Setzt das Unternehmen die geforderten Änderungen dann aber um, bleibt er in vielen Fällen geduldiger Aktionär.

Wie das zusammenpasst, zeigt der Fall von Xerox. Bei der für ihre Drucker, Kopierer und Faxgeräte bekannten US-Firma ist Icahn im November 2015 eingestiegen. Gleich von Anfang an übte er Druck auf den Technologiekonzern aus. Nur zwei Monate später folgte der erste Sieg: Das Unternehmen wird in zwei Teile zerlegt. Und Icahn reagierte im Stil eines geduldigen Aktionärs. Im zweiten Quartal baute er seine Beteiligung aus. Nach Angaben des Datendienstleisters Bloomberg beträgt sein Anteil 9,8 Prozent am Kapital, umgerechnet rund 850 Millionen Euro. Selbst für Icahn ist das eine bedeutende Wette. Bisher hat sich die Aktie wenig bewegt. Doch der Abspaltungstermin rückt näher. Schon Ende des Jahres könnte es so weit sein.

Xerox ging aus dem vor 110 Jahren gegründeten Fotopapierhersteller Haloid hervor. Der kaufte 1947 ein Patent für ein elektrofotografisches Druckverfahren, auch Xerografie genannt. Zwei Jahre später kam der erste Fotokopierer auf den Markt. Die Geräte stehen heute in vielen Büros rund um die Welt.

Zwei Unternehmen zum Jahresende



Doch die Technologie wandelt sich schnell. Das Unternehmen versuchte, sinkenden Einnahmen bei Druckern mit Erlösen aus Dienstleistungen und Dokumentenmanagement zu begegnen - mit durchwachsenem Erfolg. Allerdings könnte die von Icahn unterstützte Aufspaltung in zwei Bereiche eine Trendwende bringen. So hat das Unternehmen ein strenges Kostensenkungsprogramm durchgezogen. In der Summe sollen mehr als zwei Milliarden Dollar eingespart werden.

In einer nach US-Recht steuerfreien Transaktion entstehen aus Xerox zwei börsennotierte Firmen. Das Geschäft mit Druckern, Kopierern und Dokumententechnik, das sich durch einen starken Cashflow auszeichnet, firmiert weiter unter dem Namen Xerox. Die andere Einheit, die unter dem Namen Conduent an der Börse gelistet werden soll, beinhaltet die Outsourcing-Aktivitäten: Conduent übernimmt für Firmen bestimmte Bereiche, etwa Transaktionsprozesse. Dieses Geschäft umfasst aktuell bereits ein Volumen von sieben Milliarden Dollar und dürfte gute Wachstumschancen haben. Die Firma könnte darüber hinaus für Firmenkäufer interessant werden. Das sieht wohl auch Icahn so. Er hat vereinbart, dass er mit drei Vertretern im Verwaltungsrat von Conduent vertreten sein wird geduldig wartend, bis das höchste Gebot kommt.