Dies könnte schon am Nachmittag der Fall sein, wenn die US-Arbeitsmarktdaten auf der Agenda stehen. Die Notenbank macht eine Zinswende von der nachhaltigen Erholung der Wirtschaft abhängig. Der Dax kam nach seiner jüngsten Rekordjagd am Freitag kaum vom Fleck und notierte bei 11.518 Punkten.

Börsianer hatten jedoch wenig Zweifel daran, dass der deutsche Leitindex seine Rally schon bald wiederaufnehmen wird. Angesichts der Geldflut sollte der Dax in immer neue Höhen vorstoßen, sagte ein Händler. Seit Jahresanfang kommt der Dax auf ein Plus von rund 17 Prozent, zuletzt hatte er am Donnerstag mit 11.532,82 Zählern eine neue Bestmarke erreicht.

Die EZB wird ab Montag ihr über eine Billion Euro schweres Kaufprogramm von Staatsanleihen starten. Die Notenbank ist fest davon überzeugt, dass die große Geldflut nach dem Vorbild der US-Notenbank Fed der Konjunktur in der Euro-Zone auf die Sprünge hilft.

ADIDAS SETZEN RALLY FORT - COMMERZBANK SCHWÄCHELN

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt setzten Adidas ihren Kursanstieg fort und legten in der Spitze um knapp zwei Prozent zu auf ein Siebeneinhalb-Monats-Hoch von 72,73 Euro. Am Vortag hatten die Titel bereits 3,4 Prozent gewonnen, nachdem der Konzern die Anleger mit seinem Ausblick zuversichtlich gestimmt hatte.

Auf der Verliererseite standen dagegen die Versorger: E.ON und RWE gaben jeweils rund ein Prozent nach. Börsianern zufolge ließen die Anleger vor den Geschäftszahlen in der nächsten Woche Vorsicht walten. Laut "Handelsblatt" hat E.ON 2014 unter dem Strich einen Verlust von rund drei Milliarden Euro verbucht. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit 3,26 Milliarden Euro.

Der Commerzbank machten die drohenden Kosten im Sanktionsstreit mit den USA zu schaffen. Die Aktien verloren zeitweise 0,9 Prozent. Im Rahmen eines Vergleichs könnte das zweitgrößte deutsche Geldhaus nach Informationen von Reuters 1,45 Milliarden Dollar zahlen. Die USA werfen der Commerzbank und vielen anderen Instituten vor, gegen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran und den Sudan verstoßen zu haben. Mit 1,45 Milliarden Dollar fiele die Summe höher aus als bislang erwartet, sagte ein Händler. "Allerdings würde die Einigung auch bedeuten, dass das Thema endlich vom Tisch ist." Der unklare Ausgang des Streits hänge wie ein Damoklesschwert über den Aktien. rtr