Gut in Schuss präsentiert sich aktuell der STOXX Europe 600 Industrial Goods & Services Index. Unter Einberechnung der Dividenden ist es diesem Branchen-Index in diesem Jahr gelungen, auf neue Rekorde vorzustoßen. Eine letztlich seit Anfang 2015 bestehende Seitwärtsbewegung konnte dadurch zu den Akten gelegt werden. Charttechnisch betrachtet ist die Ausgangslage damit jetzt wieder als sehr gut einzustufen.

Weiter gestiegen sind im Zuge der jüngsten Kursanstiege auch die Bewertungen. So beziffert Jefferies das geschätzte KGV für den STOXX Europe 600 Industrial Goods & Services Index auf 14,3. Das ist nicht nur im eigenen historischen Vergleich ein hoher Wert, sondern damit geht auch ein relativ hoher Bewertungsaufschlag gegenüber dem Euro STOXX 600 Index einher. Die Bewertungsseite stellt somit eine gewisse Bürde dar, zumal sich die am Beispiel des KGVs skizzierte Ausgangslage auch bei anderen Bewertungskennziffern festzustellen ist.

Als Pluspunkt sind dagegen die Gewinnaussichten einzustufen. Laut der US-Investmentbank hat der Analystenkonsens zuletzt die Ergebnisprognosen für den Sektor angehoben. Für 2017 beträgt das erwartete Plus beim Nettogewinn demnach nunmehr 20,5 Prozent und für 2018 bewegt es sich bei plus 12,9 Prozent. Das ist ansehnlich und kompensiert die erwähnten anspruchsvollen Bewertungsrelationen zumindest teilweise.

Vermutlich sind es die hohen Bewertungen, die dazu führen, dass Jefferies den hausintern beobachteten Aktien aus dem europäischen Konsumgüter-Sektor kaum noch Kurspotenzial zutraut. Zudem sind sechs dieser 22 Titel nur mit einer Halteempfehlung versehen und bei ebenfalls sechs Werten wird zum untergewichten geraten. Unter den zehn als Kauf eingestuften Aktien stammen gleich sieben aus Deutschland. Davon weisen fünf gemessen an den Jefferies-Kurszielen ein Kurspotenzial von mindestens zehn Prozent auf. Auf den nächsten Seiten stellen wir diese Titel etwas näher vor.

Auf Seite 2: Gea





GEA-Aktie



Der erste Favorit heißt GEA. Hier hält der zuständige Analyst Peter Reilly Kurse von 45,00 Euro für gerechtfertigt. Das ist gleichbedeutend mit einem Aufwärtspotenzial von theoretisch gut 18 Prozent. Im Dezember hatte er diese Vorgabe allerdings von 53,00 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung aber trotzdem ebenfalls gesenkter Gewinnschätzungen bestätigt.

Damals war von Seiten des Analysten von internen Problemen bei dem Anlagenbauer die Rede, die durch die Schwäche der Molkerei-Branche noch verstärkt worden seien. Gleichzeitig glaubte er aber, die Milchwirtschaft könnte ihre Talsohle bald durchschritten haben und positiv hob er auch das weiter wachsende restliche GEA-Portfolio hervor. Seine Annahme lautete, dass die Investoren bei dem MDax-Vertreter im Jahr 2017 allmählich wieder Vertrauen fassen dürften.

Weil Reilly bis 2018 mit deutlich verbesserten Ergebnissen rechnet, bewegt sich die Bewertung des Titels verglichen mit der Branche für das kommende Jahr zumeist unter dem Schnitt. So kommt der Titel da dann auf ein geschätztes KGV von 14,5, während der Schnitt der beobachteten europäischen Kapitalgüteraktien mit 15,8 angegeben wird.

Gea selbst hat für das Vorjahr einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet und das auf die Krise am Milchmarkt zurückgeführt, die Gewinne und Margen nach unten drücke. Nach einer überraschenden Gewinnwarnung im Herbst hatten Analysten allerdings damit bereits gerechnet. Der Maschinenbaukonzern konnte den Auftragseingang wegen des Wachstums im Bereich Nahrungsmittel um 1,8 Prozent auf 4,673 Milliarden Euro steigern, der Umsatz sank aber um 2,3 Prozent auf 4,492 Milliarden Euro. Das operative EBITDA verschlechterte sich sogar um rund neun Prozent auf 566 Millionen Euro.

Auf das laufende Jahr blickt der Vorstand zurückhaltend. Die Gewinnmarge wird mit 8,5-9,5 Prozent noch tiefer als die im Vorjahr erreichten 9,5 Prozent gesehen. Zur Dividende hieß es, diese solle nicht mehr unter das Niveau von 0,80 Euro fallen und zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt.

Charttechnik





Im laufenden Bullenmarkt hat sich die GEA-Aktie lange gut geschlagen. Von März 2009 bis September 2016 stieg der Kurs von 7,34 Euro auf 50,00 Euro. Im September sorgte dann aber eine Gewinnwarnung für einen herben Kursknick. Die Notiz fiel damals bis auf 32,91 Euro zurück. Davon konnte sich der Titel wieder lösen, seit Mitte Dezember hat sich aber ein mittelfristiger Seitwärtstrend breit gemacht. Überwunden wäre dieser erst bei Kursen über dem Jahreshoch von 40,17 Euro.

Portrait



Die GEA ist einer der größten Systemanbieter für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie sowie ein breites Spektrum von Prozessindustrien mit einem Konzernumsatz von rund 4,5 Milliarden Euro in 2016. Sie konzentriert sich als international tätiger Technologiekonzern auf Prozesstechnik und Komponenten für anspruchsvolle Produktionsprozesse in unterschiedlichen Endmärkten. Der Konzern generiert mehr als 70 Prozent seines Umsatzes aus der langfristig wachsenden Nahrungsmittelindustrie. Zum 31. Dezember 2016 beschäftigte das Unternehmen weltweit rund 17.000 Mitarbeiter. Die GEA zählt in ihren Geschäftsfeldern zu den Markt- und Technologieführern. Das Unternehmen ist im deutschen MDAX notiert.

Auf Seite 3: Norma





Norma-Aktie



Mit Norma stammt auch der zweite Jefferies-Mitfavorit aus dem MDAX. Dem Auto- und Industriezulieferer wird ein Kursziel von 47,00 Euro zugebilligt. Das ist eine Vorgabe, die sich um gut 14 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt.

Der Verbindungstechnikkonzern hatte Mitte Februar die Ende vergangenen Jahres wegen des Einbruchs des US-Marktes für Nutzfahrzeuge und landwirtschaftliche Maschinen gesenkte Prognose für 2016 als erreicht bestätigt. Der Umsatz wuchs 2016 den Angaben zufolge leicht um 0,6 Prozent auf 894,9 Millionen Euro. Dabei profitierte Norma von der Übernahme von Autoline, einem Produzenten von Steckverbindern. Das bereinigte EBITA nahm um 0,8 Prozent auf 157,5 Millionen Euro zu, die entsprechende Marge blieb unverändert bei 17,6 Prozent.

Auf die Zahlenvorlage, bei der das Unternehmen auf die Nennung einer Vorgabe für 2017 verzichtete, reagierte Jefferies mit einer Bestätigung der Kaufempfehlung sowie des Kursziels. Die Eckdaten hätten nicht sonderlich überrascht, schrieb Analyst Peter Reilly damals in einer Studie. Das operative Umfeld in den USA dürfte sich 2017 bessern, nach der Gewinnwarnung des Autozulieferers vom vergangenen November erhole sich die Aktie jedoch nur langsam, so sein Urteil.

In einer weiteren Einschätzung Anfang März erneute Reilly seine Einschätzung, wonach sich das US-Geschäft im laufenden Jahr verbessern dürfte. Zusammen mit einer niedrigen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr und der hohen Sensibilität mit Blick auf die Industrieproduktion bezeichnete er das Chancen-Risiko-Profil bei dem Titel als sehr attraktiv.

Beim genannten Kursziel würde sich die Bewertung für 2017 gemessen an den Schätzungen von Jefferies beim Unternehmenswert zum EBIT bei 11,5 bewegen. Gegenüber dem eigenen langfristigen wäre das zwar ein Aufschlag von fünf Prozent, doch dem Sektor werde derzeit ein Vielfaches von 13 zugestanden. So gesehen sei das Kursziel nicht sonderlich ambitioniert und es bestehe sogar die Chance auf eine Anhebung, sofern das Wachstum anziehen sollte. Als potenzielle Risiken verweist Reilly auf die europäische Autonachfrage, die Lkw-Nachfrage in den USA und allgemein die weitere Entwicklung der Industriebranche.

Charttechnik





Die erst seit April 2011 börsennotierte Norma-Aktie müsste kurz nach dem Börsengang einen heftigen Rücksetzer hinnehmen, der den Kurs gegenüber dem Ausgabepreis von 21,00 im Tief bis auf 11,65 Euro zurückwarf. Von Oktober 2011 bis Dezember 2016 bildete sich dann aber ein überzeugender Aufwärtstrend heraus, der dann jedoch in einem Seitwärtstrend mündete. Dieser hat auch aktuell noch Bestand und damit sich daran etwas ändert, müsste der Kurs entweder auf über 52,62 Euro steigen oder unter 35,57 Euro fallen.

Portrait



Die Norma Group ist ein internationaler Marktführer für hochentwickelte Verbindungstechnik. Das Unternehmen fertigt ein breites Sortiment innovativer Verbindungslösungen sowie Technologien für das Wassermanagement. Mit rund 6.700 Mitarbeitern beliefert die Norma Group Kunden in 100 Ländern mit über 35.000 Produktlösungen. Dabei unterstützt die Gesellschaft ihre Kunden und Geschäftspartner, auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die zunehmende Ressourcenverknappung zu reagieren. Zum Einsatz kommen die Verbindungsprodukte in Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen, im Wassermanagement sowie in Produktionsanlagen der Pharmaindustrie und Biotechnologie. Das Unternehmen verfügt über ein weltweites Netzwerk mit 26 Produktionsstätten und zahlreichen Vertriebsstandorten in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum. Hauptsitz ist Maintal bei Frankfurt am Main. Die Aktie ist an der Frankfurter Wertpapierbörse im regulierten Markt (Prime Standard) gelistet und Mitglied im MDAX.

Auf Seite 4: Kuka





Kuka-Aktie



Bei der ebenfalls zum Kauf empfohlenen Aktie von Kuka gibt Jefferies das Kursziel mit 115,00 Euro an. Um auf dieses Niveau zu kommen, müsste die Notiz um gut 16 Prozent zulegen. Der Analystenkonsens, der im Schnitt 103,31 Euro für machbar hält, ist allerdings etwas weniger optimistisch.

Interessant an der Jefferies-Meinung zu Kuka ist, dass dem Titel trotz des hohen Kurspotenzials nur eine Halte-Einstufung zugestanden wird. Das mag mit der Bewertung zu tun haben. Denn beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT ergibt sich für 2018 ein Wert von fast 17 und beim KGV von gut 27. Das bewegt sich deutlich über den Relationen von 11,8 bzw. 15,7, die sich laut Jefferies im Schnitt für die anderen Titel aus dem europäischen Kapitalgüter-.Sektor ergeben.

Bei der Einschätzung zur Kuka-Aktie sind natürlich auf die veränderten Mehrheitsverhältnisse von Bedeutung. Der Augsburger Anbieter von Robotern und Automatisierungslösungen wurde bekanntlich von der chinesischen Midea übernommene, was dem Titel den Platz im MDAX kostete. Konkret Der Roboterhersteller ist das Unternehmen inzwischen zu rund 86 Prozent in chinesischer Hand, soll aber nicht von der Börse genommen werden und mindestens bis Ende 2023 unabhängig bleiben.

Operativ hatte die Gesellschaft für das vierte Quartal über eine weltweit starke Nachfrage nach Robotern und Automatisierungslösungen berichtet. Der Umsatz legte um 18 Prozent auf 904,8 Millionen Euro zu. Vor Zinsen und Steuern verdiente Kuka mit 44,6 Millionen Euro 50 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Auftragseingang stieg von Oktober bis Dezember um 12,9 Prozent auf 794,9 Millionen Euro. Mehr zum Ausblick für das Jahr 2017 ist anlässlich der Bilanzpressekonferenz am 22. März 2017 zu erwarten.

Charttechnik





Wer von 2010 bis 2016 Aktionär von Kuka war, der dürfte sich glücklich schätzen. Denn grob gesprochen verelffachte sich damals der Aktienkurs. Seitdem am 22. Juli 2016 aber die Marke von 110,00 Euro erreicht wurde, ist der Ofen aus. Im Tief fiel der Kurs anschließend bis auf 71,57 Euro zurück. Davon hat sich der Titel aber wieder erholt und ein seit Anfang November eingeleiteter neuer Aufwärtstrend spricht momentan eher für einen mittelfristigen Angriff auf das alte Rekordhoch als für einen erneuten Rückfall auf das Zwischentief aus dem Vorjahr.

Portrait



Bei Kuka handelt es sich um ein weltweit führendes Automatisierungs-Unternehmen mit Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und etwa 12.000 Mitarbeitern. Zusätzlich zum Kerngeschäft Automotive wird das Unternehmensprofil verstärkt auf die General Industry in Europa, USA und China ausgeweitet. Als Stärke des eigenen Profils bezeichnet das Unternehmen den Qualitätsfokus und die Innovationskraft der Geschäftsbereiche Roboter, Systems und Swisslog. Denn sie ermöglichen eine breite Aufstellung in unterschiedlichsten Branchen wie zum Beispiel Automotive, Elektronik und Logistik sowie Luft- und Raumfahrt. Damit können den Kunden passgenaue Automatisierungs-Lösungen für einzelne Produkte, Zellen und vollautomatisierte Anlagen angeboten werden.

Auf Seite 5: Jungheinrich





Jungheinrich-Aktie



Der vierte Jefferies-Mitfavorit heißt Jungheinrich und die Aktie dieses Unternehmens ist mit einem Kursziel von 35,00 Euro ausgestattet. Der Wert birgt somit ein Kurspotenzial von fast 20 Prozent. Der Bewertungseindruck fällt im Branchenvergleich gemischt aus, Auffällig ist aber eine Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz, das mit 0,91 deutlich unter dem Schnitt von 1,50 liegt, auf den die von Jefferies beobachteten europäischen Kapitalgüter-Aktien kommen.

Bei Jungheinrich liegen die letzten nennenswerten Unternehmensnachrichten schon etwas zurück. Deshalb blicken die Marktteilnehmer gespannt auf den 22. März, denn da werden von dem Maschinenbaukonzern anlässlich der Bilanzpressekonferenz Details zum jüngsten Geschäftsverlauf sowie vermutlich auch zu den weiteren Aussichten genannt.

Analysten rechnen im Vorfeld mit einem Plus beim Umsatz von zwölf Prozent auf 3,073 Milliarden Euro und bei Gewinn je Aktie mit einer Verbesserung von elf Prozent auf 1,51 Euro. Der Auftragseingang soll den Schätzungen zufolge um 13 Prozent auf 3,193 Milliarden Euro gestiegen sein. Beim Dividendenvorschlag wird mit 0,44 Euro nach 0,40 Euro je Aktie gerechnet.

Das Hamburger Unternehmen selbst hatte zuletzt einen Umsatz von 3,0 Milliarden bis 3,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt und ein EBIT von 228-238 Millionen Euro, nach 213 Millionen im Vorjahr. Beim Auftragseingang erhoffte man sich 3,1- 3,2 Milliarden Euro.

Allgemein spielen dem Unternehmen grundsätzlich gleich mehrere Trends in die Karten. Dazu zählen der Boom beim E-Commerce, der Ausbau der Logistik-Infrastruktur und der Übergang zu höherwertigen Systemlösungen wie Staplern und automatisierten Regellagern. Als mit führender Branchenanbieter in diesen Bereich profitiert das MDAX-Mitglied davon.

Charttechnik





Wer als Aktionär bei der Jungheinrich-Aktie von Juli 2009 bis Oktober 2016 investiert war, der hatte keinen Grund zum Klagen. Denn der Kurs stieg in dieser Zeit von 2,87 Euro auf 30,92 Euro. Dieser starke Anstieg wird jetzt aber seit April 2016 verarbeitet, denn letztlich besteht seitdem ein Seitwärtstrend. Doch seit Anfang Dezember macht der Titel wieder mit Avancen auf sich aufmerksam und das Chartbild erweckt den Eindruck, als ob demnächst ein Angriff auf das erwähnte Rekordhoch erfolgen sollte.

Portrait



Die Jungheinrich AG ist einer der drei größten Anbieter in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik weltweit. In der Lagertechnik stuft sich das Unternehmen als führend in Europa ein. Seit 1953 bietet die Gesellschaft mit Stammsitz in Hamburg Produkte und Dienstleistungen "rund um den Stapler" an. Ziel ist es dabei, die für den Kunden nachhaltig rentabelste Lösung zu offerieren. Letztlich würden so maßgeschneiderte "Allround-Lösungen" für die komplette Intralogistik angeboten. Die Verantwortlichen sehen Jungheinrich als ein börsennotiertes Unternehmen mit dem Charakter einer Familiengesellschaft.

Auf Seite 6: Osram





Osram-Aktie



Bei Osram hält Jefferies einen Anstieg bis auf 70,00 Euro für möglich. Bei einer Zielerreichung hätte der Titel somit noch 23 Prozent Luft nach oben. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich Jefferies mit dieser Vorgabe an der Spitze der von Analysten genannten Kursziele bewegt.

Am 08. Februar hatte der Lichtkonzern dank guter Geschäfte mit LED-Chips und Autobeleuchtung davon berichtet, mit einem deutlichen Umsatzplus ins Geschäftsjahr 2016/2017 gestartet zu sein. Die Prognose für das laufende Jahr wurde auf dieser Basis bekräftigt. Ohne die Lampensparte Ledvance und auf vergleichbarer Basis rechnet der Vorstand mit einem Umsatzwachstum zwischen fünf und sieben Prozent.

Anfang März konnte Osram außerdem auch noch melden, dass der Verkauf des Lampengeschäfts Ledvance an das chinesische Konsortium um den LED-Hersteller MLS abgeschlossen ist. Der finale Kaufpreis beträgt den Angaben zufolge 500 Millionen Euro und man erhält zudem Lizenzeinnahmen für die Nutzung von Markenrechten von bis zu 100 Millionen Euro in den kommenden Jahren.

Auf die im Februar gemachten Angaben zum Geschäftsverlauf hatte Jefferies mit einer Anhebung des Kursziels von 63,00 Euro auf die genannten 70,00 Euro reagiert. Die Gewinnschätzungen wurden zudem für das laufende Geschäftsjahr von 3,79 Euro auf 4,06 Euro erhöht und für das kommende Geschäftsjahr von 4,20 Euro auf 4,65 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein KGV von 12,2, das sich unter dem Branchendurchschnitt bewegt.

Laut Analyst Reilly ist auf Basis des Unternehmenswertes zum EBIT für 2017 ein Vielfaches von 12 gerechtfertigt. Auch das würde unter dem Branchenschnitt liegen und so somit keine sehr ambitionierte Vorgabe. Das Unternehmen selbst hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Fiskaljahr 2020 organisch um rund acht Prozent p.a. zu wachsen und bis dahin den Gewinn je Aktie auf rund fünf Euro zu verbessern.

Charttechnik





Sehr wechselhaft war die Kursentwicklung bei Osram in der noch relativ jungen Börsengeschichte des Unternehmens. Nach der Abspaltung vom Siemens-Konzern im Juli 2013 zeigte sich der Titel vergleichsweise volatil und er war dabei auch immer wieder einmal für eine überraschende Kurswende gut. Gemessen am ersten Börsenkurs von 24,00 Euro hat die Notiz aber deutlich zugelegt und Tuchfühlung zum Rekordhoch von fast 60 Euro besteht auf. Frische prozyklische Kursimpulse würden sich aber erst dann ergeben, sobald es gelingt, diese Bestmarke zu überwinden.

Portrait



Osram, mit Hauptsitz in München, ist ein weltweit führender Lichthersteller mit einer rund 100-jährigen Geschichte. Das Produktportfolio beinhaltet High-Tech-Anwendungen auf der Basis halbleiterbasierter Technologien wie Infrarot oder Laser. Die Produkte kommen in verschiedensten Anwendungen von Virtual Reality über autonomes Fahren oder Handys bis hin zu vernetzten intelligenten Beleuchtungslösungen in Gebäuden und Städten zum Einsatz.

Im Bereich Fahrzeug-Lichttechnik sieht sich das Unternehmen als globaler Technologie- und Marktführer. OSRAM beschäftigte Ende des Geschäftsjahres 2016 (per 30. September) in den fortgeführten Geschäftsbereichen (ohne Ledvance) weltweit rund 24.600 Mitarbeiter und erzielte in diesem Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 3,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist an den Börsen in Frankfurt am Main und München notiert. Die frühere Mutter Siemens hält noch 17,5 Prozent an der ehemaligen Tochter, die sie 2013 über die Börse abgespalten hatte.