Mit einem Plus von fast 30 Prozent zählt der österreichische Leitindex ATX in diesem Jahr speziell unter den Börsen der Industrieländern mit zu den Besten. Die Erste Bank erklärt das mit fundamentalen Faktoren wie dem soliden Wirtschaftswachstum und der erfreulichen Gewinnentwicklung.

Hilfreich sei auch, dass die Kernländer Zentral- und Osteuropas nach wie vor ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum aufweisen. Es sei sogar so, dass CEE und Österreich wirtschaftliche Stabilitätsgaranten geworden seien. Gesunde Leistungsbilanzen und geringe Verschuldungsraten unterstrichen eine solide Ausgangssituation. Zusammen mit Niedrigzinsen und Gewinnwachstum spreche das für weiteres, wenn auch moderates Kurspotenzial an der Wiener Börse.

Bei den zuvor genannten Einflussfaktoren ist folgendes zu berücksichtigen: Nach Marktkapitalisierung gewichtet (inklusive der Neuemission BAWAG), erwirtschaften etwa 80 Prozent der ATX-Unternehmen erhebliche Anteile von Umsatz und Ertrag in den CEE-Ländern. Diese ökonomische wie sektorale Diversifikation ist der Haupttreiber für eine in Summe robustere wirtschaftliche Entwicklung", stellt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research, fest.

Insgesamt blieben im aktuellen positiven Umfeld Aktien weiterhin attraktiv, Wirtschafts- und Gewinnwachstum sowie niedrige Zinsen unterstützten diesen Trend. Gerechnet wird für 2017 mit einem Ergebnisplus bei den ATX-Werten von im Schnitt 32,0 Prozent und für 2018 von 15,7 Prozent. Das ATX-KGV für das laufende und das kommende Jahr ist auf 14,7 und 12,7 zu taxieren.

Anziehende Handelsvolumina bestätigten das verstärkte Interesse an der Wiener Börse. Die überproportional gute Entwicklung der Wirtschaft und der Börse im laufenden Jahr werde 2018 zwar schwer zu übertreffen sein. Dennoch lasse sich aus heutiger Sicht weiteres Kurspotenzial ausmachen, wenn auch deutlich moderater.

Auf den nachfolgenden Seiten stellt BÖRSE ONLINE fünf der Top-Picks der Erste Bank für das kommende Jahr vor. Die Kursziele dieser Titel bewegen sich dabei zwischen 15 Prozent und 49 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: UBM Development





UBM Development (WKN: 852735)



Zuversichtlich gestimmt ist die Erste Bank in Sachen Kursaussichten im kommenden Jahr unter anderem für UBM. Als Kursziel nennt man hier 46,50 Euro. Um dahin zu kommen müsste die Notiz um knapp 15 Prozent zulegen.

Was die von dem Immobilienentwickler für das dritte Quartal präsentierten Zahlen anbelangt, so sind diese nach Lesart des zuständigen Analysten Christoph Schultes aufgrund geringerer Transaktionsvolumina erwartungsgemäß hinter jenen des Vorquartals und auch hinter jenen des Vorjahres zurückgeblieben. Rechne man die ersten neun Monate dieses Jahres zusammen, so sehe man die zwei für das Unternehmen wichtigsten Kennzahlen im Plus, nämlich Output (+17,9 Prozent auf 529,7 Millionen Euro) und Nettoergebnis (+24,1 Prozent auf 21,7 Millionen Euro). Gerade von letzterer hätte Lion eigentlich im dritten Quartal ein wenig mehr erwartet, dennoch habe CEO Winkler den Ausblick für das Gesamtjahr 2017 bestätigt, in dem das Unternehmen unter dem Strich 33 Millionen Euro erzielen will.

Die Reduzierung der Nettoverschuldung erfolge schneller als ursprünglich prognostiziert. Im dritten Quartal ging diese auf 556 Millionen Euro zurück. Für das Gesamtjahr werden nun 520 Millionen Euro angestrebt (statt 550 Millionen Euro. Das vierte Quartal dürfte laut Lion wieder etwas stärker werden. Für die kommenden Jahre sei das Unternehmen gut ausgelastet, die Pipeline erhöhte sich im dritten Quartal auf 1,8 Milliarden Euro bis 2020. Das wirtschaftliche Umfeld sei weiterhin sehr positiv, somit gehe man auch von einer Fortsetzung des positiven Trends aus.

Als Immobilienentwickler profitiere UBM allgemein von starker Immobiliennachfrage auf den Heimmärkten in Österreich, Deutschland und Polen. Das Geschäftsumfeld sei auf einem sehr positiven Niveau und ermögliche es UBM Objekte bereits sehr früh in der Entwicklungsphase (oft sogar vor Baubeginn) zu verkaufen. Derzeit sei keine Verschlechterung absehbar.

UBM sei attraktiv bewertet und biete eine Dividendenrendite von über vier Prozent, mit weiterem Potential für Steigerungen in den nächsten Jahren. Konkret wird der Gewinn je Aktie 2017 bei 4,29 Euro gesehen und 2018 bei 4,92 Euro, nach 3,90 Euro. Bei der Dividende rechnet man für das laufende Jahr mit einer unveränderten Ausschüttung von 1,60 Euro und für 2018 mit einer Anhebung auf 1,80 Euro je Anteilsschein. Die von vielen Investoren kritisch gesehen hohe Nettoverschuldung sei zuletzt deutlich reduziert worden.

Charttechnik





Während sich die Aktie von UBM nach dem Start des allgemeinen Bullenmarktes an den Börsen im März 2009 schwer damit tat, in die Gänge zu kommen, erfolgte dann von Juni 2012 bis Mai 2015 bei einem Anstieg von 10,00 Euro auf 43,80 Euro eine komplette Neubewertung. Dieser Anstieg musste anschließend erst einmal verdaut werden, doch zuletzt hat sich die Notiz wieder erholt und langsam aber sicher kann sogar das alte Rekordhoch wieder anvisiert werden. Bei einem Sprung darüber könnte die Korrekturphase endgültig zu den Akten gelegt werden.

Profil



UBM Development AG ist aus dem Zusammenschluss von PIAG und UBM Realitätenentwicklung entstanden. Der neu geformte Immobilienentwickler von Europäischem Format hat einen klaren Fokus auf die Märkte in Österreich, Deutschland und Polen bzw. auf Wohn-, Büroimmobilien und Hotels. Aktuell erfolgt ein Abverkauf des vorhandenen Immobilienportfolios, der Fokus wird in Zukunft auf der Entwicklung von Immobilien liegen.

Auf Seite 3: CA Immo





CA Immo (WKN: 876520)



Noch Potenzial wittert die Erste Bank auch bei CA Immo. Der mit Kaufen eingestufte Wert ist mit einem Kursziel von 30,00 Euro versehen. Das verspricht einen Anstieg von 17,2 Prozent für den Fall, dass die Rechnung aufgeht.

Die von dem Immobilienkonzern für die ersten neun Monate 2017 vorgelegten Ergebnisse bezeichnete der zuständige Analyst Christoph Schultes als sehr erfreulich. Die Mieterlöse stiegen um 8,9 Prozent auf 133,5 Millionen Euro, was in erster Linie auf die jüngsten Akquisitionen (zum Beispiel Millennium Tower in Budapest) zurückzuführen sei. Das operative Ergebnis vor Abschreibung (EBITDA) konnte um elf Prozent auf 124,1 Millionen Euro angehoben werden. Das Neubewertungsergebnis sei mit 32,9 Millionen Euro erwartungsgemäß hinter dem des Vorjahres (100,3 Millionen Euro) zurückgeblieben. Dennoch habe das EBIT mit 205,5 Millionen Euro nur um 5,7 Prozent unter dem von 2016 gelegen.

Dank eines stark verbesserten Finanzergebnisses habe die CA Immo unter dem Strich mit 147,6 Millionen Euro deutlich mehr (+16,8 Prozent) verdient als im Vorjahr. Der FFO I als Maßstab für das operative Ergebnis sei nach neun Monaten auf 84,8 Millionen Euro (nach 69,9 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres) gestiegen. Für das Gesamtjahr erwarte das Management nach wie vor einen Wert von über 100 Millionen Euro, was angesichts der starken Entwicklung nach drei Quartalen eher konservativ klinge. Der EPRA NAV pro Aktie lag per Stichtag 30.9.2017 bei 28,18 Euro.

Damit notiere die Aktie trotz eines über 40.prozentigen Anteils Deutschlands am Gesamtportfolio und einer dort attraktiven Development Pipeline (300 Millionen Euro Landbank, die ein Bauvolumen im Wert von rund zwei Milliarden Euro ermöglichen zu attraktiven Margen) deutlich unter dem Buchwert, während die deutschen Gewerbeimmobilien überwiegend auf Parität notieren.

Ein Grund dafür mag laut Schultes die Unsicherheit betreffend dem 2017 geplanten Merger mit Großaktionär Immofinanz sein, der 26 Prozent der Aktien hält. Die Konditionen hierfür stünden noch nicht fest, genauso wenig ob das Geschäft letztendlich erfolgreich durchgeführt werden könne (als wahrscheinlich größte Hürde ist eine 75-prozentige Zustimmung in den CA Immo und Immofinanz Hauptversammlungen notwendig).

Den Gewinn je Aktie sieht man 2017 bei 2,15 Euro nach 1,94 Euro im Vorjahr und 2019 bie 1,48 Euro. Bei der Dividende wird für 2017 mit einer Zahlung von 0,75 Euro gerechnet und für 2018 mit 0,80 Euro, nach 0,65 Euro für 2016.

Charttechnik





Nach dem schlimmen Absturz, den die Aktie von CA Immo von März 2007 bis Februar 2009 ereilte und die den Kurs von rund 25,00 Euro bis auf 2,35 Euro zurückwarf, ging es seitdem wieder steil nach oben. Jüngst ist es sogar gelungen, die alte Bestmarke aus dem Weg zu räumen. Ein am 18. Dezember bei 25,98 Euro markierter Rekord bestätigt den mehrjährigen Aufwärtstrend als unverändert intakt

Profil



CA Immo ist ein Immobilieninvestor und -entwickler mit einem Immobilienvermögen von rund 3,8 Milliarden Euro mit Fokus auf Büroimmobilien (rund 85 Prozent). Wichtigster Einzelmarkt ist Deutschland mit einem Portfolio-Anteil von rund 43 Prozent, rund 42 Prozent sind in Osteuropa und 15 Prozent in Österreich investiert. In den vergangenen beiden Jahren wurde durch Immobilienverkäufe einerseits die Verschuldung deutlich zurückgefahren und das Portfolio stärker auf Büro fokussiert. In Zukunft wird stärker auf Wachstum gesetzt, sowohl durch eigene Entwicklungsprojekte in Deutschland als auch Zukäufe. Die CA Immo verfügt über Landreserven von über 300 Millionen Euro in Deutschland.

Auf Seite 4: Agrana





Agrana (WKN: 779535)



Als Value-Wert hält die Erste Bank die Aktien von Agrana für interessant. Das Kursziel beträgt 128,3 Euro für den mit einem Akkumulieren-Anlageurteil versehenen Titel. Daraus errechnet sich theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 25,7 Prozent.

Die Ergebnisse für das 1. Halbjahr im Geschäftsjahr 2017/18 sind nach dem Urteil von Vladimira Urbankova wie erwartet hervorragend ausgefallen. Konkret erhöhte sich der Umsatz um 3,2 Prozent auf 1.362,1 Millionen Euro. Beflügelt von den gestiegenen Zuckerverkaufspreisen im Segment Zucker sowie der sehr positiven Ethanolpreisentwicklung im Segment Stärke, verbesserte sich das operative Ergebnis um 44,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 130,6 Millionen Euro. Das Nettoergebnis nach Minderheiten betrug 94,0 Millionen Euro und lag damit um 57,4 Prozent über dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2016/17.

Das Management hat den Ausblick für das Geschäftsjahr 2017/18 bestätigt. Das Unternehmen rechnet mit einem moderaten (+5-10 Prozent) Anstieg beim Konzernumsatz und einer deutlichen (mehr als zehn Prozent) Verbesserung des operativen Ergebnisses. Nach der Liberalisierung des EU-Zuckermarktes deuteten die neuen Rahmenbedingungen im Segment Zucker auf ein herausforderndes Marktumfeld im Segment Zucker ab der zweiten Hälfte 2017/18 hin.

Nichtdestotrotz glaubt Urbankova, dass die langfristige Investmentstory der Agrana attraktiv bleibt, unterstützt von einer Diversifizierung der Erlöse sowie der Aktivitäten im M&A Bereich. Vor allem die Akquisition des serbischen Zuckerproduzent Sunoko bleibe im Fokus. Bei einem erfolgreichen Abschluss sollte sich dies positiv die langfristigen Perspektiven auswirken.

Grundsätzlich findet Urbankova Gefallen an der defensiven Ausrichtung und dem anorganischen Wachstumspotential. Zudem notiere die Aktie mit hohen Abschlägen zur Vergleichsgruppe (bei geschätzten Gewinnen je Aktie von 2016 bis 2018 von 5,82, 7,13 und 8,77 Euro ergibt sich für 2018 ein KGV von 11,6) und biete bei einer erwarteten Ausschüttung von vier Euro je Aktie eine Dividendenrendite von über vier Prozent. Außerdem habe die mit der Kapitalerhöhung verbundene Aufstockung des Streubesitzes nahe 20 Prozent die Visibilität und Handelbarkeit der Agrana-Aktie deutlich verbessert. Die Zahlen für das dritte Quartal stehen hier am 11. Januar 2018 an.

Charttechnik





Grundsätzlich betrachtet hat sich die Aktie von Agrana gemessen an den 1995 gültigen Notierungen von 16,35 Euro bis heute ganz gut geschlagen. Anfang 2017 reichte es mit 126,20 Euro sogar zu einem neuen Rekord. Doch unter dem Strich hat es der Titel in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr geschafft, weiter zuzulegen. Das heißt, es hat sich letztlich ein Seitwärtstrend breit gemacht, der nach wie vor intakt ist.

Profil



Agrana ist mit einem Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro einer der führenden Zucker- und Stärkeproduzenten in Zentral-und Osteuropa, Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen für die Milchindustrie und einer der weltweit größten Produzenten von Fruchtsaftkonzentraten. Mit der Kapitalerhöhung vom Februar 2017 erhöhte sich der Streubesitz auf rund 18,9 Prozent. Mit 78,3 Prozent bleibt die Z&S Zucker und Stärke Holding AG größter Aktionär. Der Bruttoemissionserlös von rund 142 Millionen Euro wird zur Finanzierung des weiteren Wachstums, auch durch Akquisitionen, verwendet.

Auf Seite 5: Strabag





Strabag (WKN: A0M23V)



In der Rubrik Value führt die Erste Bank die mit Kaufen eingestufte Aktie von Strabag. Das Kursziel ist auf 42,90 Euro festgezurrt. Eine Vorgabe, die 28,4 Prozent Luft nach oben verspricht, sofern die Wette aufgeht.

Bei der Würdigung der von dem Baukonzern für das dritte Quartal 2017 vorgelegten Ergebnisse strich der zuständige Analyst Daniel Lion vor allem die Auftragslage heraus. Denn das Auftragsbuch sei auch im abgelaufenen Quartal auf einem hohen Niveau verharrt und stehe bei 16,0 Milliarden Euro (plus sieben Prozent im Jahresvergleich). Die größten Zuwächse kämen dabei von neuen Aufträgen in Deutschland, Österreich, Polen, und Ungarn.

Die Bauleistung legte nach neun Monaten 2017 um neun Prozent auf 10,4 Milliarden Euro zu, angetrieben vom deutschen Verkehrswegebau. Die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich geringfügig auf 1,8 Prozent von 1,6 Prozent im Jahresvergleich. Der Vorstand habe auf Basis der dargelegten Entwicklung den Ausblick für das Geschäftsjahr angehoben und erwarte einen Anstieg der Bauleistung auf nunmehr zumindest 14,5 Milliarden Euro (von 14 Milliarden Euro) und einer EBIT-Marge von mindestens drei Prozent (bestätigt).

Die Neunmonatszahlen zeigten laut Lion einen, wie erwartet, positiven Geschäftsverlauf. Ein Blick auf laufende und anstehende Investitionsprogramme einzelner Europäischer Länder zeichne auch für die Folgejahre eine positive Entwicklungsmöglichkeit. Deutschland, Skandinavien und nun auch CEE trügen verstärkt zum Wachstum bei. Um den Verkauf der Anteile zweier Syndikatsmitglieder sei es allerdings ruhiger geworden und man sehe die Chancen schwinden, dass der Streubesitz in absehbarer Zukunft erhöht werde. Ein steigender Streubesitz wäre kurzfristig aber der stärkste Katalysator für den Aktienkurs. Einige Investoren würden allerdings langsam die Geduld verlieren, nähmen lieber Gewinne mit, wodurch der Aktienkurs in den vergangenen Wochen etwas unter Druck gekommen sei. Fundamental gerechtfertigt sei dieser Kursverlauf allerdings nicht.

Das Unternehmen habe das Ziel, eine EBIT-Marge von drei Prozent zu erwirtschaften erreicht. Lion wittert weiteres Margen- und Kurspotenzial und ist gespannt, wie sich die Aktionärsstruktur nach Auslaufen des Syndikatvertrags (rund 86 Prozent der Stimmrechte) entwickelt.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert er für 2017 mit 2,55 Euro nach 2,45 Euro im Vorjahr und für 2018 mit 2,83 Euro. Die Ausschüttung von zuletzt 0,90 Euro je Aktie sieht Lion in diesem und im kommenden Jahr um jeweils zehn Cent auf 1,00 Euro und 1,10 Euro steigen.

Charttechnik





Nach einem Absturz im Zuge der Kreditkrise, einer anschließend kurzen Erholungsphase und einem von Ende 2010 bis Anfang 2016 zu beobachtenden Seitwärtstrend hat sich der Aktienkurs von Strabag danach bis Mitte 2017 deutlich nach oben bewegt. Als Jahreshoch stehen seitdem 38,90 Euro zu Buche, wobei sich in den vergangenen Monaten aber ein Abwärtstrend breit gemacht hat. Um diesem Einhalt zu gebieten, wäre es wichtig, das Jahrestief von rund 32,00 Euro nicht zu unterschreiten, eine Marke, um die gerade intensiv gekämpft wird.

Profil



Strabag ist das führende Bauunternehmen in Deutschland, Österreich und Gesamtosteuropa. Das Tätigkeitsfeld erstreckt sich über die Divisionen Hoch- und Ingenieurbau, Transportinfrastruktur und Spezialdivisionen und Konzessionen. Das Unternehmen verfügt laut Erste Bank über eine gute Bilanz und versucht über eine breite Aufstellung der Geschäftsfelder und Aktivitäten in verschiedenen Ländern, Schwächephasen in bestimmten Bereichen möglichst gut zu bewältigen.

Auf Seite 6: Lenzing





Lenzing (WKN: 852927)



Die Aktie von Lenzing führt die Erste Bank zwar nur unter dem Anlageurteil Akkumulieren. Doch in dem von der österreichischen Bank beobachteten heimischen Anlageuniversum handelt es sich eindeutig um jene Aktie, der man das größte Potential zubilligt. Denn das Kursziel beträgt 155,00 Euro und das ist eine Vorgabe, die sich um 48,7 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt.

Laut der zuständigen Analystin Vladimira Urbankova hat der Cellulosefaser-Spezialist in den ersten neun Monaten 2017 eine starke Ergebnisverbesserung verbucht. Beflügelt von höheren Viskosepreisen stiegen die Umsätze um 9,4 Prozent auf 1.726,6 Millionen Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich im Jahresvergleich um 34,6 Prozent auf 298,4 Millionen Euro und das Nettoergebnis stieg um 35,9 Prozent auf 215,7 Millionen Euro. Nach der Rückzahlung der Anleihe in Höhe von 120 Millionen Euro wies Lenzing Ende September 2017 eine Nettoliquidität von 16,9 Millionen Euro aus.

Das Management sei bei seinem optimistischen Ausblick für das Geschäftsjahr 2017 geblieben. Unterstützt von dem noch freundlichen Fasermarktumfeld solle die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2017 eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Geschäftsjahr 2016 erzielen. Im Geschäftsjahr 2018 wird dann erwartet, dass neue Produktionskapazitäten auf den Markt drängen und das Viskosepreisniveau unter Druck setzen. Die Strategie des Unternehmens bleibt unverändert: die Kapazitäten bei Spezialfasern erhöhen und die Markenpositionierung festigen (unter anderem durch erhöhte Zusammenarbeit mit den Partnern entlang der Wertschöpfungskette).

Auch neue Produkte mit vorteilhaftem ökologischem Fußabdruck blieben im Fokus des Unternehmens. Der Anteil der Spezialfasern am Gesamtumsatz soll bis 2020 auf 50 Prozent des Umsatzes gesteigert werden (Spezialfasern rund 41,1 Prozent des vom ersten bis zum dritten Quartal 2017 erzielten Konzernumsatzes). Bei der Erste Bank ist man überzeugt, dass sich diese Strategie langfristig bewähren wird und der sich daraus resultierender Wettbewerbsvorteil noch nicht voll eingepreist ist.

Die Zahlen für die ersten neun Monate sind laut Urbankova im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Die eingetrübte Visibilität und die erwartete negative Preisentwicklung bei der Viskose (sowie einiger Schlüsselrohstoffe) im Geschäftsjahr 2018 hätten den Aktienkurs jedoch erneut unter den Druck gesetzt. Die Analystin glaubt aber, dass die Marktreaktion eindeutig übertrieben ist und die langfristigen Vorteile des Unternehmens nach den starken Kursverlusten keineswegs eingepreist sind.

Die Schätzreihe sieht für 2017 ein Ergebnis je Aktie von 10,45 Euro vor und für 2019 von 10,19 Euro, nach 8,48 Euro im Jahr 2016. An Dividendenzahlungen sollen für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 jeweils 3,20 Euro je Anteilsschein fließen, nach zuletzt 4,20 Euro.

Charttechnik





Unterbrochen von der einen oder anderen Kursdelle hat es die Aktie von Lenzing seit September 1998 bis Mai 2017 geschafft, sich von 5,56 Euro bis auf 178,95 Euro nach oben zu schrauben. Seitdem hat die Notiz aber den Rückwärtsgang eingeschlagen und bevor von einem erneuten Angriff nach oben geträumt werden kann, geht es jetzt erst einmal darum, den bestehenden kurzfristigen Abwärtstrend nicht noch weiter auszubauen. Wichtig wäre es in diesem Zusammenhang, eine Unterstützung im Bereich von 97 Euro nicht zu unterschreiten.

Profil



Lenzing ist der Weltmarktführer für Cellulosefasern (MMCF), sowohl in Bezug auf Qualität als auch in Bezug auf Quantität. Aufgrund des 'Cellulosic Gap', wird erwartet, dass sich die Nachfrage nach MMCF bis 2030 vervierfachen wird. Um diese erwartete Lücke zu füllen, hat auch Lenzing in den vergangenen Jahren seine Kapazitäten deutlich erweitert. Zukünftig sollen vor allem die Kapazitäten für die Spezialfasern Tencel und Modal, wo Lenzing starke Wettbewerbspositionen hat, weiter ausgebaut werden. Lenzing ist bereits heute mit 60 Prozent des Umsatzes in Asien vertreten. In den entwickelten Märkten ist der Nachhaltigkeitsgedanke der wesentliche Wachstumstreiber für die Fasern von Lenzing.