Finanzminister Joaquim Levy will die drohende Herabstufung der Bonität Brasiliens auf Junk-Bond-Niveau vermeiden. Ökonomisch und politisch befindet sich Lateinamerikas größte Volkswirtschaft in einer schweren Krise. Die Inflationsrate ist auf über acht Prozent gestiegen - der höchste Wert seit acht Jahren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2015 laut Prognosen um über ein Prozent schrumpfen. Es wäre das schlechteste Ergebnis seit 1990. Vor allem aber wird das Land von einem Korruptionsskandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras erschüttert.

Sollte die Regierung Petrobras mit Staatsgeld unterstützen, dürften die Ratingagenturen den Daumen senken. Immerhin belaufen sich die Schulden von Petrobras auf fünf Prozent des BIP. Ein Downgrade aber würde den angeschlagenen Real auf Talfahrt schicken.

Für Brasiliens Unternehmen wäre dies ein schwerer Schlag: Viele sind in Dollar verschuldet. Um das Vertrauen der internationalen Investoren und der Ratingagenturen nicht zu verlieren, will Levy Ausgaben kürzen und Steuern erhöhen. Darin wird er von der Notenbank unterstützt. Diese hob Ende April die Zinsen auf 13,25 Prozent an und schließt weitere Erhöhungen nicht aus. Brasiliens Währung hat sich seither wieder erholt. Doch in der Regierungspartei regt sich zunehmend Kritik. Gegner des Finanzministers fürchten eine Verschärfung der Rezession und soziale Unruhen. Sollte es ihnen gelingen, Levys Pläne zu verwässern oder zu blockieren, droht der Real erneut zu schwächeln.

Risikobereite Investoren setzen mit dem empfohlenen Papier auf die weitere Erholung des Real. Der Clou: Da die Anleihe von der deutschen Staatsbank KfW stammt, ist das Emittentenrisiko gering.

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