Die Bonität der Unternehmen ist zweifelhaft. Doch Schrottinvestments sind sicherer, als viele glauben. Seit 1980 beendeten die wenig schmeichelhaft auch als Ramschanleihen oder Junk-Bonds bezeichneten Papiere nur viermal ein Jahr mit einem Minus. In den vergangenen zehn Jahren schnitten sie sogar besser ab als Aktien. Privatanlegern fällt es jedoch mitunter schwer, sich breit aufgestellt in der mit hohen Kupons ausgestatteten Anlageklasse zu engagieren. Die Stückelung für ein einzelnes Papier beträgt in der Regel 100 000 Euro.

Der Baring-Fonds High Yield Bond kann dagegen die Diversifizierungserfordernisselocker erfüllen. Managerin Ece Ugartas stehen über 800 Millionen Euro zur Verfügung. Die verteilt sie auf über 100 Anleihen und streut die Mittel zudem über Branchen und Länder. Momentan hat sie 57 Prozent in US High Yield Bonds und über 16 Prozent in riskante Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern gesteckt. Auf Hochzinsanleihen aus der Eurozone entfallen rund 14 Prozent, Bonds aus Großbritannien sind mit über sechs Prozent gewichtet. Über sieben Prozent der Zinspapiere sind mit der Ratingnote "B", sechs Prozent mit "CCC" beurteilt. Diese gelten als hochspekulativ.

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Gestärkte Bilanzen

Bislang hat Ugurtas die Investoren nicht enttäuscht. In den jüngsten fünf Jahren erzielte der Baring High Yield Bond im Schnitt jährlich 12,4 Prozent, seit Jahresanfang steht ein Plus von 10,2 Prozent zu Buche. Dabei profitierte der Fonds insbesondere von den tiefen Zinsen in den Industrieländern. Angesichts der geringen Renditen bei sicheren Staats- und Unternehmensanleihen wurden selbst von konservativen Investoren wie Pensionsfonds vermehrt Schrottpapiere nachgefragt. Positiv: "Die Einnahmen aus Anleiheemissionen wurden in den vergangenen Jahren hauptsächlich zur Schuldenrefinanzierung genutzt", so Ugurtas. Dank der besseren Unternehmensbilanzen sank die Ausfallrate der Ramschpapiere unter den historischen Schnitt der vergangenen 25 Jahre von vier auf zwei Prozent.

Nun aber zeichnet sich in den USA und in Großbritannien ein Ende der unkonventionellen Geldpolitik ab. Die Nachfrage nach den riskanten Papieren nimmt daher schon jetzt ab. Ugurtas will die damit verbundenen Herausforderungen nicht herunterspielen. Als Vorsichtsmaßnahme hat sie die durchschnittliche Laufzeit der Anleihen in ihrem Portfolio auf 3,1 Jahre gesenkt. Eventuelle Marktschwächen will sie dennoch nutzen, um Positionen aufzustocken. Außerdem gleicht der gerade sehr starke Dollar Kursverluste aus.

Geht es nach Ugurtas, dann bleiben Schrottpapiere gesucht. Der Renditeabstand von US High Yields zu US-Staatsanleihen beträgt immer noch vier Prozentpunkte. Zudem könnten die Zinserhöhungen in den USA und in Großbritannien durch die weiterhin unterstützende Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ausgeglichen werden.

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