Der heilige Gral in der Investmentszene hört auf den griechischen Namen Alpha. Franklin Templeton versucht bei seinen Liberty Q ETFs, die firmeneigenen Value-Gene auf passives Investieren zu übertragen. Herausgekommen ist dabei ein Multi-Faktor-Ansatz. Damit kann Franklin-Managerin Dina Ting auf längere Sicht den MSCI Emerging Markets schlagen. Gleichzeitig soll der Smart-Beta-ETF weniger schwanken. Der Franklin Liberty Q Emerging Markets vertraut auf die vier Faktoren Qualität (50 Prozent), Bewertung (30 Prozent), Momentum (zehn Prozent) und Volatilität (zehn Prozent). Die 40 Prozent der Titel mit dem besten Gesamtscore der vier Faktoren kommen in den Index. Das sind rund 202 Titel - im MSCI Emerging Markets sind indes 847 Werte. Der ETF wird halbjährlich neu gewichtet. Überdies werden Einzeltitel mit maximal einem Prozent gewichtet.

Diese Limitierung hält Franklin zur Risikominimierung für sehr wichtig. Denn wie in vielen nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes sind auch im MSCI Emerging Markets Index die großen Titel hoch gewichtet. Die Top 3 machen schon mehr als 14 Prozent des Index aus. Auch sind IT- und Bankwerte mit rund 52 Prozent überproportional vertreten. Beim Franklin ETF gibt es solche Klumpenbildungen nicht. IT und Banken machen nur etwa 30 Prozent aus. Dafür sind defensive Branchen wie zyklische Konsumgüter, Energie, nicht-zyklische Konsumgüter und Telekommunikationsdienste deutlich höher gewichtet. Insgesamt führt dieser defensive Stil dazu, dass der ETF ein rund 20 Prozent geringeres KGV aufweist und die Dividendenrendite etwa 50 Prozent höher liegt. Auch die Eigenkapitalrentabilität liegt um 50 Prozent höher als beim MSCI Emerging Markets.

In den normalen Emerging-Markets-ETFs und auch in aktiven Fonds haben inzwischen Wachstumswerte das Sagen. Wer lieber auf Oldschool-Value setzen möchte, liegt beim Franklin ETF richtig.