Gewinnt Donald Trump, steigt Gold kräftig - so lauteten die Prognosen vor dem 8. November. Das Edelmetall erfreute sich am Tag nach der US-Präsidentschaftswahl jedoch nur kurzzeitig steigender Nachfrage. Ein nahezu schon staatsmännisches Auftreten Trumps reichte aus, um den Höhenflug jäh zu beenden. Im Lauf der Woche gab der Preis pro Unze kräftig nach. Die Investoren gehen nun davon aus, dass Trumps milliardenschwere Infrastrukturinvestitionen und seine angekündigten massiven Steuersenkungen die Inflation anheizen werden. Dies wiederum werde die US-Notenbank Fed zu einer wieder restriktiveren Geldpolitik zwingen. Steigende Zinssätze sind jedoch schlecht für Gold, das Edelmetall selbst wirft ja keine Zinsen ab.

Kommt es so? Zweifel an dem Szenario, zumindest was das Handeln der Fed betrifft, sind berechtigt. Setzt Trump sein angekündigtes Konjunkturprogramm in die Tat um, wird die US-Staatsverschuldung nochmals deutlich anziehen. Schon jetzt sind die USA mit rund 20 Billionen Dollar - rund 107 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - in den Miesen. Höhere Zinsen würden den Schuldendienst verteuern und zudem ein weiteres von Trump anvisiertes Ziel gefährden: Die Wirtschaft soll künftig jährlich um bis zu vier Prozent wachsen.

Gut möglich also, dass die Fed nicht energisch genug inflationären Tendenzen begegnen wird. Als Folge dürfte der Dollar schwächer notieren, spätestens dann aber dürfte Gold wieder gesucht sein: Das Edelmetall gilt als guter Schutz gegen Kaufkraftverluste. Diese drohen mittel- bis langfristig auch in der Eurozone. Nicht auszuschließen, dass die Regierungen die Staatsausgaben erhöhen werden, um populistischen Parteien den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Angesichts der hohen Verschuldung der Euro-Mitgliedsländer dürfte auch die Europäische Zentralbank (EZB) trotz dann steigender Teuerungsraten nur moderat die Zinszügel straffen.

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Produktions-Peak in Sicht



Anleger können vom steigenden Goldpreis profitieren, indem sie das Edelmetall physisch erwerben. Attraktiver ist es jedoch, in Minenaktien zu investieren. Neben der Aussicht auf Kursgewinne locken die Titel mit ordentlichen Dividenden. Der ETFs DAXglobal Goldmining bildet die Wertentwicklung der 30 wichtigsten Unternehmen der Branche swapbasiert ab. Zu diesen zählen etwa Barrick Gold und Newmont Mining. Auch Randgold Ressources ist hoch gewichtet.

Der Chef des Unternehmens, Mark Bristow, lieferte jüngst ein weiteres Argument für ein Engagement. Seiner Ansicht nach wird die Goldproduktion in den kommenden drei Jahren ihren Höhepunkt erreichen. Ein sinkendes Angebot sollte dann auf steigende Nachfrage treffen.