Der Umsatz beim reinen Lizenzgeschäft ging hingegen um rund acht Prozent zurück. Belastete der Wandel hin zu niedrigeren, dafür stetigeren Cloud-Erlösen die Zahlen in der Vergangenheit, übersteigen die Zuwachsraten der Cloud nun die Einbußen bei Lizenzen, das Geschäft wächst zweistellig. Nachdem die Kunden im vergangenen Jahr noch in Schockstarre waren, scheinen immer mehr die digitale Transformation in Angriff zu nehmen. Dabei kommt das Kundenprogramm "Rise with SAP" gut an.

Ein Indiz: Die Zuwachsrate des Auftragsbestands im Cloud-Geschäft für die wichtige Software S/4 Hana hat sich auf 60 Prozent beschleunigt, der Umsatzzuwachs der Software läuft mit einem Plus von 46 Prozent der Entwicklung noch hinterher. Mit diesen guten Zahlen und einem wachsenden Auftragsbestand im Rücken, hob der Konzern die Jahresprognose leicht an.

SAP traut sich nun Cloud- und Softwareerlöse von bis zu 24,2 Milliarden Euro zu, das operative Ergebnis könnte 8,3 Milliarden Euro erreichen. Damit würde SAP die Marge, die nach neun Monaten 29 Prozent betrug, auf deutlich über 30 Prozent steigern können. Die Aktie war im Jahresverlauf wie andere Techwerte auch unter Druck geraten. Nun hat sie zu einer Gegenreaktion angesetzt. In der Vergangenheit entwickelte sich der Wert immer gut, wenn es positive Signale von der Ertragsseite gegeben hatte. Das könnte nun wieder der Fall sein. Das historische Hoch bei 140 Euro könnte in so einem Umfeld übertroffen werden. Die Einschätzung der Redaktion bleibt bei "Kaufen".