjahr. 2017 und 2018 sehen seine Kalkulationen dann Zahlungen von 3,15 Euro und 3,23 Euro vor.

Portrait: LEG Immobilien bezeichnet sich mit rund 130.000 Mietwohnungen und zirka 350.000 Bewohnern als eines der führenden börsennotierten Wohnungsunternehmen in Deutschland. In Nordrhein-Westfalen ist die LEG mit acht Niederlassungen und mit persönlichen Ansprechpartnern vor Ort vertreten. Die LEG erzielte im Geschäftsjahr 2015 Erlöse aus Vermietung und Verpachtung von rund 645 Millionen Euro. Die verfolgte Wachstumsstrategie sieht auch den Erwerb ausgewählter Portfolios vor. Die Aktie der LEG Immobilien AG ist seit Anfang Februar 2013 an der Frankfurter Börse notiert und seit Juni 2013 im MDAX gelistet.