Energiewende und Umweltschutz sind mittlerweile wichtige Themen - in politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Für große Unternehmen bedeutet das, dass sie ihre Standards verschärfen müssen. Davon sollte Wolftank-Adisa profitieren. Die Österreicher sind eine Holding, deren Töchter sich vor allem mit der Sanierung und Überwachung von Tankanlagen sowie mit Umweltschutzdienstleistungen bei verseuchten Böden und Einrichtungen beschäftigen.

Die Technologie ist patentiert und zertifiziert bei Kunden wie Öl- und Chemiefirmen sowie bei staatlichen Institutionen. Die Unternehmensgruppe bewegt sich als ein relativ großer Anbieter in einem fragmentierten Markt. Das bringt Wettbewerbsvorteile bei größeren Kunden, die zertifizierte Partner benötigen. Wolftank kam 2019 an die Börse. Der Umsatz im ersten Börsenjahr erreichte fast 52 Millionen Euro. 2020 kam es zu einem Einbruch um mehr als 30 Prozent, weil die Auftragsvergabe pandemiebedingt stockte, Ölfirmen in die Krise gerieten und Reisebeschränkungen die Auftragsabwicklung erschwerten. Diese Delle dürfte 2021 zum Teil ausgebügelt werden. Allerdings gibt es weiter Einschränkungen etwa bei Tanksanierungen in China. Deshalb laufen die Ergebnisse hinterher.

Umsatzverdopplung bis 2025

Neben den Wachstumschancen bei Bodensanierung verfügt Wolftank über einen großen Joker: Die Tochter Wolftank Hydrogen ist unterwegs im Geschäft für Gas- und Wasserstofflösungen. Die Unternehmensgruppe reklamiert für sich aus vielen abgewickelten Projekten in dem Bereich einen Technologievorsprung in der Tanktechnologie und bei den Leitungen. Eine Kooperation mit dem italienischen Gasriesen SNAM unterstreicht die Expertise. Mit Wolftank-Technologie können etwa Gasleitungen modifiziert und so auch für Wasserstoff genutzt werden. Der Markt dazu entsteht gerade. Zahlreiche Tankstellen dürften um- oder aufgebaut werden. Gerade im Nutzfahrzeugbereich wird die Wende schnell kommen. Schon heute fahren einige Stadtbusse mit Wasserstoff. Und auf Tanklösungen für diesen Markt will sich Wolftank in einem ersten Schritt konzentrieren.

An der Börse wird Wolftank aktuell mit rund 52 Millionen Euro bewertet. Das ist gemessen am aktuellen Geschäftsbetrieb fair, deckt aber das Potenzial des Wasserstoffgeschäfts nicht ab. Das Unternehmen will über seine Wachstumsfelder den Umsatz bis 2025 auf über 100 Millionen Euro ausbauen und eine Betriebsmarge von 15 Prozent erreichen. Gelingt das, müsste sich die Aktie mehr als verdoppeln. Es gibt aber auch Risiken. Das Stammgeschäft ist zyklisch. Die Aktie eignet sich für sehr risikobereite Anleger.

Die Aktie ist der operativen Trendwende gefolgt und hat bei 15 Euro ein neues Hoch erreicht. Die Korrektur sollte um zwölf Euro eine Unterstützung finden. Aufträge bei der wenig liquiden Aktie unbedingt streng limitieren. Empfehlung: Kaufen