Fitch und S & P haben südafrikanische Rand-Anleihen bereits auf "Ramsch" herabgestuft. Moody’s beurteilt die Bonität der zweitgrößten Volkswirtschaft des Kontinents noch mit Investment Grade. Allerdings ist der Ausblick negativ. Entschließt sich auch die dritte Ratingagentur, die lokalen Währungsbonds des Landes mit "spekulativ" einzuschätzen, würden die Papiere aus dem World-Government-Bond-Index fliegen. Südafrikas Währung und die Kurse der Anleihen kämen dann schwer unter Druck.

Bei den Investoren wächst jedoch der Optimismus. Möglicherweise bleibt der "Downgrade" aus. Wie von Anlegern erhofft, hat der wirtschaftsfreundliche Cyril Ramaphosa vor Kurzem die Wahl zum Vorsitzenden der regierenden Partei African National Congress (ANC) gewonnen. Damit ist er automatisch Präsidentschaftskandidat für die Wahl im Jahr 2019. Der 65-Jährige kann aber schon jetzt Einfluss auf die Politik nehmen.

Möglicherweise ist seine Handschrift bereits in dem für Februar erwarteten Haushaltsvorschlag der Regierung zu erkennen. Im Unterschied zum aktuellen Amtsinhaber Jacob Zuma hat Ramaphosa einen für Investoren überzeugenden Plan vorgelegt, um den ökonomischen Niedergang zu stoppen. Unter Zuma ist die Verschuldung von 35 auf 52 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen, das Wachstum sank zuletzt auf nur noch 0,6 Prozent.

Für ein Schwellenland ist das viel zu wenig. Ramaphosa will die Unternehmer stärken, Jobs schaffen und vor allem das angeschlagene Vertrauen der Investoren wiederherstellen. "Wir müssen raus aus der Schuldenfalle", sagt er. Nicht auszuschließen, dass der neue ANC-Chef auch die frühzeitige Abdankung des aufgrund zahlreicher Korruptionsskandale angeschlagenen Zuma betreibt. Der Rand und die Anleihekurse würde darauf sehr positiv reagieren.