Es reicht nicht: Schon im Jahr 2014 hat sich Voestalpine ein 900 Millionen Euro schweres Sparprogramm verordnet. Die Kostenoffensive des österreichischen Stahlkonzerns läuft im März kommenden Jahres aus. Doch die Weltkonjunktur entwickelt sich weiterhin nur verhalten. Wolfgang Eder zückt daher noch einmal den Rotstift. Der Chef des Linzer Unternehmens erhöhte jüngst das Sparziel um weitere 100 Millionen auf insgesamt eine Milliarde Euro. Erreicht werden soll die ambitionierte Vorgabe insbesondere durch eine Verbesserung der Ablaufprozesse am Standort Linz und im Bereich Automotive. Voestalpine produziert neben einfachem Stahl Spezialstahle für Autos, Flugzeuge und die Eisenbahnindustrie.

Zu den Kunden zählen unter anderem Volkswagen und Airbus sowie Staaten wie Kroatien, die massiv in den Ausbau der Schieneninfrastruktur investieren. Dank der Spezialisierung schreibt Voestalpine als einer der wenigen Stahlkonzerne in Europa noch schwarze Zahlen. Der Nettogewinn schmilzt allerdings. Mit 108 Millionen Euro erzielte Voestalpine im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 rund 28 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Und mit zwei Millionen Euro fiel der freie Cashflow nur minimal positiv aus.

Investoren müssen sich über die Rückzahlungsfähigkeiten des mit 3,1 Milliarden Euro verschuldeten Konzerns dennoch keine Sorgen machen. Die Liquiditätsausstattung gilt als solide, die Fälligkeiten der nächsten drei Geschäftsjahre sind laut LBBW abgedeckt. Die beiden bis 2018 laufenden Zinspapiere werfen aber nicht mehr allzu viel ab. Als Alternative bietet sich der nachrangige Bond mit unendlicher Laufzeit an. Bis Oktober 2019 zahlt Voestalpine einen Kupon in Höhe von sechs Prozent. Dann werden auf den am 29. Oktober 2019 geltenden Fünf-Jahres-Swapsatz 493 Basispunkte hinzugefügt.