Trotz des jüngsten Rückschlags kosten die Wacker Chemie-Aktien aber immer noch in etwa so viel wie Anfang Dezember. Auf Sicht von zwölf Monaten zählen sie mit einem Plus von immer noch rund 30 Prozent weiterhin zu den Favoriten im Index der mittelgroßen Werte MDax .

Neben gut laufender Geschäfte etwa mit Chemikalien für den Bauindustrie profitierte Wacker Chemie dabei auch von sprudelnden Gewinnen der ehemaligen Tochter Siltronic . Wacker hält noch rund 31 Prozent an dem TecDax-Unternehmen und verspricht sich auch 2018 Rückenwind durch den Gewinnbeitrag des Herstellers von Halbleiter-Wafern.

Wegen des Gegenwindes durch den starken Euro erwartet Wacker 2018 beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) aber nur ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Am Markt sei im Durchschnitt mit einem Anstieg um 11 Prozent gerechnet worden, erklärte Analyst Patrick Rafaisz von der Schweizer Großbank UBS. Er bezeichnete den Jahresausblick als eher enttäuschend.

Dem stünden allerdings die zuversichtlichen Prognosen für das erste Quartal gegenüber. Hier stellte das Unternehmen dank höherer Preise für Silikonprodukte etwa für die Bauindustrie und steigender Siltronic-Gewinne ein Ebitda deutlich über dem Vorjahreswert in Aussicht. Siltronic hatte allerdings bereits Anfang März eine eigene Prognose vorgelegt. Das Unternehmen will weiter kräftig vom Chipboom profitieren.

Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank sprach von einem guten Jahresstart von Wacker. Der vorsichtige Gesamtjahresausblick sei typisch für das Unternehmen. Der Experte hob zudem die Dividende hervor. Neben der regulären Ausschüttung, die auf 2,50 Euro steigen soll, will das Unternehmen 2 Euro je Aktie extra verteilen. Auf dem aktuellen Kursniveau entsprechen die 4,50 Euro einer Dividendenrendite von etwa 3,34 Prozent.

dpa-AFX