Auch bei passiven Investments ist es ratsam, sich mit der Materie zu beschäftigen und sich die Unterschiede in der Konstruktion der verschiedenen Indizes anzuschauen.

Ein gutes Beispiel sind etwa die Indizes auf Euro-Aktien. Am geläufigsten ist der Euro Stoxx 50. Allerdings ist er im Vergleich zum MSCI EMU die schlechtere Wahl. Denn die MSCI-Indizes bilden den Markt viel breiter ab und enthalten auch Mid Caps. Daher decken die Standard-MSCI-Indizes stets etwa 85 Prozent der Marktkapitalisierung der entsprechenden Märkte ab.

Der Euro Stoxx 50 ist indes nur ein Large-Cap-Index. Daher bildet er inzwischen nur mehr schlecht als recht den Gesamtmarkt der Eurozone ab. Die Marktabdeckung des Euro Stoxx 50 hat stetig abgenommen. "Im Jahr 1999 lag sie noch bei 73 Prozent des MSCI EMU, im Jahr 2017 aber nur noch bei 54 Prozent", weiß Pawel Janus, Head Passive Research bei der Schweizer UBS. Laut dem Experten ist der Euro Stoxx heute weniger repräsentativ, was am zunehmenden Gewicht der Mid-Cap-Aktien liegt. "Zum Beispiel hatte im Jahr 1999 ein Unternehmen, das bei der Marktkapitalisierung nicht unter den 50 größten Titeln im MSCI EMU rangierte, einen Wert von durchschnittlich 3,4 Milliarden - bis 2017 hat sich dieser Wert auf 7,7 Milliarden mehr als verdoppelt. Im selben Zeitraum ist die Marktkapitalisierung des größten Unternehmens gerade einmal um 14 Prozent gestiegen, die des Titels auf Platz 50 nur um neun Prozent", hat Janus ausgerechnet. Darüber hinaus geht er davon aus, dass das Gewicht der 50 größten Aktien mit der Zeit abnehmen wird, da ihr Anteil an der Gesamtzahl der börsennotierten Unternehmen zurückgeht.

Zudem sind im MSCI EMU deutlich mehr Länder enthalten, da Titel etwa aus Belgien, Österreich oder Finnland nicht zu den 50 größten gehören.

Fazit: Wer auf Euro-Aktien setzen möchte, sollte besser den MSCI EMU wählen. Dadurch, dass auch Mid Caps enthalten sind, performt er auch besser.