Vor einem Monat lautete die Überschrift hier "Bitcoin vor dem Sprung". Denn viele Indikatoren sprachen trotz der langen Hängepartie dafür, dass der Bitcoin nun wieder den Marsch nach oben antreten könnte. Seither ist der Preis von 31 000 Dollar um 50 Prozent gestiegen. Das Chartbild sieht nach dem Sprung über die 200-Tage-Linie nun wieder sehr positiv aus. Immer mehr Anleger ziehen in Zeiten von Null- und Negativzinsen zumindest eine kleine Beimischung von Bitcoin in ihr Gesamtportfolio in Betracht. Denn die Sonderstellung von Bitcoin als nicht inflationierbare Währung erscheint bei dem größten Preisanstieg in Deutschland seit 1993 immer attraktiver. Dieses Argument wird im Jahresverlauf weiter an Gewicht gewinnen.

Aussichtsreiche Altcoins


In der vergangenen Ausgabe nannten wir eine Reihe von aussichtsreichen Altcoins. Ein Kriterium war der Abstand der Coins von ihren Allzeithöchstständen. Beim Bitcoin beträgt der Abstand aktuell knapp 30 Prozent. Betrachtet man die Top 100, dann notieren 16 Coins über 80 oder sogar 90 Prozent unter ihren Höchstkursen. Davon wurden vor einer Woche Ontology, Icon, Qtum, Internet Computer, IOTA und OMG Network als besonders aussichtsreich genannt.

Bei der Auswahl wurde natürlich zusätzlich auch auf die Stärke des jeweiligen Projekts geachtet. Alle sechs Coins konnten vergangene Woche den Bitcoin, der fünf Prozent gestiegen ist, outperformen mit Kurssteigerungen zwischen zehn (Internet Computer) und 34 Prozent (Qtum).

Die in Singapur gegründete Qtum hat eine Blockchain entwickelt, die die Vielseitigkeit von Ethereum mit der Sicherheit von Bitcoin verbindet. Endziel von Qtum ist es, als Schnittstelle zwischen den beiden bedeutendsten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum das führende Value Transfer Protocol zu werden. Qtum baut auf dem Transaktionsmodell von Bitcoin auf und verbindet dies auf seiner eigenen Blockchain mit den Smart-Contract-Funktionalitäten von Ethereum. Im vergangenen Superzyklus erreichte Qtum Anfang 2018 Höchstkurse von über 80 Dollar. Im jetzigen Zyklus stieg der Coin Mitte Mai über 30 Dollar. Diese Kurse könnten im Jahresverlauf wieder erreichbar sein.

IOTA schaffte im Wochenvergleich ähnlich wie Qtum einen Zuwachs von über 30 Prozent. Das deutsche Projekt zielt auf ein sicheres Kommunikations- und Zahlungsprotokoll für das Internet of Things. Damit sind Kommunikation und Transaktion zwischen Maschinen, Fahrzeugen und Geräten gemeint.

Der Tangle genannte Konsensalgorithmus ist erheblich schneller und auch skalierbarer als Blockchain-Lösungen. Mit einer steigenden Zahl von Nutzern wird das System theoretisch sogar schneller. IOTA will das Öl der Maschinen- und Datenökonomie auf Zielmärkten wie Supply-ChainManagement, Smart Cities, Smart Home oder Industrie 4.0 sein.

Hochkarätige Namen wie VW, Bosch oder Fujitsu sind Kooperationspartner bei der Entwicklung entsprechender Lösungen. Charttechnisch hat der Coin auch kurzfristig Potenzial, nachdem er über die runde Marke von einem Dollar gesprungen ist.

CARDANO Smart Contracts


Die Cardano-Entwickler von IOHK haben Wort gehalten und mit dem 12. September den definitiven Termin für das Alonzo-Upgrade bekannt gegeben. Damit sind dann die lang ersehnten Smart Contracts auf der Cardano-Blockchain möglich. Im aktuell bullishen Markt fielen diese News auf fruchtbaren Boden. Mit einem Wochenplus von über 50 Prozent rückte Cardano auf Platz 4 der Kryptowährungen vor. Cardano gilt neben anderen Blockchains wie Solana als potenzieller Ethereum-Killer. Cardano könnte aktuell gegen Ethereum einen Vorteil haben, weil es schon den effizienteren Proof-of-Stake-Mechanismus benutzt.

DOGECOIN Premier League


Der Fußballklub FC Watford hatte in der Saison 2019/20 das Bitcoin-Logo auf seinen Ärmeln. Zwar schaffte das Team einen sensationellen Sieg gegen den bis dahin ungeschlagenen FC Liverpool, stieg am Ende der Saison aber ab. Nun ist Watford in die Premier League zurückgekehrt und wird diesmal das Logo von Dogecoin auf seinen Ärmeln tragen. Dies wurde durch einen Sponsorendeal mit dem Glücksspielunternehmen Stake.com ermöglicht. Dogecoin ist durch die Dallas Mavericks bereits in der Sportwelt etabliert. Der Eigentümer des Profibasketballteams, Marc Cuban, ist ein Fan des Coins und akzeptiert diesen als Zahlungsmittel bei den Mavericks.

DEUTSCHLAND Angebot wächst


Das Schweizer Finanzinstitut Leonteq und die ICF Bank sind eine Partnerschaft eingegangen, um deutschen Anlegern digitale Vermögenswerte anzubieten. Durch den von der Bafin gebilligten Basisprospekt sollen nun Zertifikate auf 18 verschiedene Kryptowerte angeboten werden. Dies ist das größte Zertifikateangebot auf Kryptos, das es bisher gab. Handelbar sind demnach Aave, Algorand, Bitcoin, Bitcoin Cash, Cardano, Chainlink, Cosmos, EOS, Ethereum, Ethereum Classic, Filecoin, Litecoin, Maker, Polkadot, Ripple, Stellar, Tezos und Uniswap.