Weltweit müssen sich bereits rund 2,5 Millionen Menschen wegen chronischen Nierenversagens regelmäßig einer Dialysebehandlung unterziehen. Im Jahr 2020 könnten es knapp vier Millionen sein. Fresenius Medical Care hilft Patienten, mit der Krankheit zu leben. Das Unternehmen produziert die für eine Blutwäsche notwendigen Dialysegeräte und betreibt mehr als 3400 Therapiezentren. Im vergangenen Jahr wurden 300 000 Menschen von Fresenius Medical Care behandelt.

Weiterhin High Yield



Die wachsende Zahl von Dialysepatienten droht jedoch die Gesundheitsetats der Industrieländer zu überfordern. Kürzungen würden die Ertragsperspektiven der Bad Homburger trüben. Um die Abhängigkeit von staatlichen Erstattungssystemen zu reduzieren, baut Vorstandschef Rice Powell daher seit 2014 das Geschäftsfeld Care Coordination aus. Vor allem in den USA bietet das Unternehmen unter anderem Versicherungsleistungen, die Distribution verschreibungspflichtiger Arzneimittel oder ambulante Erstversorgung an. Die Dienstleistungen werden stark nachgefragt. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 81 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Insgesamt erzielte das Unternehmen Erlöse in Höhe von 16,7 Milliarden Dollar. Bis zum Jahr 2020 will Vorstandschef Powell den Umsatzanteil von Care Coordination auf 18 Prozent steigern.

Fresenius Medical Care will aber nicht nur organisch, sondern auch durch Übernahmen wachsen. Ein signifikanter Abbau der Verbindlichkeiten ist daher zumindest kurzfristig nicht zu erwarten. Der Konzern ist mit 14 Milliarden Dollar verschuldet. Moody’s beurteilt die Bonität der Dollar-Anleihe mit der Non-Investment-Grade-Note "Ba1". Der Ausblick ist aber stabil. Allzu große Sorgen um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens müssen sich Investoren nicht machen.